Radioaktivität in Boden, Gras, Wasser und Lebensmittel
Überwachung der Radioaktivität in Umweltproben und Lebensmitteln.
Radioaktivität natürlichen Ursprungs (Isotope aus der Zerfallsreihe von Uran und Thorium sowie Kalium-40) überwiegt in den Böden der Schweiz deutlich. Regionale Unterschiede sind auf geologische Gegebenheiten zurückzuführen. Das Vorkommen von Strontium-90 und Actiniden (Plutonium und Americium) ist hauptsächlich durch den Niederschlag aus den atmosphärischen Atomtests der 1960er Jahre verursacht. Da diese Ablagerungen durch Niederschläge auf den Boden gelangten, weisen Regionen mit hohen Niederschlagsmengen, besonders also Berggebiete, die höchsten Aktivitäten auf. Bei Cäsium-137 ist die Situation komplexer: Während seine Ablagerung auf dem Boden nach den Atomtests eine ähnliche Verteilung wie das Strontium-90 und die Actiniden aufweist, hat der Durchzug der radioaktiven Wolke nach dem Unfall von Tschernobyl 1986 zu einer zusätzlichen Ablagerung geführt, deren geografische Verteilung nicht einheitlich ist. Da es im Tessin während des Durchzugs der Wolke zu starken Niederschlägen kam, waren die Ablagerungen in dieser Region am stärksten und es werden dort auch heute noch die höchsten Aktivitäten gemessen.
Bei der Überwachung der Radioaktivität in Lebensmitteln arbeitet die Sektion URA mit den Kantonen zusammen. Lebensmittelproben werden jedes Jahr nach dem Probenahmeplan des BAG oder im Rahmen von Kampagnen der Kantone erhoben. Die Überwachung umfasst Messungen (Gammaspektrometrie, Strontium-90, Tritium) von Grundnahrungsmitteln wie Milch, Weizen und Gemüse aus der Umgebung von Kernkraftwerken und Tritium-verarbeitenden Industrien, aber auch aus anderen Orten der Schweiz. Darüber hinaus werden auch andere Lebensmittel wie Pilze, Fleisch, Fisch, Obst, Gewürze usw. aus der Schweiz und dem Ausland von den kantonalen Laboratorien analysiert.
Weitere Informationen
Weiterführende Themen
Radioaktivitätszertifikat
Auf Grundlage der Strahlenschutzverordnung vom 26. April 2017 (SR 814.501) stellen wir amtliche Exportzertifikate für Lebensmittel, die Radionuklide enthalten könnten (Radioaktivitätszertifikate), aus.
Bundesamt für Gesundheit BAG
Sektion Umweltradioaktivität
Schwarzenburgstrasse 157
Schweiz - 3003 Bern