Um die psychiatrischen Angebotsstrukturen weiterentwickeln zu können, müssen die statistischen Planungsgrundlagen verbessert werden. Zu diesem Zweck werden regelmässig Daten zur psychischen Gesundheit und zur Versorgungssituation psychisch erkrankter Personen in der Schweiz erhoben, aufbereitet und evaluiert.

Obsan-Bulletins
Im Auftrag des BAG veröffentlicht das Schweizerische Gesundheitsobservatorium Obsan regelmässig Berichte zur psychischen Gesundheit in der Schweiz. Im Rahmen der Umsetzung des Postulatsberichts «Zukunft der Psychiatrie» (10.3255) erscheinen seit 2018 jährlich Obsan-Bulletins zu diesem Thema. Diese geben einen Überblick über die psychische Gesundheit, die Inanspruchnahme von Leistungen zur Behandlung psychischer Krankheiten und deren Kosten in der Schweiz. Darüber hinaus publiziert das Obsan etwa alle vier Jahre einen Monitoringbericht zur psychischen Gesundheit (vgl. Dokumente).
Obsan-Bulletins zum Thema «Psychische Gesundheit»
Obsan Bulletin 8/2019: Psychische Gesundheit. Kennzahlen 2017 (PDF, 3 MB, 05.01.2021)
Obsan Bulletin 5/2018: Psychische Gesundheit. Kennzahlen 2016 (PDF, 228 kB, 30.07.2020)
Analyse der Versorgungslücken
Um die Versorgungslücken bei der Behandlung psychischer Krankheiten in der Schweiz genauer zu untersuchen, gab das BAG beim Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien BASS eine Detailanalyse in Auftrag. Laut der 2016 publizierten Studie sind in der Schweiz insbesondere Kinder und Jugendliche von einer deutlichen psychiatrisch-psychotherapeutischen Unterversorgung betroffen. Aber auch bei Erwachsenen wurden Versorgungslücken festgestellt – dies gilt für spezifische Regionen, Angebotsformen und Zielgruppen. Lücken in den Angebotsformen bestehen insbesondere im ambulant-institutionellen und intermediären Setting.
Schwerpunkt Kinder und Jugendliche
Aufgrund dieser Ergebnisse hat das BAG einen Schwerpunkt auf die Erforschung der Versorgungslücken der Zielgruppe Kinder und Jugendliche gesetzt. Das BAG hat dazu zwei weitere Studien in Auftrag gegeben, die zur Verbesserung der Versorgungssituation für diese Zielgruppe beitragen sollen:
Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW erarbeitete 2020 einen Bericht zur Transitionspsychiatrie – d.h. an der Schnittstelle der Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie. Der Bericht gibt einen Überblick über aktuell existierende stationäre und tagesklinische Angebote an der Schnittstelle des Jugend- und Erwachsenenalters in der Schweiz und schätzt die Versorgungssituation gesundheitspolitisch ein.
Der Schulpsychologische Dienst SPD Kanton Basel-Stadt untersucht in seiner Studie mit Blick auf den schulischen Kontext den gesamten Behandlungspfad. Ziel ist es, Schwachstellen in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu erkennen und Modelle guter Praxis mit überregionalem Vorbildcharakter zu entwerfen. Mehr Informationen zur Studie finden Sie hier.
Letzte Änderung 11.11.2020
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