Der Bund und seine Partner haben beschlossen, operative Ziele für die Reduktion von healthcare-assoziierten Infektionen (HAI) festzulegen. Damit haben sie einen wichtigen Schritt hin zu einem kohärenten Vorgehen gegen healthcare-assoziierte Infektionen (HAI) auf nationaler Ebene getan.
Gemeinsame Roadmap
Das Globalziel der Strategie NOSO ist es, die HAI zu reduzieren und die Ausbreitung von potenziell gefährlichen Krankheitserregern zu verhindern. Zur Konkretisierung dieses Ziels hat der Bund gemeinsam mit der GDK und H+ Die Spitäler der Schweiz im Februar 2024 Empfehlungen für eine nachhaltige Reduktion der HAI in den nächsten zehn Jahren publiziert. Die sogenannten Operativen Ziele setzen Richtwerte auf nationaler Ebene und referenzieren auf die 2021 publizierten strukturellen Mindestanforderungen für die Prävention und Bekämpfung von HAI in Schweizer Akutspitälern. Mit diesen nationalen Zielen formulieren die Umsetzungspartner eine gemeinsame Vision, wie die HAI-Gesamtrate in der Schweiz zu senken ist.
Partizipative Erarbeitung
Das Dokument der Operativen Ziele ist das Resultat einer Zusammenarbeit des BAG mit den betroffenen Fachorganisationen, der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) und H+ Die Spitäler der Schweiz. Sie wurden durch den Spitalverband H+, die GDK und das Nationale Zentrum für Infektionsprävention Swissnoso validiert. Diese Partner der Strategie NOSO unterstützen diese Ziele und empfehlen den Kantonen und den Spitälern, sie umzusetzen.
Spitäler können eigene Prioritäten setzen
Das Hauptanliegen hinter den Operativen Zielen ist es, die Umsetzungspartner zu einer konsequenten Bekämpfung von HAI zu motivieren. Spitäler werden ermutigt, betriebsbezogene Reduktionsziele zu setzen und geeignete Massnahmen einzuführen, um diese Ziele zu erreichen, wie z. B. Präventionsmassnahmen und ein angemessenes HAI-Monitoring. Wo die Prioritäten liegen, entscheiden sie gemäss ihren Bedürfnissen.
Unterstützung bei der Umsetzung
Das publizierte Dokument enthält auch Umsetzungshilfen. Sie sind als Unterstützung für die Akutspitäler gedacht, um ihre betriebsbezogenen Reduktionsziele zu setzen und zu erreichen. Sie leiten sich aus den Strukturellen Mindestanforderungen ab, die von Swissnoso erarbeitet wurden. Swissnoso entwickelt laufend Werkzeuge, um die Umsetzung dieser Mindestanforderungen zu unterstützen, wie z. B. Surveillance und Intervention (Prävention) Module für gewisse HAI. Seit 2024 steht ein «Instrument zur Selbstevaluation der Strukturellen Mindestanforderungen für die Prävention und Bekämpfung von HAI in Schweizer Akutspitälern» zur Verfügung, um den Stand der Umsetzung der strukturellen Mindestanforderungen zu bestimmen und Lücken und verbesserungsbedürftige Bereiche zu identifizieren. Dieses Instrument wurde auf der Grundlage der WHO-Checkliste IPCAF (Infection Prevention and Control Assessment Framework at the facility level) erstellt, die an den Schweizer Kontext angepasst wurde. Das BAG organisiert regelmässig Veranstaltungen, um die Spitäler und Kantone bei der Umsetzung der Mindestanforderungen und der operativen Ziele zu unterstützen und um den Austausch zwischen den Umsetzungspartnern zu fördern. So fand Anfang Mai 2024 ein Webinar statt, an dem rund 150 Vertreterinnen und Vertreter der Spitäler, der Kantone und der mit der Prävention von healthcare-assoziierten Infektionen befassten Verbände teilnahmen. Dabei wurde der Inhalt des Dokuments zu den operativen Zielen dargelegt, und das BAG, Swissnoso, die GDK und H+ beantworteten die wichtigsten Fragen, die sich in dieser Umsetzungsphase stellten. Die Aufzeichnungen der deutschen und französischen Session des Webinars sowie die Präsentationen sind in den Tabs Dokumente und Links unten zu finden.
Dokumente
Präsentation BAG Webinar Operative Ziele (PDF, 1 MB, 13.06.2024)Präsentation BAG Webinar Operative Ziele
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Letzte Änderung 04.09.2024
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Abteilung Übertragbare Krankheiten
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