Kooperation im Bereich Antibiotikaresistenzen

Die Zusammenarbeit der betroffenen Akteure auf politischer, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene wird national und international gemäss dem One-Health-Ansatz gefördert und bereichsübergreifend koordiniert.

Strategie Antibiotikaresistenz: Mensch

Bereichsübergreifende Strategiekoordination


Ein Koordinationsorgan zur Strategieumsetzung mit Vertretungen von Bund und Kantonen stellt die bereichsübergreifende Umsetzung der Strategie StAR im Sinne eines One-Health-Ansatzes sicher.


Die Umsetzung der Strategie ist komplex und interdisziplinär. Die Strategie wird deshalb in einem koordinierten One-Health-Ansatz zwischen den Bundesämtern BLV, BLW, BAFU und BAG umgesetzt. Das BAG ist dabei federführend. Die enge Zusammenarbeit der beteiligten Bundesämter schafft Synergien und hilft, die Ziele der Massnahmen bereichsübergreifend umzusetzen. Im Koordinationsorgan Epidemiengesetz und in seinem ständigen Unterorgan One Health greifen Bund und Kantone die aktuellen Themen in Zusammenhang mit der Strategie Antibiotikaresistenzen regelmässig auf und fördern damit deren Umsetzung.

Beratendes Expertengremium


Ein Expertengremium für Antibiotikaresistenzen und -verbrauch berät das BAG in der Strategieumsetzung.


Seit 2016 berät eine Gruppe von Expertinnen und Experten die Projektleitung bei der Umsetzung der Strategie im Humanbereich (StAR-M). Die Mitglieder dieses beratenden Gremiums (Core Team) stammen aus verschiedenen Disziplinen und Fachgebieten der Humanmedizin.

Einbezug von Akteuren und Fachgesellschaften


Fachgesellschaften, Forschende, Akteure der Gesundheitsversorgung und Expertengruppen sind bei der Erarbeitung und Umsetzung von Massnahmen zentral eingebunden und bringen Fachwissen, Erfahrungen und Netzwerke in die Strategieumsetzung ein.


Die aus dem gemeinsamen Dialog entstehende Stosskraft und breite Akzeptanz aller Akteure sind entscheidende Stärken dieser Strategie. Das Mitwirken der Akteure ist für die Strategie unabdingbar. Die medizinischen Fachgesellschaften spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie haben das medizinisch-fachliche Wissen und kennen die Alltagspraxis. Damit Empfehlungen und Richtlinien langfristig mitgetragen und umgesetzt werden, ist der direkte Einbezug der Fachgesellschaften essentiell.

Das BAG koordiniert dazu ergänzend Unterstützung und subventioniert entsprechende Projekte. Darüber hinaus organisiert es regelmässig verschiedene Plattform-Anlässe für die Akteure. Diese Plattformen liefern wertvolle Rückmeldungen zu den Massnahmen der Strategie.

Die enge Zusammenarbeit zwischen den Fachgesellschaften und dem BAG erlaubt eine nachhaltige und breite Umsetzung der Strategie. In vielen Bereichen gibt der Bund zwar die Stossrichtungen und die strategischen Ziele vor, die Umsetzung wird jedoch häufig von den Akteuren selber realisiert.

Vernetzung mit anderen Ländern


Die Vernetzung mit anderen Ländern in Bezug auf strategische Ansätze wird gefördert. Erfahrungen aus anderen nationalen Strategien werden evaluiert und aufgenommen. Die internationale Zusammenarbeit und der Austausch in Forschungsfragen werden verstärkt.   


Die Niederlande und Norwegen haben einen im Vergleich zu anderen Ländern tiefen Antibiotikaverbrauch. Um von diesen Ländern zu lernen, besuchte eine Schweizer Delegation die Niederlande und Norwegen. In enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Akteuren wurde geprüft, wie die identifizierten Erfolgsfaktoren auf den Schweizer Kontext abgestimmt werden können.

Die Schweiz beteiligt sich an internationalen Initiativen, wie dem weltweiten System der WHO zur Überwachung der antimikrobiellen Resistenzen und des Verbrauchs (Global Antimicrobial Resistance and Use Surveillance System GLASS) oder der europäischen Initiative zur gemeinsamen Programmplanung im Bereich der antimikrobiellen Resistenzen (Joint Programming Initiative on Antimicrobial Resistance JPIAMR).

Unterstützung internationaler Aktivitäten im Bereich Antibiotikaresistenzen


Die Schweiz engagiert sich auf internationaler Ebene im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen.  


Die Schweiz unterstützt im Bereich der Antibiotikaresistenzen internationale Bestrebungen, die Problematik gemeinsam und koordiniert anzugehen, z.B. den globalen Plan zur Umsetzung der Bekämpfung von antimikrobiellen Resistenzen der WHO (adoptiert im Mai 2015). Auch nahm die Schweiz am High-Level Meeting der Generalversammlung der UNO vom 21. September 2016 teil, an der zum ersten Mal Antibiotikaresistenzen traktandiert waren. Die Schweiz beteiligt sich ebenfalls am Programm der Global Health Security Agenda (GHSA). Weiterhin werden im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) verschiedene Projekte zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen (AMR) gefördert.

Zur Entwicklung neuer Antibiotika und Diagnostika kofinanziert die Schweiz verschiedene internationale Produktentwicklungspartnerschaften. Unterstützt wird die Global Antibiotic Resistance Research and Development Partnership (GARDP). Diese entwickelt neue Antibiotika und stellt diese weltweit zur Verfügung. Unterstützt wird auch die Foundation for Innovative New Diagnostics (FIND), welche die Entwicklung und den Zugang zu Diagnostika auch im Bereich AMR fördert.


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Letzte Änderung 06.12.2023

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