Nichtübertragbare Krankheiten (kurz: NCD für non-communicable diseases) sind nicht ansteckend bzw. nicht von einer Person auf die andere übertragbar. Sie sind auch bekannt als chronische Krankheiten, da sie sich langsam entwickeln und lange andauern.
Zu den fünf häufigsten NCD gehören Krebs, Herz- Kreislauf-Erkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen, Diabetes und Erkrankungen des Bewegungsapparates. Mit einem gesunden Lebensstil könnten mehr als die Hälfte der Erkrankungen vermieden oder zumindest verzögert werden.
- In der Schweiz sind 2.2 Millionen Menschen betroffen. Das entspricht einem Viertel der Bevölkerung.
- Nichtübertragbare Krankheiten nehmen mit dem Alter zu. Mit dem steigenden Durchschnittsalter und der wachsenden Zahl älterer Menschen wird sich die Problematik in Zukunft weiter verschärfen.
- Mit steigendem Alter nehmen auch die Mehrfacherkrankungen zu. Bei den 50-jährigen sind 10% betroffen, bei den 80-jährigen bereits über 30%.
- NCDs sind heute die häufigste Todesursache in unserer Gesellschaft.
- Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf- und chronische Atemwegserkrankungen sind in der Schweiz bei Männern für über 50% und bei Frauen für über 60% der Fälle vorzeitiger Sterblichkeit (vor dem 70. Lebensjahr) verantwortlich.
- Der Lebensstil spielt eine wichtige Rolle: unausgewogene Ernährung, mangelnde Bewegung, Rauchen und übermässiger Alkoholkonsum haben einen grossen Einfluss.
- Physiologische Faktoren wie Gewicht, Blutdruck, Blutfettwerte und der Cholesterinspiegel spielen ebenfalls eine Rolle. Diese werden sowohl genetisch wie auch von unserer Lebensweise beeinflusst.
- Gesellschaftliche und wirtschaftliche Faktoren beeinflussen das Auftreten von nichtübertragbaren Krankheiten ebenfalls. Personen mit einem niedrigeren Bildungsgrad oder einem tieferen Einkommen erkranken häufiger.
- 80% der Schweizerischen Gesundheitskosten werden durch nichtübertragbare Krankheiten verursacht. 2013 lagen die Kosten der NCD bei rund 50 Mrd. Franken.
- Allein die Behandlung der fünf häufigsten NCD (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs, Atemwegs- und Erkrankungen des Bewegungsapparates) verursachen in der Schweiz pro Jahr mit 25,6 Mrd. Franken (Stand 2011) rund 40% der direkten Gesundheitskosten. Nimmt man die psychischen Erkrankungen und Demenz hinzu, steigt dieser Wert auf rund 51% aller Gesundheitskosten.
- Anfang 2017 wurden die bisherigen Präventionsprogramme Alkohol, Tabak sowie Ernährung&Bewegung durch die Nationale Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (kurz NCD-Strategie) abgelöst. Die NCD-Strategie 2017–2024 baut auf Bewährtem aus den drei bisherigen nationalen Präventionsprogrammen auf. Ziel ist es, die Aktivitäten zu bündeln und noch besser zu koordinieren. Zudem sollen neue Herausforderungen angegangen und die Prävention in der Gesundheitsversorgung gestärkt werden. Die NCD-Strategie und die dazugehörigen Massnahmen wollen die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung verbessern und Rahmenbedingungen schaffen, die ein gesünderes Verhalten vereinfachen.
- Die Erarbeitung der NCD-Strategie erfolgte gemeinsam mit zahlreichen Akteuren unter Federführung des BAG, der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) und Gesundheitsförderung Schweiz. Sie wurde im April 2016 verabschiedet.
- Der Massnahmenplan wurde im November 2016 verabschiedet. Er beinhaltet die Massnahmen des Bundes, der Kantone und von Gesundheitsförderung Schweiz.
- Der NCD-Massnahmenplan beinhaltet drei Hauptmassnahmenbereiche:
- Bevölkerungsbezogene Gesundheitsförderung und Prävention
- Prävention in der Gesundheitsversorgung
- Prävention in Wirtschaft und Arbeitswelt
Flankiert werden diese von den Querschnittsmassnahmen «Koordination und Kooperation», «Finanzierung», «Forschung und Monitoring», «Information und Bildung» sowie «Rahmenbedingungen».
Monitoring-System & Wissens- und Austauschplattform
Letzte Änderung 28.04.2022
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