Die nationale Suizidpräventionskampagne «Reden kann retten» wurde von der SBB und dem Kanton Zürich lanciert und 2016 bis 2018 durchgeführt. Dabei entstand die dreisprachige Webseite «reden-kann-retten.ch». Diese liefert hilfreiche Informationen und Kontakte für Personen mit Suizidgedanken sowie Personen, die sich um jemanden sorgen.
Kampagne «Reden kann retten»
Zusammenfassung
Die Webseite «reden-kann-retten.ch» spricht sowohl Erwachsene als auch Jugendliche an. Suizidgefährdete Personen und Personen, die sich um jemanden sorgen, werden ermuntert, über Suizidgedanken zu sprechen und Hilfsangebote zu nutzen. Sie finden auf dieser Webseite allgemeine Informationen zu Suizidalität, Gesprächstipps und Adressen für den Notfall. Wichtig sind die Hotlines 143 (die Dargebotene Hand) und 147 (Pro Juventute). Im Mittelpunkt stehen drei Filme von Menschen, die einen Suizidversuch / eine suizidale Krise dank der Mithilfe aus ihrem Umfeld überlebt haben. Ziel der Webseite ist es, die Bevölkerung zu sensibilisieren und das Thema Suizid zu enttabuisieren. Das Bundesamt für Gesundheit BAG hat sich konzeptuell an der Erarbeitung der Kampagne beteiligt. Nach Abschluss der Kampagne übernahm das BAG 2019 die Webseite, damit all die wertvollen Informationen und Kontakte zugänglich bleiben. Das BAG betreibt die Webseite in Zusammenarbeit mit Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich (www.suizidprävention-zh.ch).
Die Kampagne besteht einerseits aus einer Website, welche umfassende Hintergrundinformationen zum Thema Suizidprävention bietet. Sie bietet konkrete Gesprächstipps, Adressen mit Hilfsangeboten und weitere Hinweise, wie man sich selbst oder anderen helfen kann. Sie entspricht inhaltlich weitgehend der Zürcher Website. Weiter kann ein Flyer mit Kurzinformationen für Menschen in Krisen sowie deren Umfeld bezogen werden. Neben der Website wurden gezielte Online-Werbemassnahmen ergriffen. Dazu gehören beispielsweise Online-Banner auf ausgewählten Websites. Schliesslich gehören drei Kurzfilme mit Betroffenen zur Kampagne. Sie wurden über Youtube verfügbar gemacht. Diese Kurzfilme stiessen auf ein positives Echo und erhielten im November 2017 eine Auszeichnung (silberner EDI). Im Sommer 2018 wurde die Kampagne in enger Zusammenarbeit mit Pro Juventute und Stop Suicide auf Jugendliche ausgedehnt.
Erfolgsfaktoren
- Fachbeirat (Experten/-innen und Betroffene) in Entwicklung und Umsetzung einbeziehen
- Gute Vernetzung und enge Zusammenarbeit mit Partnern
- Ausreichend Mittel
- Geeignete Werbeagentur
- Kampagnen-Know-how auf Seiten der Auftraggebenden
Herausforderungen
- Minimieren von Nachahmungseffekten, insbesondere bei Schienensuiziden (Verzicht auf Thematisierung von Schienensuizid in der Kampagne)
Evaluation
Nein
(Das BAG hat jeweils Ende 2016 und Ende 2017 eine Erhebung durchgeführt.)
- Dargebotene Hand
- Pro Juventute
- BLS
- Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV)
- Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen (FSP)
- Stop Suicide
Steckbrief

Name des Anbieters
BAG sowie Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich
Ziel der Massnahme
- Sensibilisieren und informieren
- Einfacher Zugang zu Hilfe gewähren
Art der Massnahme
- Broschüre/Flyer/Website
- Kampagne/Aktion/Event
Nutzende der Massnahme
- Gesamtbevölkerung
- Personen mit erhöhtem Suizidrisiko
- Umfeld von Personen mit erhöhtem Suizidrisiko
Alter der Zielgruppe(n)
- Alle Altersgruppen
Interventionsbereich
- Allgemeine Öffentlichkeit
- Medien/Internet
Region
- Gesamtschweiz
Sprachen
- Deutsch, Französisch & Italienisch
Laufzeit
2016 bis Ende 2018
Steckbrief
Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Gesundheitsstrategien
Sektion Nationale Gesundheitspolitik
Schwarzenburgstrasse 157
3003
Bern
Schweiz
Tel.
+41 58 463 30 11
Letzte Änderung 10.09.2018