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Veröffentlicht am 7. März 2025

Pneumokokken-Erkrankungen

Schwere Pneumokokken-Erkrankungen betreffen vor allem Kinder unter 2 Jahren, ältere Menschen und Personen mit bestimmten Vorerkrankungen.

Erreger und Übertragung

Pneumokokken-Erkrankungen werden durch verschiedene Serotypen des Bakteriums Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken) ausgelöst. Sie leben im Nasen-Rachen-Raum vieler Menschen, ohne eine Erkrankung zu verursachen.

Die Übertragung von Mensch zu Mensch verläuft über Tröpfcheninfektion beim Niesen, Sprechen oder Husten. Sowohl gesunde Träger, als auch Personen, die eine Pneumokokken-Erkrankung durchgemacht haben, können Pneumokokken übertragen.

Krankheitsbild

Zum Ausbruch der Krankheit kann es – teilweise auch lange nach der eigentlichen Ansteckung und Besiedlung des Nasen-Rachen-Raums – kommen, wenn die Immunabwehr vermindert ist, z. B. bei kleinen Kindern und älteren Menschen oder durch eine Krankheit. Besonders gefährdet sind Personen mit Immunschwäche, chronischer Herz-, Lungen- oder Nierenerkrankung, Leberzirrhose, Innenohrimplantat etc.

Pneumokokken können verschiedene Erkrankungen verursachen. Dazu gehören Mittelohrentzündung (Otitis media), Lungenentzündung (Pneumonie), Blutvergiftung (Sepsis) und Hirnhautentzündung (Meningitis). Bei Kindern unter zwei Jahren sind Pneumokokken die häufigste Ursache für akute bakterielle Hirnhautentzündungen. Diese kann tödlich enden oder zu schweren bleibenden Schäden führen. Bei älteren Menschen sind Pneumokokken oft die Ursache von Lungenentzündungen. Die Behandlung von Pneumokokken-Erkrankungen wird durch Resistenzen gegen Antibiotika erschwert.

Verbreitung und Häufigkeit

Pneumokokken-Erkrankungen treten weltweit sporadisch auf – Ausbrüche sind selten. Betroffen sind jährlich mehrere Millionen Menschen und über eine Million von ihnen sterben, viele trotz rechtzeitiger Antibiotikabehandlung. In der Schweiz kommt es pro Jahr zu etwa 1000 schweren Pneumokokken-Erkrankungen, meist Lungenentzündungen, seltener Blutvergiftungen oder Hirnhautentzündungen. Sie treten in den Wintermonaten häufiger auf als im Sommer. Hauptsächlich betroffen sind Kinder unter zwei Jahren sowie Personen über 65 Jahren. Insgesamt sterben jährlich gegen 100 Erkrankte, von denen rund 80 Prozent über 65 Jahre alt sind.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung gegen schwere Pneumokokken-Erkrankungen steht eine Impfung zur Verfügung. Sie wird allen Kindern unter fünf Jahren, allen Erwachsenen ab 65 Jahren und Personen mit den oben erwähnten Risikofaktoren empfohlen.

Weitere Informationen

Weiterführende Themen

Bundesamt für Gesundheit BAG

Abteilung Übertragbare Krankheiten
Schwarzenburgstrasse 157
Schweiz - 3003 Bern