Sucht und Gesundheit: Cannabis
Cannabis gehört gemäss dem Schweizerischen Betäubungsmittelrecht zu den verbotenen Betäubungsmitteln. Je nach Häufigkeit und Menge, die konsumiert wird, kann Cannabis die Gesundheit insbesondere von jungen Menschen gefährden.
Cannabis als Betäubungsmittel
Als psychoaktive Droge wird Cannabis als Marihuana (getrocknete Blütenstände) oder als Haschisch (Harz der Blütenstände) mit oder ohne Tabak geraucht. Seltener wird Cannabis in Getränken oder Esswaren aufgelöst konsumiert. Die Wirkung ist je nach Zusammensetzung und Dosis beruhigend, euphorisierend bis leicht halluzinogen.
Cannabis enthält rund 400 chemische Verbindungen. Das psychoaktive, d.h. berauschende Tetrahydrocannabinol (THC) ist der wichtigste Wirkstoff der Hanfpflanze. Durch das Betäubungsmittelgesetz kontrolliert ist nur das THC. Andere Wirkstoffe (Cannabinoide) wie das Cannabidiol (CBD) unterstehen nicht dem Betäubungsmittelgesetz, weil sie keine vergleichbare psychoaktive Wirkung haben.
Gesundheitliche Risiken des Cannabiskonsums
Aus Sicht der öffentlichen Gesundheit ist vor allem problematisch, wenn häufig, viel und über längere Zeit hinweg Cannabis konsumiert wird. In der Schweiz ist diese Risikogruppe zwar relativ klein, diese Menschen haben aber ein erhöhtes Risiko für psychische, soziale und auch körperliche Probleme.
Ebenso birgt der längerfristige Konsum von Cannabis das Risiko, eine psychische Abhängigkeit zu entwickeln.
Durch die Wirkung des THC kann der Antrieb, die Aufmerksamkeits-, Konzentrations- und Lernfähigkeit verringert werden. Bei einem anhaltenden Hochkonsum kann dies die schulischen oder beruflichen Leistungen beeinträchtigen. Das Rauchen von Cannabis, häufig gemischt mit Tabak, erhöht zudem die Gefahr einer Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankung.
Zudem gibt es aufgrund der Illegalität von Cannabis keine Produktekontrolle und Konsumierende kennen in der Regel den THC-Gehalt nicht, womit sie sich unbekannten Risiken aussetzen. Während in den sechziger Jahren Cannabis-Produkte weniger als drei Prozent des psychoaktiven Wirkstoffs THC enthielten, bewegt sich der THC-Gehalt heute mehrheitlich zwischen 10 und 20%. Hinzu kommt, dass auf dem Schwarzmarkt erworbenes Cannabis auch mit gesundheitsschädigenden Pestiziden, Streckmitteln, Schwermetallen und Schimmel verunreinigt sein kann (siehe Dokumente > Konsumrisiken).
Was tut das BAG gegen den Cannabiskonsum?
Das Bundesamt für Gesundheit unterstützt Kantone, Gemeinden und Fachinstitutionen bei der Entwicklung und Umsetzung von Massnahmen der Prävention, Früherkennung und Behandlung von Suchtproblemen. Im Bereich Cannabis liegt der Schwerpunkt des BAG bei der Früherkennung und Frühintervention bei gefährdeten Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Zur Erreichung der Kinder und Jugendlichen setzt das BAG auf die Gesundheitsförderung und Prävention im Schulsetting:
- bildung + gesundheit Netzwerk Schweiz (b+ g)
- Schweizerisches Netzwerk Gesundheit Schulen (SNGS)
- éducation21
Im Bereich der Beratung unterhält das BAG das Online-Beratungsportal SafeZone.
Mit Forschungsprojekten wie Monitorings und Studien zum Cannabiskonsum stellt das BAG die wissenschaftlichen Grundlagen sicher,
die für eine wirkungsvolle Massnahmenplanung unerlässlich sind.
THC-armer Cannabis und CBD
Cannabisprodukte mit einem THC-Gehalt von unter einem Prozent sind nicht dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt und werden deshalb zunehmend kommerziell verwertet. Vor allem Produkte mit dem nicht-berauschenden Wirkstoff CBD gewinnen an Bedeutung.
Rechtliche Situation
Cannabis – ein Jugendproblem?
Der Konsum ist vor allem unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen weit verbreitet. Jeder zehnte bzw. jede zehnte Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren hat im letzten Monat mindestens einmal gekifft. Mit zunehmendem Alter nimmt der Konsum ab und wird zum Randphänomen.
Die Schweiz gehört bei den Jugendlichen europaweit seit Jahren zu den Ländern mit dem höchsten Konsum. Erfreulich ist, dass die Anzahl Schülerinnen und Schüler, die Konsumerfahrungen mit Cannabis haben, seit 2002 deutlich zurückgegangen ist. Die meisten Jungen konsumieren zudem nur gelegentlich und hören nach einer gewissen Zeit wieder ganz auf. Bei hohem und dauerhaftem Konsum zeigen sich dann aber vermehrt kritische Lebensentwicklungen mit schweren Entwicklungsstörungen, sozialer Desintegration und späterer Abhängigkeit.
In der Regel weisen aber mit Cannabis experimentierende Jugendliche, die zeitlich befristet und geringe Mengen konsumieren, auf lange Sicht eine normale und gut angepasste psychosoziale Entwicklung auf. Es wäre deshalb verfehlt, von Cannabis als einem Jugendproblem zu sprechen. Aber es ist in der Tat ein Jugendphänomen.
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