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Veröffentlicht am 20. Dezember 2024

Legionellose (Legionärskrankheit)

Die Legionellose ist in erster Linie eine Erkrankung der Atemwege. Sie wird verursacht durch Bakterien der Gattung Legionella, die sich natürlicherweise im Wasser befinden. Die Infektion erfolgt primär durch das Einatmen von feinsten Wassertröpfchen, die Legionellen enthalten.

Erreger und Übertragung

Die Legionellose wird durch bestimmte Bakterientypen der Gattung Legionella ausgelöst. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Krankheitsbildern. Die beiden wichtigsten sind die Legionärskrankheit, eine schwere Erkrankungsform mit einer Lungenentzündung, und das Pontiac-Fieber, eine leichte Form ohne Lungenentzündung. Die Erreger kommen natürlicherweise in fast allen wässerigen und feuchten Umgebungen vor. Sie können sich besonders gut in Wassersystemen vermehren, in denen das Wasser nicht konstant erneuert wird und sich die Temperatur zwischen 25 °C und 45 °C bewegt. Solche Bedingungen finden sich unter anderem in Wasserleitungen, Wasserhähnen, Duschköpfen, Whirlpools, lüftungstechnischen Anlagen und Kühltürmen. Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich über das Einatmen von zerstäubten Wassertröpfchen (Aerosole), die Legionellen enthalten. Seltener findet eine Infektion über mit Legionellen kontaminiertem Wasser statt, welches versehentlich in die Luftröhre statt in die Speiseröhre gelangt (Aspiration). Keine Gefahr besteht beim Schlucken von kontaminiertem Wasser, da die im Magen befindliche Magensäure die Legionellen abtötet. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist grundsätzlich möglich, kommt aber äusserst selten vor.

Krankheitsbild

Die ersten Symptome einer Legionärskrankheit zeigen sich in der Regel zwei bis zehn Tage nach der Ansteckung (Inkubationszeit) und bestehen aus Fieber, Husten, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Appetitverlust. Verwirrtheit und Magen-Darmprobleme können hinzukommen. Typischerweise entwickelt sich bei der Legionärskrankheit zudem eine leichte bis schwere Lungenentzündung, die tödlich verlaufen kann. Im Durchschnitt sterben trotz Antibiotika-Behandlung 5 bis 10 Prozent der Erkrankten an den Folgen einer Legionärskrankheit.

Die milde Erkrankungsform Pontiac-Fieber hat eine kürzere Inkubationszeit von wenigen Stunden bis drei Tagen, bevor Fieber und grippale Symptome auftreten. Patientinnen und Patienten mit Pontiac-Fieber erholen sich in der Regel innerhalb weniger Tage ohne Antibiotika-Therapie von selber.

Verbreitung und Häufigkeit

Legionellose-Fälle werden weltweit diagnostiziert. In der Schweiz werden dem Bundesamt für Gesundheit jährlich mehrere hundert Fälle mit einem positiven Laborergebnis für Legionellen gemeldet. Davon ausgewertet werden die Fälle mit einer Lungenentzündung, d.h. die Fälle von Legionärskrankheit. Die Fälle zeigen eine Saisonalität, mit am meisten Meldungen im Sommer. Das Risiko einer Legionellose steigt mit zunehmendem Alter. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen. Personen, die rauchen oder eine geschwächte Immunabwehr haben, sind besonders anfällig für eine Legionellose.

Vorbeugung

Die beste Präventivmassnahme, um bei sanitären Installationen eine Legionellen-Vermehrung zu verhindern, besteht darin, eine Heisswassertemperatur von 60 °C am Boilerausgang bzw. 55 °C im Leitungssystem sicher zu stellen. Weiter sollte die Kaltwassertemperatur unter 25 °C bleiben. Auf der Webseite des BLV (Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen) finden Sie die vom BAG und BLV gemeinsam herausgegebenen Empfehlungen zu Legionellen und Legionellose. Die verschiedenen Module richten sich unter anderem an die Vollzugsbehörden, die Sanitärbranche sowie an Hauseigentümerinnen und -eigentümer. Die Empfehlungen sollen helfen, die von Legionellen ausgehenden Risiken zu verringern und die Zahl der Krankheitsfällen zu senken.

Weitere Informationen

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