Jährlich werden Projekte, die sich der Bekämpfung des problematischen Alkoholkonsums widmen, vom Bund aufgrund Art.43a Alkoholgesetz unterstützt. Die Gesuche werden nach Relevanz und zu erwartendem Präventionseffekt beurteilt.
Finanzierte Gesuche 2019
Die nachfolgenden neuen Projekte werden im Jahr 2019 aufgrund Art 43a Alkoholgesetzt finanziell unterstützt.
Das Blaue Kreuz ist eine schweizweit tätige Organisation der Suchthilfe, spezialisiert auf Alkohol. Es setzt sich dafür ein, dass Alkohol- und andere Suchterkrankungen verhindert oder – wo es bereits zu spät ist – zumindest gemindert werden.
Menschen werden immer älter – das ist eine Herausforderung für die Suchthilfe. Das Blaue Kreuz will deshalb das bestehende Netzwerk im Bereich der Altenarbeit stärken und freiwillige Mitarbeitende von Besuchsdiensten, Angehörige und Fachpersonen in Suchtfragen sensibilisieren und unterstützen.
Der Blaukreuz-Verlag vertreibt seit Jahrzehnten Vorlesebücher für Betagte, die rege genutzt werden. In Zusammenarbeit mit Fachpersonen und Institutionen der freiwilligen und professionellen Altenarbeit sollen Themen der Gesundheitsförderung und Suchtprävention in ein solches Vorlesebuch attraktiv verpackt werden. Die Geschichten sind ein Türöffner für Gespräche mit Betroffenen. Eine ergänzende Dokumentation zum Thema „Sucht im Alter“ unterstützt dabei. Das Projekt wird multimedial begleitet, um die Sensibilisierung zu fördern.
Weitere Informationen: https://www.blaueskreuz.ch
Sucht Schweiz ist eine unabhängige, gemeinnützige Stiftung mit dem Auftrag, Probleme zu verhindern oder zu vermindern, die durch Suchtmittelkonsum oder anderes Suchtverhalten entstehen.
Für eine zielgruppengerechte Suchtprävention ist es unabdingbar, den Unterschieden und Lebenswelten des sozialen Geschlechts Rechnung zu tragen. Konsummuster und -motive, sowie die Tatsache, dass diese auch immer Ausdruck von Geschlechterkonstruktion sein können, werden thematisiert, damit Jugendliche ihr Verhalten reflektieren und Risikokompetenzen erlernen können. Für das vor zwei Jahren entstandene Tool «Der kleine Unterschied», welches Kurzfilme und didaktische Materialien für das schulische und ausserschulische Setting enthält, sollen zwei neue relevante Themen für 12- bis 15- Jährige genderspezifisch aufgearbeitet werden. Belastungen durch Stress und Gewalterfahrungen sind zwei Phänomene, welche starke genderspezifische Ausprägungen erfahren und auf die psychische Gesundheit und den problematischen Suchtmittelkonsum Jugendlicher Einfluss haben.
Weitere Informationen: https://www.suchtschweiz.ch; https://genderundpraevention.ch
Sucht Schweiz ist eine unabhängige, gemeinnützige Stiftung mit dem Auftrag, Probleme zu verhindern oder zu vermindern, die durch Suchtmittelkonsum oder anderes Suchtverhalten entstehen.
Auch die Angehörigen von Personen, die einen problematischen Konsum von psychotropen Substanzen aufweisen, leiden an dieser Situation. Die Aufmerksamkeit richtet sich zwar nun zunehmend auf die Ehepartner und Ehepartnerinnen, die Kinder oder die Eltern von abhängigen Personen, aber noch wenig auf die Geschwister. Doch sie leiden genauso an den Konsequenzen der Krankheit ihres Bruders oder ihrer Schwester und erfahren wenig Anerkennung für das, was sie erleben.
Dieses Projekt hat zum Ziel, Informationsmaterial zu entwickeln:
• Thematische Seiten für Kinder und Jugendliche, in Zusammenarbeit mit www.ciao.ch für die französischsprachige und www.feelok.ch für die deutschsprachige Schweiz
• Eine Broschüre für die Eltern
Diese Informationsmöglichkeiten sollen es den jungen Geschwistern und den betroffenen Eltern ermöglichen, die Dynamik ihrer speziellen Situation besser zu verstehen, eine Bestätigung ihrer komplexen Gefühle zu erfahren und Hilfe zu finden.
Weitere Informationen: https://www.suchtschweiz.ch
Public Health ist ein unabhängiger, nationaler Fachverband, der sich für optimale Rahmenbedingungen für die Gesundheit der Bevölkerung in der Schweiz einsetzt. Der Verband fördert den interprofessionellen und fachübergreifenden Austausch zwischen den für die Gesundheit der Bevölkerung in der Schweiz tätigen Personen und Organisationen mit Veranstaltungen. Public Health Schweiz verfügt über ausgewiesene Erfahrung in der Konzeption und Umsetzung von migrationssensitiven Präventionsprojekten.
Der Übergang zur Pensionierung stellt als critical life event eine wichtige Schwelle für Interventionen bei problematischem Alkoholkonsum dar. Das Projekt will die Nutzung von vorhandenen Informationen vorantreiben und den breiten Zugang zur Sensibilisierung, Früherkennung und Frühintervention für diese Bevölkerung eröffnen (via Interventionen in Angeboten von Betrieben und Gewerkschaften, in bevölkerungsbasierten Angeboten der Alters- und Suchtarbeit sowie in gemeindenahen Angeboten). Die Ansprechpersonen der Betroffenen (Angehörige und andere MultiplikatorInnen) sollen sich durch eine Schulung Wissen und Kompetenzen für eine adäquate Intervention und Reaktion aneignen können, sowie bei einer effektiven Suche nach Unterstützung. Vorgehen: Recherche, Entwicklung von Interventionen und Schulung, Vorbereitung der Implementierung.
Das Blaue Kreuz ist seit Jahrzehnten auf nationaler und kantonaler Ebene in der Alkoholprävention tätig. In den Kantonen Bern und Solothurn ist das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg seit über zehn Jahren für die Umsetzung des Jugendschutzes verantwortlich.
In die Umsetzung des Jugendschutzes ist eine Vielzahl von Akteuren involviert: von Behörden über Präventionsanbieter bis hin zum Gastgewerbe, dem Detailhandel und Vereinen. Ohne die Kooperation mit diesen Partnern lassen sich Massnahmen im Jugendschutz kaum erfolgreich umsetzen. Trotzdem fehlt es an Wissen zu den Ansprüchen und Bedürfnissen dieser Akteure.
Daher führt das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg eine vertiefte Wissens- und Bedarfsanalyse zum Jugendschutz bei allen Akteuren in den Kantonen Bern, Solothurn und Freiburg durch. Dadurch sollen die Wissenslücke geschlossen und die Akteure für den Jugendschutz sensibilisiert werden. Das Ziel ist eine klare Planungsgrundlage für die Weiterentwicklung des Jugendschutzes in den Kantonen.
Weitere Informationen: https://www.be.suchtpraevention.org/de/home
GREA ist ein Westschweizer Verband bestehend aus Personen aus dem Umfeld Sucht. Bereits seit 40 Jahren setzen sie Projekte um und koordinieren Netzwerke an der Basis. GREA fördert Innovation und best practice, bietet Weiterbildungen und nimmt Stellung zu aktuellen Suchtthemen.
Verschiedene Institutionen im Bereich Behinderung haben hervorgehoben, dass an der Schnittstelle Behinderung und problematische Konsumgewohnheiten Handlungsbedarf besteht. Damit dem steigenden Bedarf im Behindertenbereich besser Rechnung getragen werden kann, koordiniert GREA dieses Kooperationsprojekt zwischen den beiden Bereichen. Eine Ad-hoc-Plattform, ein Forum für den Austausch von Fachleuten aus beiden Bereichen, wird sich mit bewährten Verfahren (Charta, Referenzdokumente) befassen. Es soll eine Liste der auf internationaler Ebene existierenden Werkzeuge erstellt werden (Methoden in einfacher Sprache, spezifische Pädagogik für von einer Behinderung betroffene Personen). Die ausgewählten Werkzeuge sollen übersetzt, angepasst und in Schulungen übermittelt werden. Zudem sollen Pilotprojekte durchgeführt werden, deren Ziel es ist, institutionelle Prozesse zu begleiten, damit das Thema Sucht und die Strategie Sucht auf dieser Ebene verankert werden können.
Damit das Projekt in seiner Gesamtheit entwickelt werden kann, insbesondere, was die Übersetzung und die Anpassung der Werkzeuge betrifft, wird noch nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten gesucht.
Weitere Informationen: https://grea.ch
Die Stiftung aebi-hus fördert Angebote in der Suchtprävention für Jugendliche und Familien mit Kindern im Vorschulalter und richtet sich auf die Schnittstelle Weiterbildung und Suchtprävention aus. Sie engagiert sich auf den Ebenen Sensibilisierung von Fachpersonen und der Öffentlichkeit, Unterstützung und Förderung der regionalen Vernetzung sowie der Schulung von Fachpersonen in einem aufsuchenden Ansatz zur Unterstützung betroffener Familien.
Die Wanderausstellung „Sicht auf Sucht“ stellt Menschen und ihre persönlichen Geschichten ins Zentrum. Geschichten, die im Alltag entstehen. Es eröffnen sich neue Blickwinkel auf Sucht und Prävention. Die bestehende Ausstellung wird mit dem Fokus auf die Situation der Kinder aus suchtbelasteten Familien ergänzt und an der Nationalen Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien in Bern zum ersten Mal zugänglich sein. Im Sinne der Aktionswoche werden verschiedene Akteure Begleitveranstaltungen als Rahmenprogramm zur Ausstellung organisieren und das Angebot beleben. Die Ausstellung wird danach interessierten Fachstellen als Wanderausstellung zur Verfügung stehen und kann ausgeliehen werden.
Weitere Informationen: www.aebi-hus.ch/aktionswoche
Der Fachverband Sucht ist der Verband der Fachorganisationen und Fachpersonen der Suchthilfe, Suchtprävention und Gesundheitsförderung in der Deutschschweiz. Er bündelt die Ressourcen und die Interessen von rund 250 Mitgliedsorganisationen aus allen Kantonen der Deutschschweiz. Er verfügt über langjährige Erfahrung in Prävention, Beratung und Selbsthilfe bei Alkoholproblemen sowie in der Öffentlichkeitsarbeit.
Das Projekt «Gemeinsame Beratung von Suchtkranken und ihren Angehörigen - Indikation und Herausforderungen» hat zum Ziel, den Einbezug von Angehörigen in die Beratung/Therapie optimal zu gestalten. Die Teilnehmenden erlangen Sicherheit in der Beantwortung der Frage, ob eine gemeinsame Beratung/Therapie von Suchtkranken und ihren Angehörigen indiziert ist. Sie kennen die unterschiedlichen Belastungen und Herausforderungen je nach spezifischer Art von Angehörigkeit. Dadurch können sie Angebote für Angehörige optimal gestalten.
Das Ziel wird mit einer zweitägigen Fortbildung erreicht. Die Fortbildung weist einen starken Praxisbezug und eine hohe Partizipationsmöglichkeit seitens der Teilnehmenden auf. Damit wird erreicht, dass die im Projekt erworbenen Kenntnisse optimal in den Arbeitsalltag integriert werden können
Weitere Informationen: www.fachverbandsucht.ch/
Dokumente
- Finanzierte Alkoholpräventionsprojekte 2018 (PDF, 121 kB, 06.02.2019)
- Finanzierte Alkoholpräventionsprojekte 2017 (PDF, 229 kB, 04.12.2017)
- Finanzierte Alkoholpräventionsprojekte 2016 (PDF, 375 kB, 01.01.2016)
- Finanzierte Alkoholpräventionsprojekte 2015 (PDF, 110 kB, 01.01.2015)
- Finanzierte Alkoholpräventionsprojekte 2014 (PDF, 284 kB, 01.01.2014)
- Finanzierte Alkoholpräventionsprojekte 2013 (PDF, 46 kB, 01.01.2013)
- Finanzierte Alkoholpräventionsprojekte 2012 (PDF, 71 kB, 01.01.2012)
- Finanzierte Alkoholpräventionsprojekte 2011 (PDF, 70 kB, 01.01.2011)
Links
- stop-alcool.ch
- public-health-services.ch
- suchtschweiz.ch
- blaueskreuz.ch
- FFF - Fit für Früherkennung und Frühintervention bei problematischem Alkoholkonsum von älteren Menschen
- Aebi-Hus: Schweizerische Stiftung für Suchthilfe
- Mobile Coach Alkohol ISGF
- Safer Clubbing
- Idée Sport
- Eidgenössische Zellverwaltung EZV, Abteilung Alkohol und Tabak
Letzte Änderung 09.05.2019
Kontakt
Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Prävention nichtübertragbare Krankheiten
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