Gesundheitliche Risiken von Alkoholmissbrauch
Alkohol kann bereits in kleinen Mengen eine Vielzahl von Krankheiten verursachen oder begünstigen. Wer zu viel und zu häufig trinkt, läuft Gefahr, abhängig zu werden oder eine Vergiftung zu erleiden. Auch das Unfallrisiko steigt.
Mehr als 110 Krankheiten
Es gibt kaum ein menschliches Organ, das durch Alkohol nicht geschädigt werden kann, Leber und die Verdauungsorgane werden am stärksten beeinträchtigt. Für mehr als 110 Krankheiten kann ein Zusammenhang mit Alkohol nachgewiesen werden.
Alkoholabhängigkeit
Abhängiges Konsumverhalten hat gemäss Krankheitsklassifikationen der WHO verschiedene Ausprägungen: Starkes Verlangen nach Alkohol, verminderte Konsumkontrolle, Vernachlässigung anderer Interessen oder anhaltender Konsum trotz starker schädlicher Folgeerscheinungen können Anzeichen einer Abhängigkeit sein. Ob wirklich eine Abhängigkeit vorliegt, kann nur eine Fachperson beurteilen. Dabei ist die konsumierte Menge allein nicht ausschlaggebend.
Rund 250'000 Personen in der Schweiz sind alkoholabhängig oder zumindest stark alkoholgefährdet, davon sind rund zwei Drittel Männer (Kuendig, 2010). Eine Alkoholabhängigkeit wird in fortschreitendem Lebensalter öfter diagnostiziert.
Alkoholvergiftung
Überkonsum von Alkohol führt zu einer Alkoholvergiftung. Ein typisches Symptom dafür ist das Erbrechen. Bei einer Alkoholvergiftung kann man ins Koma fallen, auch kann der Atem gehemmt oder sogar gelähmt werden.
Sowohl Vergiftungen wie auch Fälle von Abhängigkeit werden mit zunehmendem Lebensalter häufiger festgestellt. Ungefähr 9 von 10 Personen, die wegen Alkoholvergiftung hospitalisiert werden, sind älter als 23 Jahre (Wicki und Schneider, 2019 ).
Jugendliche und ältere Menschen mit speziellen Bedingungen
Kinder sollten keinen Alkohol trinken. Jungen Menschen ist ein behutsamer Umgang mit Alkohol empfohlen. Ihr Körper und ihr Gehirn sind noch in Entwicklung und reagieren empfindlicher auf Alkohol – je jünger, desto empfindlicher.
Das Gesetz sieht ein Abgabealter vor:
- Wein, Bier, Obstwein ab 16 Jahren (im Tessin ab 18 Jahren)
- Spirituosen, Aperitifs und Alcopops ab 18 Jahren
Ältere Menschen sollten vorsichtiger mit Alkohol umgehen, weil der Wasseranteil im Körper mit zunehmendem Alter kleiner und die Wirkung des Alkohols damit stärker wird.
Weitere Informationen
Weiterführende Themen
Substanzkonsum von Kindern und Jugendlichen
Kinder und Jugendliche befinden sich in Entwicklung. Ihr Körper und ihre Psyche reagieren stärker auf Alkohol, Tabak, Cannabis und andere Substanzen. Auch können sie die Folgen von Entscheidungen nicht immer gut einschätzen.
Alkohol im Alter
Ältere Menschen reagieren stärker auf Alkohol; sie sollten vorsichtig damit umgehen. Zudem treten im Alter häufiger Krankheiten auf, die Alkohol negativ beeinflusst. Möglich sind auch unerwünschte Wechselwirkungen mit Medikamenten.
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