Eisentherapie bei Eisenmangel ohne Blutarmut

Viele Frauen mit Eisenmangel ohne Blutarmut erhalten in der Schweiz eine Eisentherapie, die als Infusion oder in Tablettenform verabreicht wird. Dieser Bericht untersucht die Wirksamkeit und die Kosten der Eisentherapie unter anderem bei Müdigkeits- und Erschöpfungszuständen («Fatigue»), bei der Krankheit der unruhigen Beine («Restless Legs Syndrom») und bei der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS).

Die untersuchten Studien zeigten unterschiedliche Wirksamkeiten der Eisentherapie je nach Krankheitsbildern. Bei den unruhigen Beinen führte sie zu einer Abschwächung der Beschwerden. Frauen mit Müdigkeits- und Erschöpfungszuständen zeigten eine Linderung dieser Zustände. Bei der Studie mit Kindern mit ADHS war kaum eine Wirkung zu beobachten, ausser dass es bei ihnen weniger Fälle der Krankheit der unruhigen Beine gab. Auf Beschwerden wie Schläfrigkeit, Lebensqualität und Depressionen hatte die Eisentherapie in den untersuchten Studien keinen Einfluss. Die Qualität der Studienergebnisse war gesamthaft sehr tief. Ein eigens entwickeltes Kostenvergleichsmodell, das die Eiseninfusion mit der Einnahme von Eisentabletten verglich, zeigte, dass die Eisentherapie als Infusion viel teurer ist als in Tablettenform. Die Unsicherheiten der Daten im Modell lassen eine exakte Bezifferung des möglichen Sparpotenzials jedoch nicht zu. Es zeigt, dass Einsparungen von 13 bis 102 Millionen Franken möglich sind, wenn für die erstmalige Behandlung nicht eine Infusion angewendet wird, sondern Tabletten eingenommen werden.

Letzte Änderung 05.06.2020

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