Suizidalität früh erkennen und früh intervenieren

Ziel 4 des Nationalen Aktionsplans Suizidprävention lautet: Suizidalität frühzeitig erkennen und frühzeitig intervenieren. Das BAG will die Akteure unterstützen, die sich im Bereich Früherkennung und Frühintervention (F+F) engagieren.

Der F+F-Ansatz spannt einen Bogen von der Gesundheitsförderung zur Betreuung und ist eng und kohärent mit verschiedenen Ansätzen wie Prävention, Risikominderung und Behandlung verknüpft. Im Nationalen Aktionsplan Suizidprävention widmet sich das Ziel 4 der Früherkennung und Frühintervention. Es ist eingebettet in die Ziele 1-3 «Ressourcen stärken, sensibilisieren und informieren und einfachen Zugang zu Hilfe gewähren» und Ziel 5 «wirkungsvoll betreuen und behandeln».

Bildungsangebote für F+F fördern

Damit Warnzeichen von Suizidgedanken und Suizidversuchen erkannt werden und Hilfe früh eingeleitet werden kann, braucht es unter anderem Bildungsangebote für Fachpersonen und Multiplikatoren – innerhalb und ausserhalb des Gesundheitswesens.

F+F bei Suizidalität von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Im Auftrag des BAG hat «INTERFACE Politikstudien Forschung Beratung» ein Konzept für ein digitales Schulungs-/Sensibilisierungsangebot zur Früherkennung und Frühintervention bei Suizidalität von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (KJjE) erarbeitet (siehe Dokumente weiter unten).

Das Fazit der Autorinnen und Autoren: «Das vorliegende Konzept zeigt, dass es grundsätzlich Bedarf an mehr Schulung und Sensibilisierung zu F+F bei Suizidalität von KJjE gibt: Bestehende Angebote werden zu wenig genutzt und/oder decken nicht alle relevanten Inhalte, Berufsgruppen und Settings ab. Um diese Lücken in der Angebotslandschaft zu füllen, muss nicht zwingend ein vollständig neues Angebot entwickelt werden. Es könnten auch bestehende Angebote stärker verbreitet oder um bestimmte Module erweitert werden.»

Lücken in der Angebotslandschaft identifiziert INTERFACE hinsichtlich besonders vulnerablen KJjE (z.B. LGBTQ+-Jugendliche oder Geflüchtete/Asylsuchende), italienischsprachigen Angeboten sowie Angeboten ausserhalb des Settings Schule. Zudem sind viele Angebote nicht ausreichend niederschwellig.

Bildungskonzept für ein Weiterbildungsangebot zu Suizidprävention

Weiter hat das BAG das Institut für Public Health der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) damit beauftragt, ein Konzept für ein Bildungsangebot zum Thema Suizidprävention auf Fachhochschulniveau zu erarbeiten. Das Angebot ist an Gesundheitsfachpersonen, Public Health-Fachpersonen wie auch Fachpersonen aus dem Bildungs- und Sozialwesen gerichtet, die sich mit aktuellem Wissen in der Suizidprävention weiterbilden möchten. Mit einer Vertiefung im eigenen bzw. angestrebten Berufsfeld sollen die Absolvierenden der Weiterbildung:

  • suizidpräventive Massnahmen konzipieren können,
  • die konzipierten Massnahmen in verschiedenen Kontexten implementieren können,
  • suizidpräventiv professionell handeln können.


Sie finden den Bericht zum Bildungskonzept unter «Dokumente» weiter unten.

Wenn Sie sich für Bildungsangebote in der Suizidprävention interessieren, finden Sie auf bag-blueprint.ch entsprechende Hinweise.

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Letzte Änderung 22.01.2024

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