PRISM-S ist ein Instrument der Prismium GmbH zur Einschätzung der Suizidalität für Fachpersonen im Gesundheitswesen.
PRISM-S – visuelles Instrument zur Einschätzung der Suizidalität
Zusammenfassung
PRISM-S ist ein nonverbales Instrument zur visuellen Erfassung und Messung der Suizidalität. Es wurde von Harbauer, Büchi et al. 2002/2013 entwickelt und wird seit 2012 von der Prismium GmbH betreut. Das Instrument wird von Gesundheitsfachpersonen sowie in psychiatrischen Kliniken, Ambulatorien, Kriseninterventionszentren sowie in Praxen von niedergelassenen Psychiatern/-innen und Fachpsychologen/-innen für Psychotherapie standardisiert und regelmässig eingesetzt. Zudem werden für verschiedene Berufsgruppen Fortbildungen zur Anwendung des Instrumentes durchgeführt. Die langjährigen bisherigen Erfahrungen zeigen, dass das Ansprechen und die Messung der Suizidalität bei Betroffenen gut akzeptiert werden.
Mit dem Instrument PRISM-S (Pictorial Representation of illness and self measurement – suicidality) visualisiert die suizidgefährdete Person die eigene Beziehung zu ihrem Drang, sich zu suizidieren. Dadurch lassen sich einerseits das Ausmass des Leidens und andererseits die aktuell verfügbare Resilienz gegen diesen Handlungsdrang ablesen. Die Messung drückt damit das Gleichgewicht der beiden Tendenzen für oder wider die Suizidhandlung aus. Meistens genügen drei bis fünf Minuten, bis man einen Eindruck vom aktuellen Gefährdungsgrad eines betroffenen Menschen gewinnt. Das Instrument besteht aus einer weissen Metallplatte mit einem gelben Punkt in der rechten unteren Ecke und einer schwarzen, kreisförmigen Kunststoffscheibe. Der befragten Person wird erklärt, dass die Platte das eigene Leben, der gelbe Kreis die befragte Person selbst und die Kunststoffscheibe den Drang, sich das Leben zu nehmen, darstellt. Die befragte Person wird aufgefordert, die schwarze Scheibe so zu platzieren, dass sie dem Platz in ihrem Leben entspricht, die dieser Drang aktuell einnimmt. Die Distanz zwischen dem gelben Punkt (suizidale Person) und der schwarzen Scheibe ist das quantitative Mass der Suizidgefährdung. Anschliessend wird gefragt, was diese Positionierung für die betroffene Person bedeutet. Die Antworten werden anschliessend qualitativ ausgewertet. Die Auswertung dieser Antwort bietet einen raschen und direkten Zugang zu den Hintergründen der Suizidalität.
Erfolgsfaktoren
- Ruhige, ungestörte Gesprächsumgebung
- Ablagefläche zwischen den Gesprächspersonen
- Anwendung sollte dem/der Patienten/-in kurz erklärt werden
- Schulung der Fachpersonen zur Nutzung des Instruments
Herausforderungen
- Fachkenntnisse zur Interpretation der Messung der Suizidalität
Evaluation
- Ja
- Privatklinik Hohenegg
- quantumtoast
- brightone
Steckbrief

Name des Anbieters
Prismium GmbH
Ziel der Massnahme
- Früh erkennen und früh intervenieren
- Wirkungsvoll betreuen und behandeln
- Einschätzung Suizidrisiko
Art der Massnahme
- Leitfaden/Anleitung
- Betreuung/Behandlung im Gesundheitswesen
- Messinstrument
Nutzende der Massnahme
- Fachpersonen/Multiplikatoren im Gesundheitswesen
Alter der Zielgruppe(n)
- Alle Altersgruppen
Interventionsbereich
- Gesundheitsversorgung
- Gefängnis
- Armee
Region
- Gesamtschweiz
Sprachen
- Deutsch, Französisch, Italienisch & Englisch
Laufzeit
PRISM-S wird seit Jahren in der Praxis eingesetzt.
Kontakt
Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Gesundheitsstrategien
Sektion Nationale Gesundheitspolitik
Schwarzenburgstrasse 157
3003
Bern
Schweiz
Tel.
+41 58 463 30 11
Letzte Änderung 01.08.2018