Chondroitinsulfat zur Behandlung von fortschreitendem Gelenkverschleiss an Knie, Hüfte oder Hand

Chondroitinsulfat ist ein natürlicher Bestandteil von Knorpelgewebe und wird als Medikament künstlich aus Tierknorpeln hergestellt. Es kommt bei Personen mit fortschreitendem Gelenkverschleiss (Arthrose) an Hand, Knie und Hüfte zum Einsatz, um den Knorpelabbau in den Gelenken zu stoppen. Dieser Bericht überprüft die Wirksamkeit sowie die Sicherheit dieser Behandlung sowie das Kosten-Nutzen-Verhältnis und die Auswirkungen auf den Kostenhaushalt.

Die Untersuchung basierte auf 26 Studien, wobei Studien zum Gelenkverschleiss am Knie am häufigsten vertreten waren. Gegenüber einem Scheinmedikament oder Schmerzmitteln zeigte die Behandlung mit Chondroitinsulfat für die ersten 6 Monate eine klare Verminderung der Schmerzen und Funktionseinschränkungen. Später verschwand dieser Unterschied wieder. Es gab kaum schwere Nebenwirkungen und keine sozialen, rechtlichen, ethischen oder organisatorischen Probleme bei der Abgabe von Chrondroitinsulfat.

Der Bericht kommt zum Schluss, dass Chondroitinsulfat zwar kurzfristig eine stärkere Linderung der Schmerzen bewirkte, dass sich dieser Unterschied aber nach sechs Monaten im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden wieder ausglich. Beim Kosten-Nutzen-Verhältnis ergaben die Analysen kein klares Bild. Patientenorganisationen schätzen, dass bei einer Streichung der Vergütung von Chondroitinsulfat ungefähr die Hälfte der Patientinnen und Patienten auf andere Medikamente umsteigen würde. Dies würde den Kostenhaushalt um 2,4 Millionen Franken pro Jahr entlasten.
 

Letzte Änderung 07.04.2021

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