Patientenwillen stärken: Wieso ist es sinnvoll?
Wieso lohnt es sich, früh über die eigenen Wünsche und über medizinische Behandlungen nachzudenken und zu sprechen? Auf dieser Webseite lesen Sie mehr.
Nils, 24, im Koma nach einem Fahrradunfall. Giovanni, 54, starke Blutungen während einer Herzoperation. Evelyne, 67, Schlaganfall. Anna, 75, beginnende Demenz. Man weiss nie, wann im Leben schwierige medizinische Entscheidungen anstehen.
Wir sind alle betroffen
Wir alle werden im Leben Krankheiten, Gebrechlichkeit, körperliche oder geistige Einschränkungen erfahren. Auch wer sich gesund fühlt, kann durch plötzliche Ereignisse wie einen Unfall oder eine schwere Krankheit überrascht werden. Schwierige medizinische Entscheidungen müssen manchmal sehr rasch gefällt werden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich möglichst früh mit den eigenen Wünschen und Einstellungen zum Leben und dem Lebensende auseinandersetzen.

Den richtigen Zeitpunkt gibt es kaum – doch meist ist es besser, früh damit anzufangen. Viele Menschen zögern, weil ihnen das Thema schwerfällt. Die Erfahrung zeigt jedoch: Es ist fast nie zu früh, aber oft zu spät.
Meine Gesundheit. Meine Wünsche. Meine Behandlung.
Zusammen besprechen, gemeinsam entscheiden.
Sicherheit für sich selbst schaffen
Über die eigenen Wünsche und Einstellungen bezüglich Leben, Krankheit und Tod nachzudenken, kann schwierig sein. Doch wenn wir es nicht tun, wissen wir nicht, was wir im Ernstfall eigentlich genau wollen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns auch in gesunden oder stabilen Lebenssituationen mit diesen Themen auseinandersetzen. Sich mit den eigenen Wünschen der Behandlung zu beschäftigen, kann Klarheit, Sicherheit und Erleichterung bringen.

Was ist, wenn sich meine Meinung ändert?
Einstellungen und Wünsche können und dürfen sich im Laufe der Zeit verändern – auch hinsichtlich medizinischer Behandlungen. Deshalb ist es sinnvoll, dass Sie sich immer wieder über das Leben und das Lebensende Gedanken machen und bisherige Wünsche hinterfragen. Insbesondere, wenn sich der Gesundheitszustand oder die Lebensumstände ändern.
Angehörige entlasten und Fachpersonen unterstützen
Wenn Sie nicht mehr selbst für sich sprechen und entscheiden können, müssen Ihre Nächsten diese Aufgabe übernehmen. Mit ihnen sprechen die behandelnden Fachpersonen dann über mögliche Behandlungen. Wenn Sie frühzeitig mit Ihren Angehörigen über Ihre Wünsche reden, geben Sie ihnen eine Hilfestellung und Orientierung, wie sie in Ihrem Sinne handeln und entscheiden können. Für das Behandlungsteam ist es gleichzeitig hilfreich, möglichst genaue Informationen über die Wünsche der Patientinnen und Patienten zu haben, um die passende Behandlung zu wählen.
Der Gedanke «Meine Angehörigen kennen mich doch gut. Sie werden schon richtig entscheiden, falls ich es selbst nicht mehr kann» liegt nahe. Für Sie Entscheidungen zu treffen, kann aber für Ihre Nächsten belastend sein – besonders, wenn zuvor kaum über Behandlungwünsche, Lebenssinn oder Lebensende gesprochen wurde. Seien Sie mutig und suchen Sie das Gespräch! Es wird für Sie und Ihre Nächsten erleichternd sein.
Wo fange ich an?
Über Leben, Krankheit und Lebensende zu sprechen, erfordert Mut. Vielleicht wissen Sie bereits genau, was Sie sich im Bezug auf Ihre Behandlung wünschen und was nicht – doch Ihnen fehlt der passende Einstieg in ein Gespräch darüber. Auf der Webseite «Patientenwillen stärken: Wie gehe ich vor?» gibt es Hilfestellungen dazu. Ausserdem finden Sie Fragen, die Sie sich und anderen stellen können und weitere hilfreiche Informationen zum Thema:
Weiterführende Themen
Die Webpage «Patientenwillen stärken: Wieso ist es sinnvoll?» ist im Rahmen des nationalen Projekts «Gesundheitliche Vorausplanung» entstanden. Mehr zum Projekt und zur Roadmap lesen Sie auf der Webseite «Gesundheitliche Vorausplanung (GVP)».
Bundesamt für Gesundheit BAG
Sektion Weiterentwicklung Gesundheitsversorgung
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