Punktprävalenz-Erhebung in Spitälern

2022 führte Swissnoso mit Unterstützung des Bundesamts für Gesundheit BAG die zweite nationale Punktprävalenz-Studie (PPS) durch. 108 Spitäler nahmen teil, was 80 Prozent aller Schweizer Akutbetten entspricht. Die Studie zeigte, dass 5,9 Prozent der Patientinnen und Patienten an einer Spitalinfektion litten. Dieser Wert ist gegenüber der ersten PPS von 2017 unverändert.

Die Anzahl der Spitäler, die sich an der PPS beteiligte, stieg gegenüber 2017 – damals waren es 96. Angesichts der angespannten Situation wegen der Covid-19-Pandemie ist dies erfreulich. Die Spitäler sammelten jeweils an einem einzigen Tag zwischen April und Juni 2022 Daten zu healthcare-assoziierten Infektionen und Einsatz von antimikrobieller Mittel. Insgesamt wurden rund 14‘000 Patientinnen und Patienten untersucht.

Die Studie erhob Ausmass und Art der Infektionen, sowie Menge und Art der eingesetzten Antibiotika. Zudem wurden die Aktivitäten zur Infektionsbekämpfung und -prävention erstmals mittels einer an der Schweiz angepassten Checkliste der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfasst.

Schweiz im europäischen Mittelfeld

Stellt man die Schweizer Daten jenen aus Europa gegenüber, bewegt sich die Schweiz im Mittelfeld. Die letzte europäische Erhebung von 2017 ergab einen Wert von sechs Prozent. Aktuellere Daten aus der EU stehen voraussichtlich Ende 2023 zur Verfügung. Da die Schweizer PPS nach dem Protokoll der European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) erfolgte, sind die Daten direkt mit anderen europäischen Ländern vergleichbar.

Regelmässige Punktprävalenz-Erhebungen helfen, auf nationaler Ebene robuste und repräsentative Daten zu generieren. Dies hilft mit, die Entwicklung der vermeidbaren Infektionen in Schweizer Spitälern zu verfolgen und Ansatzpunkte zur Verbesserung zu identifizieren. Die PPS liefert auch Angaben dazu, wo die Spitäler bei der Umsetzung der strukturellen Mindestanforderungen für die Prävention und Bekämpfung von HAI stehen. Damit unterstützt sie deren Umsetzung.

Erhebung 2023 steht interessierten Spitälern offen

Zwischen den nationalen Erhebungen stellt Swissnoso den Spitälern, welche die Datenerfassung jährliche durchführen möchten, Instrumente wie den Zugang zur Datenbank, Schulungsunterlagen oder das Erhebungs-Protokoll zur Verfügung. Dieses Angebot besteht auch 2023.

Letzte Änderung 24.11.2023

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