Folsäuretests bei Verdacht auf Folsäuremangel

Dieser HTA-Bericht untersucht Sicherheit, Wirksamkeit und wirtschaftliche Auswirkungen von Folsäure-Tests bei Personen ohne Symptome sowie bei Personen, deren Symptome, medizinischen Probleme oder externe Faktoren einen Verdacht auf Folsäuremangel nahelegen. Darüber hinaus untersucht der Bericht ethische, soziale und organisatorische Fragen im Zusammenhang mit Folsäure-Tests.

Eine systematische Literaturrecherche unter Einbezug klinischer Studien fand keine direkten Belege für eine Auswirkung von Folsäure-Tests auf die Gesundheit. Ein indirekter Beleg konnte auch nicht erbracht werden: Zur diagnostischen Genauigkeit der Tests gibt es nur eine einzige Studie, deren Ergebnisse verzerrt und kaum auf die Schweiz anwendbar sind. Ebenfalls nicht erwiesen ist, ob Folsäuretests Behandlungsentscheide bedeutsam beeinflussen. Eine Einschätzung der Auswirkungen auf künftige Kosten für die Jahre 2022-2026 ergab bei den Folsäure-Tests eine Steigerung von 14,3 Mio. CHF im Jahr 2022 auf 21,5 Mio. CHF im Jahr 2026.

Der Bericht kommt zum Schluss, dass Sicherheit und Wirksamkeit von Folsäure-Tests ungewiss sind. Die ergänzende Zufuhr von Folsäure gilt gemäss den untersuchten Studien als sicher, auch wenn sie ohne vorherige Tests erfolgt. Die Zufuhr ist mit einem verminderten Risiko für mehrere chronische Erkrankungen und gesundheitsschädigende Auswirkungen
verbunden.  

Letzte Änderung 23.06.2023

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