Medienmitteilungen
Arzneimittelüberprüfung 2025 – Einsparungen von 65 Millionen
Im Rahmen der diesjährigen Überprüfung hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Preise von knapp 300 Arzneimitteln um durchschnittlich zwölf Prozent gesenkt. Es werden Einsparungen bei den Gesundheitskosten von mindestens 65 Millionen Franken erwartet. Die dreijährliche Arzneimittelüberprüfung leistet einen wichtigen Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen. Gleichzeitig wurde bei 55 versorgungsrelevanten Arzneimitteln ausnahmsweise auf eine Preissenkung verzichtet, um die Versorgungssicherheit zu stärken.
Bundesrat beschliesst Neuausrichtung: Elektronisches Gesundheitsdossier E-GD löst EPD ab
Der Bundesrat möchte das Gesundheitssystem mit einem elektronischen Gesundheitsdossier (E-GD) stärken, das der ganzen Bevölkerung automatisch zur Verfügung gestellt wird. Das E-GD wird alle relevanten Gesundheitsinformationen einer Person an einem Ort bündeln und sie durch alle Lebensphasen – von Vorsorgeuntersuchungen bis zur Behandlung von Krankheiten – begleiten. Im Rahmen einer grundlegenden Neuausrichtung werden die Aufgaben und Kompetenzen zwischen Bund und Kantonen sowie die Finanzierung im Vergleich zum heutigen elektronischen Patientendossier (EPD) angepasst – und im neuen Bundesgesetz über das elektronische Gesundheitsdossier (EGDG) klarer geregelt. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 5. November 2025 die Botschaft an das Parlament überwiesen.
Bundesrat genehmigt mehrere Anpassungen und Ergänzungen zu TARDOC und ambulanten Pauschalen
An seiner Sitzung vom 5. November 2025 hat der Bundesrat mehrere Anpassungen und Ergänzungen zum Gesamt-Tarifsystem aus TARDOC und den ambulanten Pauschalen genehmigt. Damit kommt er dem Gesuch der Tarifpartner nach, noch vor Inkrafttreten des neuen Gesamt-Tarifsystems am 1. Januar 2026 Änderungen vorzunehmen. Diese Anpassungen ermöglichen unter anderem Verbesserungen bei der Übernahme von Leistungen in den Notaufnahmen der Spitäler oder auch in der Pathologie sowie bei der Behandlung von Tumoren.
Finanzierung der Stiftung Entschädigungsfonds für Asbestopfer durch die Suva ab 2026 möglich
An seiner Sitzung vom 5. November 2025 hat der Bundesrat das Inkrafttreten der Änderung des Unfallversicherungsgesetzes (UVG) bestimmt, die es der Suva ermöglicht, die Stiftung Entschädigungsfonds für Asbestopfer (Stiftung EFA) finanziell zu unterstützen. Nur die Ertragsüberschüsse aus der Versicherung gegen Berufsunfälle und Berufskrankheiten dürfen ab Januar 2026 dafür aufgewendet werden.
Gezielte Information der Versicherten und neue Modalitäten zum Ausgleich von zu hohen Prämieneinnahmen: Bundesrat eröffnet Vernehmlassung
An seiner Sitzung vom 5. November 2025 hat der Bundesrat den Entwurf zur Änderung der Krankenversicherungsaufsichtsverordnung (KVAV) in die Vernehmlassung geschickt. Dabei soll den Versicherern gestattet werden, die Versicherten gezielt über kostengünstigere Leistungen, geeignetere besondere Versicherungsformen oder präventive Massnahmen zu informieren. Zudem soll den Kantonen ermöglicht werden, den Ausgleich von zu hohen Prämieneinnahmen anstelle der Versicherten zu beziehen, deren Prämie vollständig durch öffentliche Mittel gedeckt ist.
Bundesrat genehmigt neuen Tarifvertrag zur Abgeltung der Apothekerinnen und Apotheker
An seiner Sitzung vom 29. Oktober 2025 hat der Bundesrat den neuen Tarifvertrag zur Abgeltung der Apothekerinnen und Apotheker (LOA V) genehmigt. Dieser Vertrag, der per 1. Januar 2026 in Kraft tritt, regelt insbesondere die Abgeltung der Beratungsleistungen, die von Apothekerinnen und Apothekern bei der Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente erbracht werden. Er ist bis Ende 2028 genehmigt.
Kostendämpfung im Gesundheitswesen: Runder Tisch einigt sich auf Massnahmen
Die Teilnehmenden am Runden Tisch zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen haben sich am 27. Oktober 2025 auf ein Massnahmenpapier geeinigt, womit mindestens 303 Millionen Franken eingespart werden sollen. Unter der Leitung von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider verpflichteten sich die Akteure des Gesundheitswesens zur Umsetzung von Massnahmen, die kurz- und mittelfristig zur Dämpfung der Gesundheitskosten beitragen. Die Arbeiten am Runden Tisch sollen auch 2026 weitergehen. So sollen etwa die Ideen der Bevölkerung, die via elektronischen Briefkasten eingereicht worden sind, analysiert und verarbeitet werden.
Arzneimittel: Expertengruppe unterbreitet dem Bundesrat Bericht zur Stärkung der Versorgung
Engpässe bei Arzneimitteln nehmen weltweit zu, auch in der Schweiz. Der Bundesrat hat daher bereits verschiedene Massnahmen getroffen, um die Versorgungssicherheit zu stärken. Ergänzend haben das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) und das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) einer Expertengruppe den Auftrag gegeben, weitere kurzfristig umsetzbare Massnahmen zu prüfen. Der Bundesrat wurde an seiner Sitzung vom 22. Oktober 2025 über den Bericht informiert. Die Fachleute des Bundes prüfen nun, wie die Vorschläge der Expertengruppe umgesetzt werden können und wo es weitere Klärungen braucht. Das betrifft insbesondere rechtliche und finanzielle Aspekte. Der Bundesrat wird im Frühling über das weitere Vorgehen entscheiden.
Gegen Grippe, Covid-19 und RSV impfen
Im Winterhalbjahr sind Atemwegserkrankungen häufig. Auslöser sind verschiedene Viren oder Bakterien, welche die oberen Atemwege, aber auch Bronchien und die Lungen befallen können. Gegen Grippe, das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) und Covid-19 wird bestimmten Personengruppen im Herbst eine Impfung empfohlen. Die Nationale Impfwoche im kommenden November bietet eine Gelegenheit, sich niederschwellig gegen diese drei Erkrankungen impfen zu lassen.
Kristian Schneider wird neuer Stellvertretender Direktor des BAG
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hat Kristian Schneider zum Stellvertretenden Direktor des Bundesamts für Gesundheit (BAG) ernannt und den Bundesrat an seiner Sitzung vom 15. Oktober 2025 darüber informiert. Der derzeitige Spitaldirektor übernimmt im BAG zugleich die Leitung des Direktionsbereichs Kranken- und Unfallversicherung. Kristian Schneider folgt auf Thomas Christen und tritt sein Amt per 1. Februar 2026 an.
Entschädigung pflegender Angehöriger: Bundesrat will Qualität und Wirtschaftlichkeit der Leistungen sicherstellen
Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 15. Oktober 2025 den Bericht «Pflegeleistungen pflegender Angehöriger im Rahmen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung» verabschiedet. Darin wird festgehalten, dass der Einbezug von Angehörigen ein wichtiger Pfeiler der Gesundheitsversorgung ist. Die Möglichkeit für pflegende Angehörige, auf Kosten der Krankenversicherung angestellt und bezahlt zu werden, sollte beibehalten werden, sofern die im KVG vorgesehenen Anforderungen an Wirtschaftlichkeit und Qualität erfüllt sind. Der Bundesrat beauftragt das Bundesamt für Gesundheit (BAG), die verantwortlichen Akteure (Leistungserbringer, Kantone und Versicherer) bei der Umsetzung der im Bericht empfohlenen Massnahmen zu begleiten und zu unterstützen.
Ärztliche Gefälligkeitszeugnisse: Geltende Vorschriften sind ausreichend
Ärztliche Gefälligkeitszeugnisse kommen selten vor. Der Bundesrat erachtet die geltenden rechtlichen Vorschriften als genügend, um ihnen entgegenzuwirken. Er hat an seiner Sitzung vom 15. Oktober 2025 den Bericht «Welche Massnahmen gegen Gefälligkeitszeugnisse von Ärztinnen und Ärzten?» in Erfüllung eines Postulats (22.3196) gutgeheissen.
Bundesrätin Baume-Schneider eröffnet Europas höchste Radioaktivitäts-Messstation auf dem Jungfraujoch
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat den Auftrag, die Radioaktivität in der Umwelt zu überwachen – insbesondere in der Luft. Auf dem Jungfraujoch wurde dafür eine neue Messstation eingerichtet. Diese misst die Radioaktivität laufend, sodass im Fall eines radiologischen oder nuklearen Ereignisses eine mögliche radioaktive Wolke in der Schweiz früh erkannt werden kann. Am 7. Oktober 2025 hat Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider diese höchstgelegene Messstation Europas eingeweiht.
Bundesrätin Baume-Schneider empfängt die deutschsprachigen Sozial- und Gesundheits-ministerinnen und -minister in Brienz
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hat ihre deutschsprachigen Amtskolleginnen und -kollegen zu einem Arbeitstreffen am 6. und 7. Oktober 2025 nach Brienz im Berner Oberland eingeladen. Im Mittelpunkt der Gespräche der Sozial- und Gesundheitsministerinnen und -minister standen das Rentenalter, die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sowie die Zukunft der medizinischen Grundversorgung. In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigen die fünf Länder ihren Willen, diese Herausforderungen gemeinsam anzugehen und ihre Zusammenarbeit weiter zu vertiefen.
Gesundheitssystem nachhaltig stärken – Empfehlungen der Eidgenössischen Qualitätskommission
Die Eidgenössische Qualitätskommission (EQK) hat Empfehlungen zuhanden des Spitalverbands H+ und des Verbandes der Schweizer Krankenversicherer prio.swiss verabschiedet. Diese Empfehlungen sollen im Rahmen des Qualitätsvertrags im Spitalbereich umgesetzt werden. Sie tragen dazu bei, die Qualität in diesem Bereich nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln.
Krankenkassenprämien erhöhen sich durchschnittlich um 4,4 Prozent – Kostendämpfung bleibt Daueraufgabe
Die mittlere Krankenkassenprämie wird im Jahr 2026 393,30 Franken pro Monat betragen. Dies entspricht im Vergleich zu 2025 einem Anstieg von 4,4 Prozent oder 16,60 Franken und damit dem erwarteten Gesundheitskostenwachstum. Dieses hat verschiedene Ursachen, darunter die Alterung der Bevölkerung, neue Behandlungsmöglichkeiten, eine steigende Nachfrage nach Gesundheitsleistungen sowie Tariferhöhungen im stationären und ambulanten Bereich. Die Prämien sind für viele Haushalte eine Belastung. Der Bundesrat wird sich gemeinsam mit den betroffenen Akteuren weiterhin für die Kostendämpfung im Gesundheitswesen einsetzen.
Bundesrätin Baume-Schneider am Treffen der EU-Gesundheitsministerinnen und -minister in Kopenhagen
Bundesrätin Baume-Schneider nahm am 15. und 16. September 2025 am informellen Treffen der EU-Gesundheitsministerinnen und -minister in Kopenhagen teil. Zentrale Themen des Austauschs waren die Krisenvorbereitung und die Versorgungssicherheit, antimikrobielle Resistenzen (AMR) sowie der Life-Science-Sektor (Biowissenschaften). Die Vorsteherin des Eidgenössischen Departements des Innern nutzte die Einladung zudem für bilaterale Treffen mit mehreren Amtskolleginnen und -kollegen.
Publikationshinweis: Ausgleichsfonds bei Grossereignissen
An seiner Sitzung vom 12. September 2025 hat der Bundersrat die Änderung von Artikel 95a der Verordnung über die Unfallversicherung (UVV), die Ergebnisse des Vernehmlassungsverfahrens und den Entwurf des Erlasses über den Ausgleichsfonds bei Grossereignissen verabschiedet. Artikel 95a UVV legt den Prämienzuschlag fest, der bei Schliessung des Fonds zur Deckung der Kosten eines Grossereignisses erhoben wird.
Prämienverbilligung: Gegenvorschlag zur Volksinitiative tritt in Kraft
Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 12. September 2025 das Inkrafttreten des indirekten Gegenvorschlags zur Volksinitiative «Maximal 10 Prozent des Einkommens für die Krankenkassenprämien» beschlossen. Ab 1. Januar 2026 müssen die Kantone einen Mindestbeitrag zur Finanzierung der Prämienverbilligung leisten. Dadurch wird sichergestellt, dass sich die Prämienverbilligungen im gleichen Masse wie die Prämien entwickeln und die finanzielle Belastung für die Haushalte tragbar bleibt. Die Kantone müssen zudem ein Sozialziel festlegen und bestimmen, welchen Anteil die Prämie am verfügbaren Einkommen der Versicherten höchstens ausmachen darf.
Seltene Krankheiten: Bundesrat will Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessern
In der Schweiz leben gemäss Schätzungen 650’000 Menschen mit einer seltenen Krankheit. Der Bundesrat möchte mit einer neuen gesetzlichen Grundlage die Rahmenbedingungen für die Gesundheitsversorgung dieser Menschen verbessern. Das neue Gesetz soll eine Basis für die nachhaltige Finanzierung der Erfassung, Aufbereitung und Verbreitung gesundheitsbezogener Informationen zu seltenen Krankheiten schaffen. An seiner Sitzung vom 12. September 2025 hat der Bundesrat dazu das Vernehmlassungsverfahren eröffnet.