Vektorübertragene Krankheiten
Vektorübertragene Krankheiten sind Infektionskrankheiten, bei denen die Erreger durch Vektoren wie z. B. Mücken, Zecken, Milben oder Fliegen übertragen werden. Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lyme-Borreliose sind die am häufigsten vorkommenden vektorübertragenen Krankheiten in der Schweiz. Hier finden Sie Informationen über die verschiedenen Krankheiten und wie man sich vor Infektionen schützen kann.
Durch den Klimawandel und das verstärkte globale Reiseverhalten nehmen vektorübertragene Krankheitsfälle zu. In der Schweiz sind gewisse zeckenübertragene Krankheiten wie FSME und Lyme-Borreliose bereits etabliert, doch auch andere vektorübertragene Krankheiten, wie zum Beispiel die Hasenpest oder auch Tularämie genannt (Francisella tularensis), treten vermehrt auf. Chikungunya-Fieber, Dengue-Fieber oder Zika-Virus-Infektion sind im Ausland endemisch und werden hauptsächlich von der Asiatischen Tigermücke übertragen. Bei den bisher gemeldeten Fällen in der Schweiz handelt es sich ausschliesslich um Reiserückkehrerinnen und Reiserückkehrer, die sich im Ausland infiziert haben. Es wird empfohlen, Schutzmassnahmen bei Reisen in Risikoländer zu beachten.
Die weltweite Verbreitung von vektorübertragenen Krankheiten unterscheidet sich geographisch und saisonal. Dabei ist Malaria die weltweit bekannteste und tödlichste vektorübertragene Krankheit. Personen, die mit Malaria infiziert sind, stellen im Inland jedoch kein Ansteckungsrisiko dar, da der Vektor, der diese Erkrankung überträgt (die Anopheles Mücke) in der Schweiz nicht vorkommt.
Eine weitere vektorübertragene Krankheit, die auch in der Schweiz immer wieder auftritt, ist Skabies (Krätze). Sie wird durch Krätzmilben (Sarcoptes scabiei var. hominis) verursacht und verbreitet sich besonders in dicht bevölkerten Umgebungen wie Kindertagesstätten, Schulen, Asylzentren und Gefängnissen, da die Übertragung durch engen Hautkontakt erfolgt.
Auf dem BAG-Infoportal der übertragbaren Krankheiten finden Sie Kennzahlen zur aktuellen Ausbreitung von FSME, Lyme-Borreliose und Tularämie. Fallzahlen zu weiteren vektorübertragenen Krankheiten wie Malaria, Zika-Virus-Infektion, Chikungunya-, Dengue-, West-Nil-, und Gelbfieber sind auf der BAG Website aufzufinden.
Massnahmen in der Schweiz
Zur Reduktion des Risikos für Übertragungen von Dengue, Chikungunya und Zika in der Schweiz wurde, im Auftrag des Unterorgans «One Health», ein Massnahmenplan erarbeitet. Dieser ist das Ergebnis einer engen, ressortübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und verschiedenen Forschungsinstitutionen. Er richtet sich an die zuständigen kantonalen Stellen und soll als Grundlage für die Entwicklung eigener Präventions- und Bekämpfungspläne dienen. Ziel ist es, durch ein abgestuftes und einheitliches Vorgehen mögliche Krankheitsübertragungen frühzeitig zu erkennen, rasch zu reagieren und lokale Ausbrüche wirksam zu verhindern. (siehe Register «Dokumente»).

Zeckenübertragene Krankheiten
Bei den zeckenübertragenen Infektionskrankheiten sind in der Schweiz vor allem Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis von Bedeutung. Es können jedoch auch andere Krankheiten diagnostiziert werden.
Borreliose / Lyme-Krankheit
Die Lyme-Borreliose wird durch Zecken übertragen. Wichtig ist, Zeckenstichen vorzubeugen, den Körper nach Outdoor-Aktivitäten abzusuchen und Zecken rasch zu entfernen. Die Infektion kann mit Antibiotika behandelt werden.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Die FSME ist eine Krankheit, die durch den Stich einer infektiösen Zecke übertragen wird. Es gibt verschiedene vorbeugende Massnahmen. Die Impfung wird Menschen ab 6 Jahren, die sich in Risikogebieten aufhalten, empfohlen.
Chikungunya-Fieber
Das Chikungunya-Virus wird von Mücken übertragen, beispielsweise von der asiatischen Tigermücke. Vorbeugend wird der Schutz vor Mückenstichen empfohlen.
West-Nil-Virus (WNV)
Das West-Nil-Virus kommt vor allem in wildlebenden Vögeln vor, kann aber von Mücken auch auf Pferde und Menschen übertragen werden. Vorbeugend wird der Schutz vor Mückenstichen empfohlen. In der Schweiz wurde im Jahr 2022 erstmals das West-Nil-Virus bei einheimischen Mücken nachgewiesen. Im Jahr 2025 wurde zudem der erste lokal von Mücken übertragene Fall von West-Nil-Fieber beim Menschen bestätigt.
Dengue-Fieber
Das Dengue-Virus wird von verschiedenen Mücken übertragen. Es hat sich weltweit stark ausgebreitet. In der Schweiz kam es bisher nicht zu Übertragungen. Der Schutz vor Mückenstichen ist empfohlen bei Reisen in Gebiete, in denen das Dengue-Fieber vorkommt, und ist die derzeit bevorzugte Präventionsmassnahme.
Zika-Virus
Eine Infektion mit dem Zikavirus verläuft meist milde, kann aber gelegentlich zu schweren neurologischen Komplikationen führen (Mikrozephalie, Guillain-Barré Syndrom).
Weitere Informationen
Weiterführende Themen

Zeckenübertragene Krankheiten
Bei den zeckenübertragenen Infektionskrankheiten sind in der Schweiz vor allem Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis von Bedeutung. Es können jedoch auch andere Krankheiten diagnostiziert werden.
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