Erste nationale Punktprävalenzstudie in Alters- und Pflegeheime
Unter der Leitung des Teams der Klinik für Infektiologie, Infektionsprävention und Reisemedizin von HOCH Health Ostschweiz mit Unterstützung des Bundesamts für Gesundheit BAG wurde im September 2024 die erste nationale Punktprävalenzstudie (PPS) von healthcare-assoziierten Infektionen (HAI) und Antibiotikaverbrauch in Alters- und Pflegeheimen (Projekt SPOT) durchgeführt.
Die Ziele vom Projekt SPOT
Die erste nationale PPS erhebt das Ausmass und die Art der Infektionen bei den Bewohnenden, sowie Menge und Art der eingesetzten Antibiotika. Zudem werden die Strukturen- und Prozessindikatoren in den Bereichen der Infektionsprävention und des sachgemässen Antibiotikaeinsatzes in den Institutionen erfasst. Das Projekt trägt den Namen SPOT (Schweizerische Punktprävalenzerhebung von Infektionen und Antibiotikaverbrauch bei Bewohnenden von Alters- und Pflegeheimen) und wurde durch das Team für Infektiologie, Infektionsprävention und Reisemedizin von HOCH Health Ostschweiz durchgeführt, unterstützt durch die Kantone, den Dachverband CURAVIVA, Senesuisse und das BAG.
Teil des Aktionsplans NOSO in Alters- und Pflegeheimen (APH)
Die Strategie NOSO, und insbesondere der Aktionsplan NOSO in APH, fördert die Einführung von Massnahmen in Alters- und Pflegeheimen, um HAI zu bekämpfen. Das Massnahmenpaket 6 des Aktionsplans konzentriert sich auf die Erhebung von Referenzdaten in Form einer PPS zu HAI, Antibiotikakonsum und Indikatoren der Institutionen. Diese Daten sollen eine evidenzbasierte Entscheidungsgrundlage schaffen, um gezielte Massnahmen zur Infektionsprävention abzuleiten und einen Vergleich der einzelnen Institutionen auf nationaler Ebene zu ermöglichen. Da die Schweizer Studie auf dem Protokoll des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) basiert, werden die Daten mit anderen europäischen Ländern vergleichbar sein.
Resultate der ersten nationalen Punktprävalenzstudie
Bei der ersten PPS, durchgeführt im September 2024, haben 94 Alters- und Pflegeheime mit insgesamt 7'244 Bewohnenden im Durchschnittsalter von 87 Jahren teilgenommen.
Am Erhebungstag lag die Prävalenz von healthcare-assoziierten Infektionen insgesamt bei 2,3 Prozent, wobei Harnwegsinfektionen die häufigsten Infektionen (44 %) waren, gefolgt von Atemwegsinfektionen (15 %) und Haut-/Weichteilinfektionen (15 %). Das Vorhandensein eines Blasenkatheters ist der wichtigste Risikofaktor für therapieassoziierte Infektionen, gefolgt von Harninkontinenz, bestehenden Wunden und einem kürzlichen Spitalaufenthalt.
Insgesamt erhielten 2,6 Prozent der Bewohnenden am Erhebungstag eine systemische antibiotische Behandlung.
Mehr Informationen finden sie auf der Website: SPOT – HOCH Health Ostschweiz
Weitere Informationen
Weiterführende Themen
NOSO in Pflegeheimen: Grundlagen
Studien liefern die Grundlagen, um die Stossrichtungen der Strategie NOSO in den Pflegeheimen zu konkretisieren.
NOSO in Pflegeheimen
Dies wird in den Pflegeheimen zur Reduktion von healthcare-assoziierten Infektionen (HAI) umgesetzt.
Bundesamt für Gesundheit BAG
Sektion Infektionskontrolle und Bekämpfungsmassnahmen
Schwarzenburgstrasse 157
Schweiz - 3003 Bern