Leitgedanken der Strategie Sucht

Die Nationale Strategie Sucht stellt das Wohl und die Gesundheit des Menschen ins Zentrum ihres Wirkens.  

Grundsätzlich geht die Strategie davon aus, dass Menschen Verantwortung für sich, ihre Gesundheit und ihre Umwelt übernehmen können. Die Strategie will die Eigenverantwortung stärken, indem Menschen in ihrer Gesundheitskompetenz gefördert werden und so ihre Entscheide in Kenntnis der Risiken und der möglichen Folgen treffen können.

Gleichzeitig fördert die Strategie die Weiterentwicklung gesundheitsförderlicher Rahmenbedingungen. Um dies zu erreichen, wird die Zusammenarbeit mit verschiedenen Politikbereichen immer wichtiger.

Zudem sichert die Strategie im Rahmen des Möglichen die Hilfe im Krankheitsfall über die gesellschaftlichen Solidarsysteme (wie Krankenversicherung, AHV, Invalidenversicherung u.a.) ab. Insgesamt rückt die Strategie Fragen des individuellen und gesellschaftlichen Umgangs mit Risikoverhalten und Sucht in den Vordergrund.

Individuelle Verhaltens- und Konsummuster

Jede Person hat eigene Verhaltens- und Konsummuster. Die Verhaltensweisen sind nicht statisch, sondern entwickeln sich je nach Lebensphase und Alter. Damit verändert sich auch die Verhaltensbilanz jedes Einzelnen im Verlauf des Lebens.

Das Individuum und sein Umfeld, seine Lebensumstände und seine Fähigkeit, die eigene Lebenswelt mitzugestalten, sind für den Umgang mit Sucht zentral. Die Stärkung der Gesundheitskompetenz jedes Einzelnen ist deshalb ein wichtiger Bestandteil der Suchthilfe.

Gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Den individuellen Bewältigungsressourcen sind Grenzen gesetzt. Gesellschaftliche Realitäten wie die Veränderung der Arbeits-, Umwelt- und den allgemeinen Lebensbedingungen oder die Verfügbarkeit und Preise verschiedener Substanzen und Angebote spielen bei der Entstehung oder Vermeidung von Sucht eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund kommt den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen eine hohe Bedeutung zu. Diese sollen so gestaltet werden, dass sie Menschen dazu einladen, gesund zu leben. Zentrale Anliegen sind die Verhinderung des Einstiegs in einen problematischen Konsum, der zur Sucht führen kann, die frühzeitige Unterstützung gefährdeter Personen und die Unterstützung beim Ausstieg.

Ein umfassendes Suchthilfeangebot

Trotz der Fähigkeit jedes Einzelnen, gesund zu leben, und auch wenn die Rahmenbedingungen eine gesunde Lebensweise erleichtern, gelingt es manchen Menschen mit der Zeit nicht mehr, ihren Substanzkonsum oder ihr Verhalten zu kontrollieren.

Ein weiterer Leitgedanke der Nationalen Strategie Sucht ist deshalb, Menschen, die abhängig sind oder die gefährdet sind, beizustehen und ihnen Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen. Gesundheitszustand, Lebensbedingungen und Lebensqualität von Süchtigen und ihren Angehörigen sollen durch adäquate Angebote verbessert werden. Darüber hinaus sind die bessere Vernetzung der verschiedenen Akteure und die Sicherstellung der Finanzierung der Beratungs- und Behandlungsangebote für ein gut funktionierendes Suchthilfesystem von zentraler Bedeutung.

Letzte Änderung 03.08.2018

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