Una buona collaborazione è la chiave del successo della politica dei quattro pilastri

Berna, 20.5.2025 – Discorso di benvenuto di Anne Lévy, direttrice dell’UFSP, in occasione della terza tavola rotonda nazionale «Cocaina/oppioidi» presso l’UFSP – Fa stato la versione orale.

Sehr geehrte Frau Alt-Bundesrätin, Liebe Ruth
Sehr geehrte Damen und Herren
Mesdames, Messieurs

Es ist mir ein grosses Anliegen, Sie wiederum persönlich zu begrüssen. Eine enge Zusammenarbeit mit Ihnen liegt mir am Herzen.

Der offene Austausch ist essenziell, damit die Vier-Säulen-Politik mit Prävention, Therapie, Schadensminderung und Regulierung funktioniert. Damit meine ich den Austausch zwischen Bund, Kantonen, Städten und Sucht-Fachstellen - und mit allen die an diesen Schnittstellen mitwirken. Je besser die Massnahmen miteinander verzahnt sind und sich ergänzen, desto wirksamer sind sie. Ich gehe davon aus, dass sich das mit den Erfahrungen von Dir, liebe Ruth, deckt.

Ihnen Allen und dir, Ruth, ganz besonders: Vielen Dank, sind Sie heute hier! Je vous remercie toutes et tous pour votre engagement, votre expertise et la bonne collaboration.

Am heutigen Runden Tisch wollen wir seitens BAG auf zwei Themen eingehen, bei denen uns die enge Zusammenarbeit nun besonders wichtig ist. Das sind: der problematische Kokainkonsum und der Umgang mit neuen Substanzen, in diesem Fall mit synthetischen Opioiden.

Ich bin überzeugt, dass sich die Vier-Säulen-Politik grundsätzlich auch mit dem Aufkommen neuer Substanzen oder Konsumformen wie beispielsweise Crack bewährt. Es gilt aber, die Massnahmen gestützt auf die vier Säulen weiterzuentwickeln. Um die aktuelle Situation gemeinsam möglichst gut bewältigen zu können.

Bei der Behandlung der Heroin-Abhängigkeit hat die Schweiz in den 1990er-Jahren eine Vorreiterrolle eingenommen. Zur Behandlung einer Abhängigkeit von Kokain ist die Schweiz aber weniger weit, dazu wurde bislang noch nicht ausreichend geforscht. Ich begrüsse den Austausch über neue, wirksame Behandlungsansätze einer Kokain-Abhängigkeit darum sehr. Und plädiere gleichzeitig für grösste Sorgfalt.

Mir ist wichtig, dass die Bevölkerung das Vertrauen in die Vier-Säulen-Politik behält. Alle Massnahmen, die wir treffen, müssen darum wissenschaftlich fundiert erfolgen. Diese Analysen braucht es, bevor neue Massnahmen breit eingeführt werden. Sie sind die Grundlage für sachliche Diskussionen, über die Fachwelt hinaus.

Denn wir wissen: Crack macht rasch und stark abhängig und führt durch Schlafmangel, Unterernährung oder Dehydrierung zu weiteren gesundheitlichen und sozialen Problemen. Oft geht die Abhängigkeit mit dem Verlust von Wohnung und Arbeitsplatz einher. Und weil Crack häufig im öffentlichen Raum konsumiert wird, beschäftigt und belastet diese Entwicklung vielerorts auch die Bevölkerung. Entsprechend wichtig ist ein gutes Netz an Hilfeleistungen und Massnahmen.

Mit Kontakt- und Anlaufstellen, die dazu beitragen, den Gesundheitszustand von Menschen mit einer Abhängigkeit zu stabilisieren sowie ihren sozialen Abstieg zu verhindern und den öffentlichen Raum zu entlasten.

Beim Ausbau der Hilfeleistungen geht es vor allem um Fragen wie: Sind die Angebote niederschwellig genug? Erfüllen sie die dringendsten Bedürfnisse der Betroffenen? Und: Wie kann die Vier-Säulen-Politik auch ausserhalb grösserer Städte umgesetzt werden?

Gewisse Massnahmen lassen sich leider nicht immer und überall sofort umsetzen. Umso wichtiger sind Zusammenarbeit und regelmässiger Austausch über die Erfahrungen aus der Praxis. Dafür konnten wir auch für heute wieder Expertinnen und Experten aus verschiedenen Regionen unseres Landes gewinnen. Es freut mich sehr, dass Sie den Weg zu uns gefunden haben – ganz herzlichen Dank dafür! Ihre Erfahrungen sind für alle sehr wertvoll und inspirierend.

Einen weiteren Fokus legen wir heute auf die Vorbereitung auf eine mögliche, künftige Krise mit neuen Substanzen. Ausgelöst zum Beispiel durch synthetische Opioide wie Nitazene oder Fentanyl. Ob diese neuen – hochpotenten Substanzen – bei uns zu ähnlichen Problemen führen werden, wie man das vor allem aus den USA und teilweise auch aus unseren Nachbarländern kennt, lässt sich nicht voraussagen.

Gute Vorbereitung ist aber wichtig. Wie dies gewisse Städte und Kantone bereits tun. Denn die gesundheitlichen Risiken sind für die Betroffenen hoch. Und die Bevölkerung erwartet bei einer Verschärfung der Situation rasches und entschlossenes Handeln.

Sucht ist ein komplexes Phänomen mit psychischen, körperlichen und sozialen Auswirkungen für die Betroffenen, ihr Umfeld und die Gesellschaft. Daher gilt es, den Realitäten des Konsums von psychoaktiven Substanzen mit offenen Augen und den bewährten Instrumenten der Vier-Säulen-Politik zu begegnen.

Dafür brauchen wir ein gemeinsames Bild der aktuellen Lage. Und ein gemeinsames Verständnis davon, welchen Herausforderungen wir mit welchen Massnahmen begegnen können.

Die Arbeit des Teams von Infodrog ist hier sehr wichtig. Es koordiniert im Auftrag des BAG Expertengruppen, trägt Fachwissen zusammen und legt so die Grundlagen für eine möglichst gute Vorbereitung auf eine allfällige Verschärfung der Situation.

Die gute Verankerung von Infodrog in der Praxis ist für uns sehr wertvoll! Die Expertise, die Sie heute Nachmittag einbringen, ist das Fundament, auf dem konkrete Massnahmen diskutiert werden.

Ich möchte abschliessend noch ein Thema aufgreifen, das uns hier im BAG und die Suchtfachverbände beschäftigt: Der hohe Spardruck. Und die Kürzungen, zu denen wir deswegen gezwungen sind. Sie ergeben sich aus direkten Kürzungen von Bundesrat und Parlament.

Dem BAG wurden zudem neue Aufgaben übertragen, ohne alle dafür notwendigen Ressourcen zu sprechen. Wie zum Beispiel für Arbeiten rund um die Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln und medizinischen Gütern. Oder für die Umsetzung von Gesetzesvorlagen aufgrund von Volksentscheiden, wie die Initiative zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung.

Und es laufen Ressourcen aus, die dem BAG befristet zugesprochen wurden, die damit verbundenen Aufgaben aber weiterzuführen sind, z.B. die Frühwarnsysteme bei den übertragbaren Krankheiten.

Bei der Umsetzung der durch diese Kumulation ausgelösten Kürzungen hat das BAG darauf geachtet, strategisch wichtige Bereiche weiterhin gut erfüllen zu können. Entsprechend kommt es andernorts zu Änderungen.

Die Kürzungen sind für uns sehr schmerzhaft. Gerade im Suchtbereich. Das BAG engagiert sich hier aber weiterhin mit Grundlagenarbeit, Information, Koordination und Wissensvermittlung, weil uns das wichtig ist. Ein Beispiel dafür: der heutige Runde Tisch.

Der Spardruck beim Bund dürfte weiter anhalten. Umso wichtiger ist eine möglichst enge, gute Zusammenarbeit von Bund, Kantonen, Städten und Suchtfachverbänden: Für die öffentliche Gesundheit und für die Gesellschaft. Mit gut aufeinander abgestimmten Massnahmen, damit wir die Herausforderungen meistern können, die durch den zunehmenden Konsum von gerauchtem Kokain entstehen. Und Massnahmen, mit denen wir uns rechtzeitig vorbereiten, für den Fall, dass sich die Situation bei den synthetischen Opioiden verschärft.

Ich bin überzeugt: Der Austausch im Rahmen der Runden Tische, die enge Abstimmung untereinander und das solide Fundament der Vier-Säulen-Politik bilden dafür eine gute Grundlage. Genauso wie die gute Zusammenarbeit zwischen allen Partnern.
Für Ihr Engagement, Ihre Expertise und den konstruktiven Dialog danke ich Ihnen herzlich.

Vielen Dank! – Merci beaucoup!

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Ultima modifica 20.05.2025

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