Schweiz erreicht Meilenstein: Letzte Cäsium-Blutbestrahlungsanlage entsorgt
Die Schweiz hat einen bedeutenden Meilenstein im Strahlenschutz und der Sicherung hoch radioaktiver Quellen erreicht. Kürzlich wurde die letzte Cäsium-Blutbestrahlungsanlage erfolgreich entsorgt.
Von nun an erfolgt die Blutbestrahlung in der Schweiz ausschliesslich mit fortschrittlicher Röntgentechnologie, die kein Missbrauchsrisiko birgt und keine Herausforderungen bei der Entsorgung hoch radioaktiver Quellen mit sich bringt.
Blutkonserven werden bestrahlt, damit nach der Bluttransfusion keine Abwehrreaktion des Immunsystems bei besonders gefährdeten Patienten stattfindet, wie z.B. nach Transplantationen. Früher war diese Sterilisation mittels intensiver Strahlung fast ausschliesslich mit hoch radioaktiven Strahlenquellen wie Cäsium-137 möglich. Der technologische Fortschritt hat jedoch inzwischen auch den Einsatz von Röntgengeräten ermöglicht, die dieselbe Wirkung erzielen, aber deutlich sicherer und umweltfreundlicher sind.
Diese Errungenschaft ist Teil des Aktionsplans Radiss, der 2020 vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) ins Leben gerufen wurde, um den Missbrauch radioaktiver Quellen zu verhindern und sicherere Alternativen zu fördern. Mit dem vorzeitigen Ersatz aller Cäsium-Blutbestrahlungsanlagen konnte ein Ziel des Bundesrates, ursprünglich für Ende 2025 angesetzt, bereits jetzt erreicht werden.
Die Schweiz nimmt mit dieser Leistung eine Vorreiterrolle im Bereich der sicheren und nachhaltigen Nutzung moderner Technologien ein.
Der Aktionsplan Radiss, der bis 2028 fortgeführt wird, wird auch weiterhin daran arbeiten, Sicherheitslücken zu schliessen und moderne Technologien zu fördern, die radioaktive Quellen ersetzen können.
Weiterführende Themen
Aktionsplan Radiss
Radioaktive Quellen müssen zum Schutz von Bevölkerung und Umwelt immer unter Kontrolle sein und bleiben. Der Aktionsplan «Verstärkung der radiologischen Sicherung und Sicherheit Schweiz 2020–2028 (Radiss)» soll dies sicherstellen.
Mittels Technologieförderung hoch radioaktive Quellen reduzieren (Alternative Technologie)
Hoch radioaktive geschlossene Quellen aus Medizin, Forschung und Industrie werden stark gegen Diebstahl und Sabotage geschützt. Eine andere Möglichkeit bietet der Einsatz alternativer Technologien.
Bundesamt für Gesundheit BAG
Sektion Forschungsanlagen und Nuklearmedizin
Schwarzenburgstrasse 157
Schweiz - 3003 Bern