Interdisziplinäre Forschung zur Entstehung, Übertragung, Verbreitung und Bekämpfung von resistenten Bakterien wird gefördert. Diese liefert auch Grundlagen für eine gezielte Entwicklung antimikrobieller Substanzen und Diagnostika.
Interdisziplinäre Plattform für Forschung
Laufende Forschungsprojekte zur Problematik der Antibiotikaresistenzen in allen beteiligten Bereichen werden koordiniert. Dies ermöglicht es, neue Schwerpunkte zu definieren.
Das Nationale Forschungsprogramm zur Antimikrobiellen Resistenz (NFP 72) wurde 2015 lanciert und im Januar 2023 beendet. 33 Forschungsprojekte wurden unterstützt und ihre Ergebnisse tragen im Sinne eines One-Health-Ansatzes zur Umsetzung der Strategie Antibiotikaresistenzen bei. Das NFP 72 liefert aktuelle Erkenntnisse zur Verbreitung und Eindämmung resistenter Krankheitserreger und zum sachgemässen Einsatz von Antibiotika. Weiterhin wurden neue Technologien zur verbesserten Behandlung von Infektionen mit antibiotikaresistenten Erregern entwickelt. Die Ergebnisse und Empfehlungen des NFP 72 wurden im November 2022 in einem Programmresümee sowie in drei thematischen Synthesen veröffentlicht.
Seit 2020 fördert der Schweizerische Nationalfonds den Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS) AntiResist, welcher Grundlagenforschung im Hinblick auf neue Ansätze zur Bekämpfung von antibiotikaresistenten Bakterien leistet.
Die Schweiz beteiligt sich zudem am europäischen Forschungsprogramm «Joint Programming Initiative on Antimicrobial Resistance» (JPIAMR), mit dem durch den One-Health-Ansatz die Mechanismen der Übertragung von Antibiotikaresistenzen besser verstanden und neue Therapieansätze entwickelt werden sollen.
Neue diagnostische Methoden fördern
Virale Infektionen benötigen keine Antibiotikatherapie. Die Erforschung von Diagnostikmethoden zur Unterscheidung zwischen bakteriellen und viralen Infektionen sowie zum schnelleren Nachweis von Antibiotikaresistenzen soll gefördert werden.
Ziel von schnelleren, günstigeren und genaueren Tests ist es, Antibiotikaverschreibungen vermehrt auf der Basis von diagnostischen Untersuchungen durchzuführen. Der sachgemässe Antibiotikaeinsatz kann so erhöht werden. Bisher basieren die Diagnosen teilweise auf fachlicher Erfahrung (empirische Diagnostik), da es an Optionen für schnelle, genaue und günstige Testresultate fehlt.
Im Rahmen des NFP 72 wurden in verschiedenen Projekten neue diagnostische Instrumente erforscht und bestehende optimiert.
Letzte Änderung 20.06.2024
Kontakt
Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Übertragbare Krankheiten
Sektion Infektionskontrolle und Bekämpfungsmassnahmen
Schwarzenburgstrasse 157
3003
Bern
Schweiz
Tel.
+41 58 463 87 06