Patientinnen und Patienten während eines Psychiatrieaufenthalts sowie unmittelbar nach Austritt haben ein hohes Suizidrisiko. Das BAG hat deshalb 2018 zusammen mit der GDK das Projekt «Suizidprävention während und nach Psychiatrieaufenthalt» initiiert.
Fünf Prozent der Suizide ereignen sich während eines stationären Psychiatrieaufenthaltes. Das BAG und die GDK wollen mit dem Projekt «Suizidprävention während und nach Psychiatrieaufenthalt» den Wissensaustausch unter Fachpersonen der psychiatrischen Versorgung fördern. Das Projekt ist Ziel 5 des Aktionsplans zugeordnet: «Suizidgefährdete Menschen und Menschen nach Suizidversuchen sollen bedarfsgerecht, zeitnah und spezifisch betreut und behandelt werden».
Broschüren zu Suizidprävention
Die Broschüren richten sich an Fachpersonen, suizidgefährdete Personen und Angehörige. Wir bitten Fachpersonen, diese an suizidgefährdete Personen und Angehörige zu verteilen bzw. selber damit zu arbeiten.
Broschüren herunterladen oder Printversion kostenlos bestellen
Mittels untenstehenden Links können Sie die Broschüren zu Suizidprävention herunterladen oder kostenlos die Printversion beim BBL bestellen. Die Druckversionen sind insbesondere für die Nutzung der Notfallkarten attraktiv.
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BAG und Projektgruppe, Broschüre «Suizidprävention bei Klinikaustritten», 2019, ergänzte Version 2021Empfehlungen für Fachpersonen in der psychiatrischen Versorgung.
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BAG, Broschüre «Angehörige von suizidgefährdeten Personen unterstützen», 2021Empfehlungen für Fachpersonen in der psychiatrischen Versorgung.
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BAG, Flyer «Bei Suizidgedanken: reden kann retten (mit Notfallkarte)», 2021Informationen für Betroffene und Angehörige.
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BAG, Hilfetool «Sicherheitsplan (mit Notfallkarte)», 2021Für Personen mit Suizidgedanken.
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BAG, Broschüre «Klinikaufenthalt bei Suizidalität», 2021Informationen für Angehörige.
Entstehung der Broschüren
Das BAG hat im Anschluss an die Veröffentlichung der Empfehlungen für Gesundheitsfachpersonen «Suizidprävention bei Klinikaustritten» (Sommer 2019, siehe Teilaktivität 3 unten) die obenstehenden Materialien erarbeitet, um die Zielsetzung des Projekts zu unterstützen.
Umsetzung des Projekts
Gemeinsam mit den mitwirkenden Organisationen wurden drei erste Teilaktivitäten definiert:
- Der internationale Wissensstand soll durch eine Literaturrecherche festgehalten werden
- Ein Überblick zu bestehenden Konzepten und Leitlinien im Umgang mit Suizidalität in psychiatrischen Kliniken soll erstellt werden
- Empfehlungen für die Suizidprävention im stationär-ambulanten Übergang sollen erarbeitet werden
- Föderation Schweizer PsychologInnen FSP
- Netzwerk Angehörigenarbeit Psychiatrie NAP
- Schweizerische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie SGKJPP
- Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie SGPP
- Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und –direktoren GDK
- Schweizerische Stiftung Pro Mente Sana PMS
- Schweizerische Vereinigung Psychiatrischer Chefärztinnen und Chefärzte SVPC
- Swiss Mental Healthcare, Vereinigung der Psychiatrischen Kliniken und Dienste Schweiz SMHC
- Verbindung psychiatrisch-psychotherapeutisch tätige Ärztinnen und Ärzte der Schweiz FMPP
- Vereinigung Direktorinnen und Direktoren der Psychiatrischen Kliniken und Dienste Schweiz VDPS
- Verein Pflegekader Psychiatrie Schweiz VPPS
1. Literaturrecherche: Suizide und Suizidversuche während und nach Psychiatrieaufenthalten
Die Stiftung Dialog Ethik führte im Jahr 2018 im Auftrag des BAG eine systematische Literaturrecherche zu Suiziden und Suizidversuchen während und nach Klinikaufenthalt durch (siehe Dokument unten). Der Fokus lag auf folgenden Aspekten:
- Herausforderungen in der psychiatrischen Arbeit im Zusammenhang mit Suiziden bzw. Suizidversuchen während und nach Psychiatrieaufenthalten,
- Ursachen und Risikofaktoren,
- Einschätzung des Suizidrisikos, Präventionsmassnahmen sowie
- ethische Aspekte
2. Ist-Analyse: Suizidprävention in psychiatrischen Kliniken
Das BAG hat 2018 eine Ist-Analyse zu bestehenden Konzepten und Leitlinien im Umgang mit Suizidalität bei den Mitgliedern von SwissMental Healthcare SMHC, dem Dachverband der psychiatrischen Kliniken in der Schweiz, durchgeführt (siehe Dokument unten). Die Umfrage zeigt, dass viele psychiatrische Kliniken in jüngster Zeit Konzepte und Leitlinien im Umgang mit Suizidalität erarbeitet haben. Die Wirkung dieser Arbeiten auf die Suizidprävention während eines stationären Aufenthalts gilt es zu beobachten.
3. Empfehlungen: Suizidprävention bei Klinikaustritten
Die mitwirkenden Organisationen haben 2018 mit der Erarbeitung von Empfehlungen zur Suizidprävention im stationär-ambulanten Übergang begonnen. Die Empfehlungen sollen dazu beitragen, dass Patientinnen und Patienten den stationär-ambulanten Übergang als verzahnten Behandlungspfad erleben und «sicher» in ihrem individuellen Alltag ankommen. Sie richten sich in erster Linie an Leitungsgremien und Führungskräfte in psychiatrischen Kliniken sowie an Fachpersonen, die Patientinnen und Patienten nach einem Psychiatrieaufenthalt weiterbehandeln und -betreuen. Die sieben Empfehlungen wurden im August 2019 als Broschüre «Suizidprävention bei Klinikaustritten» veröffentlicht (siehe Dokumente unten). Zu Finanzierungsaspekten der Empfehlungen liegt im Auftrag des BAG ein Bericht von socialdesign vor (siehe Dokumente unten).
Im Auftrag des BAG hat ECOPLAN ergänzend zum Teilprojekt 3 in einem Forschungsprojekt im Rahmen des Förderprogramms «Entlastungsangebote für betreuende Angehörige 2017-2020» die Rolle der Angehörigen von suizidgefährdeten Personen untersucht und Empfehlungen für Kliniken und Fachpersonen im Bereich der stationären Psychiatrie zur Unterstützung der Angehörigen ausgearbeitet (siehe unten stehender Schlussbericht unter Dokumente).
Letzte Änderung 24.09.2024
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