Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Die WHO setzt sich seit 75 Jahren dafür ein, die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen zu stärken. Dazu gehört, möglichst allen einen guten Zugang zu einer guten Gesundheitsversorgung zu ermöglichen, Krankheiten zu verhüten und zu bekämpfen. Die Schweiz ist Gründungsmitglied der WHO und beherbergt deren Sitz in Genf.
Die Schweiz ist ein angesehenes Mitglied der WHO. Mit ihrem ausgezeichneten Gesundheitssystem, weltweit führenden Forschungsinstituten und als Standort innovativer Pharma-, Biotechnologie- und Medizinaltechnik-Unternehmen leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der globalen Gesundheitsversorgung.
Als vollwertiges Mitglied nimmt die Schweiz wie alle anderen 193 Mitgliedstaaten an der Weltgesundheitsversammlung (WHA) teil. Sie bringt dort, gemeinsam mit gleichgesinnten Staaten, aktiv ihre Interessen ein. Die WHA ist das oberste Entscheidungsgremium der WHO. Sie legt die Politik der Organisation fest, ernennt den Generaldirektor, überwacht die Finanzpolitik der Organisation und prüft und genehmigt das vorgeschlagene Programmbudget. Die Schweiz hat von Mai 2023 bis Mai 2026 Einsitz im WHO-Exekutivrat.
Die Rolle der WHO
Die WHO ist die leitende multilaterale Behörde im Gesundheitsbereich innerhalb der Vereinten Nationen. Gemäss ihrer Verfassung hat die WHO folgende Aufträge:
- die Tätigkeit des internationalen öffentlichen Gesundheitswesens zu steuern
- die Gesundheitsforschung mitzugestalten, Normen und Kriterien festzulegen
- empirisch abgestützte politische Vorschläge vorzulegen
- die Länder technisch zu unterstützen
- aktuelle Trends im öffentlichen Gesundheitswesen zu verfolgen und zu beurteilen
Als souveräner Mitgliedstaat kann die Schweiz selbst entscheiden, ob sie Anpassungen an bestehenden Vorschriften übernimmt und ob sie neue Instrumente der WHO unterzeichnen und ratifizieren möchte. Die WHO kann ihren Mitgliedstaaten keine Massnahmen aufzwingen.
Das WHO-Regionalbüro für Europa
Das WHO-Regionalbüro für Europa in Kopenhagen, Dänemark, ist eines von sechs WHO-Regionalbüros in der ganzen Welt und betreut die Europäische Region der WHO, der 53 Länder angehören. Sie unterstützt ihre Mitgliedstaaten und arbeitet mit einer Reihe von Partnern zusammen, um den Gesundheitszustand von fast 900 Millionen Menschen in der Region zu verbessern.
Der Ständige Ausschuss des Regionalkomitees (SCRC) ist ein Unterkomitee des WHO-Regionalkomitees für Europa. Er handelt im Namen des Regionalkomitees und stellt sicher, dass die Entscheidungen des Komitees umgesetzt werden. Die Schweiz war von 2019 bis 2022 Mitglied des SCRC.
Weitere Informationen: WHO/Europe | Home.
Länder-Kooperationsstrategie Schweiz–WHO 2024–2028
Die Länder-Kooperationsstrategie (Country Cooperation Strategy, CCS) bildet die Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie legt die gemeinsamen Prioritäten fest und definiert die Leitlinien für eine wirkungsvolle Partnerschaft. Für die verschiedenen Stellen in der Schweiz, die mit der WHO zusammenarbeiten, sowie für die WHO selbst dient die Strategie dazu, das gemeinsame Engagement über alle Ebenen hinweg zu bündeln und gezielt auszurichten.
Weitere Informationen: Länder -Kooperationsstrategie - Schweiz und Weltgesundheitsorganisation 2024–2028
Pandemiefolgeprozess
Anpassungen der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV 2005)
Die Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV 2005) regeln die Zusammenarbeit zur Eindämmung von grenzüberschreitenden Krankheiten. Die Schweiz ist seit dem Inkrafttreten 1951 ein Vertragsstaat der IGV. Am 1. Juni 2024 hat die WHA die Anpassungen an den IGV (2005) im Konsens verabschiedet. Die Schweiz hat aktiv an den Verhandlungen zu den Anpassungen an den IGV teilgenommen und ihre Interessen eingebracht. Am 20. Juni 2025 hat der Bundesrat die Umsetzung verabschiedet, und am 19. September 2025 sind die Anpassungen in Kraft getreten.
Weitere Informationen: Internationale Gesundheitsvorschriften (IGV) (admin.ch)
WHO Pandemieabkommen
Der Text des Pandemieabkommens wurde am 20. Mai 2025 an der 78. Weltgesundheitsversammlung (WHA) von den Mitgliedstaaten der WHO angenommen. Er ist in den sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen verfügbar.
Die Arbeit am Pandemieabkommen ist damit noch nicht abgeschlossen. Aktuell laufen die Verhandlungen für einen Anhang, der ein integraler Teil des Gesamtabkommens sein wird. Darin geht es um einen Mechanismus für den Zugangs- und Vorteilsausgleich beim Austausch von Krankheitserregern mit pandemischem Potenzial (Pathogen Access and Benefit Sharing, PABS). Das Abkommen ist erst dann finalisiert und kann unterzeichnet werden, wenn dieser Anhang fertig verhandelt ist und von der WHA genehmigt ist – voraussichtlich in ein bis zwei Jahren.
Weitere Informationen: WHO Pandemieabkommen (admin.ch).
Global Health and Peace Initiative
Die Schweiz unterstützt in Zusammenarbeit mit dem Oman die Global Health and Peace Initiative (GHPI), die fragilen, konfliktbetroffenen und gefährdeten Regionen zugutekommt. Dabei geht es beispielsweise um
- den Schutz von Spitälern,
- den Zugang aller Menschen zu Gesundheitseinrichtungen,
- die Schulung von Ärzten und Pflegenden für die Arbeit unter schwierigen Bedingungen oder
- die psychologische Unterstützung Jugendlicher, die Gewalt erfahren haben.
Entsprechende Programme wurden in enger Zusammenarbeit mit nationalen Ministerien und weiteren Partnern erarbeitet. Sie laufen derzeit u.a. in Afghanistan, Haiti, Kamerun, Kolumbien, Myanmar, Laos, Somalia, Sudan, Südsudan, Syrien, Ukraine, Jemen und in der Zentralafrikanischen Republik. Sie dienen dazu, die Gesundheitsversorgung flächendeckend zu stärken und so auch einen Beitrag zum Frieden zu leisten.
Weitere Informationen: Global Health and Peace Initiative (GHPI) (who.int) (EN)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Weitere Informationen
Inhaltsverzeichnis
Weiterführende Themen
Internationale Gesundheitsvorschriften (IGV)
Die IGV (2005) regeln die zwischenstaatliche Zusammenarbeit zur Eindämmung von Ereignissen, welche eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellen (z.B. durch Infektionskrankheiten, biologische oder chemische Wirkstoffe oder ionisierende Strahlung).
WHO Pandemieabkommen
Seit 2022 arbeitet ein zwischenstaatliches Verhandlungsgremium in der WHO an Vorschlägen für ein Übereinkommen, Abkommen oder anderes Instrument für die Pandemievorbereitung und Bewältigung.
Bundesamt für Gesundheit BAG
Sektion Globale Gesundheit
Schwarzenburgstrasse 157
Schweiz - 3003 Bern