Liebe Leserin, lieber Leser
Ihr Sechzehnjähriger reagiere oft gereizt, erzählte mir kürzlich eine Bekannte am Telefon. Der sonst so unternehmungslustige und kontaktfreudige Junge sei häufig schlecht gelaunt, lustlos und kapsle sich immer mehr ab. Sie sorgt sich um ihn und fragt sich, ob dies eine altersbedingte Phase oder doch eine Folge der Pandemie-Massnahmen ist. Tatsache ist: Die aktuelle Situation setzt vielen Jugendlichen zu. Kein Ausgang, Freunde stets auf Distanz, kaum Möglichkeiten für soziales Leben, Selbstbestimmung oder Selbstgestaltung. Auch an jüngeren Kindern geht die aktuelle Situation nicht spurlos vorbei: Sie leiden an fehlender Nähe, spüren die Unsicherheit der Eltern oder Lehrpersonen.
Die Pandemie schlägt vielen Menschen auf das Gemüt. Dass dies Kinder und Jugendliche besonders betrifft, zeigen verschiedene Studien. In den Kliniken steigt die Nachfrage nach Angeboten der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Davon erzählt auch Lisa Aeberhard, die Sozialdienst-Leiterin der universitären psychiatrischen Dienste Bern im ersten Beitrag dieses Newsletters.
Meiner Bekannten riet ich: «Sprich mit deinem Sohn über die Situation. Es gibt auch verschiedene Hilfsangebote, die in dieser herausfordernden Zeit entlasten können». Ganz nach dem Motto «Darüber reden. Hilfe finden» des Aktionstags psychische Gesundheit im vergangenen Monat.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in das neue Jahr!