Gelenkspiegelung zur Behandlung von verschleissbedingten Veränderungen am Knie

Menschen mit verschleissbedingten Kniebeschwerden wie zum Beispiel Meniskusschaden oder Gelenkverschleiss (Kniearthrose) erhalten oft eine stationäre oder ambulante Kniegelenkspiegelung als Behandlung. Dieser Bericht vergleicht die Wirksamkeit, Sicherheit und das Kosten-Nutzen-Verhältnis verschiedener Therapieansätze.

Das Ziel war es, die Resultate nach kurzer, mittelfristiger und länger als sieben Jahre dauernder Nachbeobachtung zu analysieren. Die Analyse umfasste 21 Studien mit mehr als 2'000 Teilnehmenden, wobei keine der Studien Langzeitdaten beinhaltete. Die Studien untersuchten Faktoren wie Schmerz, Funktion, Gelenksteifigkeit, Lebensqualität sowie die Häufigkeit eines kompletten Knieersatzes. Die Resultate des Berichts zeigten keine nennenswerten Unterschiede der Kniegelenkspiegelung gegenüber anderen Behandlungsmethoden. Es spielte auch keine Rolle, ob es sich um einen stationären oder ambulanten Eingriff handelte. Einzig bei der kurzen Nachbeobachtungszeit hatten die mit Kniegelenkspiegelung behandelten Personen leicht schwächere Schmerzen als bei anderen Behandlungen. Generell war die Aussagekraft der Studien wegen mangelnder Qualität gering. Die Studien berichteten zudem selten über Nebenwirkungen. Daher ist die Abschätzung der klinischen Wirksamkeit betreffend Nutzen und Schaden der Kniegelenkspiegelung schwierig. Die Analysen zum Kosten-Nutzen-Verhältnis führten zu keinem klaren Bild, da sich die untersuchten Studien widersprachen und Mängel aufwiesen.

Der Bericht kommt zum Schluss, dass sich nach kurzer oder mittellanger Nachbehandlungszeit kein Nutzen der Kniegelenkspiegelung zeigte. Wegen fehlender oder qualitativ mangelhafter Daten konnte der Bericht keine Aussage zu Nutzen oder Schaden bei langfristiger Nachbehandlungszeit oder im Zusammenhang mit möglichen Nebenwirkungen machen. Die sehr begrenzte Datenlage zum Kosten-Nutzen-Verhältnis einer Kniegelenkspiegelung erlaubte keine Schlussfolgerung.