Richtlinien und Hilfsmittel Antibiotikaresistenzen

Im Rahmen der Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) ist das BAG zuständig für das Teilprojekt Mensch. Für diesen Bereich erarbeiten wir gemeinsam mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern Richtlinien und weitere Hilfsmittel. Diese sollen dazu beitragen, die Verwendung von Antibiotika zu standardisieren und den Verbrauch zu reduzieren.

Strategie Antibiotikaresistenz: Mensch

Verschreibungsrichtlinien und Resistenzinformationen

Verschreibungsrichtlinien

Die Schweizerische Gesellschaft für Infektiologie (SSI) erarbeitet und publiziert regelmässig Richtlinien, die es den Ärztinnen und Ärzten erlauben, gemäss dem aktuellsten Wissensstand den Antibiotikaeinsatz zu optimieren. Sie sind abrufbar unter ssi.guidelines.ch. Die Nutzerinnen und Nutzer haben die Möglichkeit, über eine Kommentarfunktion Vorschläge einzubringen oder Fragen zu stellen und die Richtlinien so weiter zu verbessern.

Aktuelle Resistenzdaten und Richtlinien auf ANRESIS Guide

Mit der Applikation ANRESIS Guide des Schweizerischen Zentrums für Antibiotikaresistenzen werden die aktuellen Resistenzdaten übersichtlich und intuitiv angezeigt. Damit wird ein auf die lokale Resistenzlage abgestimmter Einsatz von Antibiotika unterstützt. Zudem sind die Guidelines der SSI verknüpft. Unter anresis.ch finden Sie zudem allgemeine Informationen und aktuelle Trends.

Richtlinien für Spitäler

Prävention und Kontrolle von multiresistenten Erregern

Multiresistente Erreger (MRE) stellen eine grosse Herausforderung für die Spitäler und teilweise eine kritische Bedrohung für die betroffenen Patientinnen und Patienten dar. Um die Verbreitung antibiotikaresistenter Erreger im Krankenhausbereich einzudämmen, hat das Nationale Zentrum für Infektionsprävention Swissnoso im Rahmen von StAR nationale Empfehlungen zur Prävention und Bekämpfung von Ausbrüchen mit MRE ausgearbeitet. Diese enthalten erregerspezifische Leitlinien zur Eindämmung der Übertragung von MRE wie beispielsweise systematische Screenings und Isolationsmassnahmen, sowie konkrete Massnahmen und Schritte, welche im Falle eines Ausbruchs einzuleiten sind. Die nationalen MRE-Richtlinien sind auf der Webseite von Swissnoso abrufbar.

Antimicrobial Stewardship Programme

Als Antimicrobial Stewardship Programm (ASP) bezeichnet man ein kohärentes Bündel von Massnahmen zur Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit antimikrobiellen Mitteln in Spitälern. Im Auftrag des BAG hat Swissnoso das Swiss ASP im Jahr 2016 ins Leben gerufen. In diesem Rahmen wurden, basierend auf internationalen Standards und den Bedürfnissen in der Schweiz, die Swiss ASP-Rahmenbedingungen und Portfolio-Dokumente entwickelt. Diese Leitlinien enthalten Empfehlungen für die Spitäler zu strukturellen Anpassungen (z.B. Aufbau von ASP-Teams) und der schrittweisen Einführung spezifischer Interventionen (z.B. Audits, Feedback oder restriktiver Massnahmen zur Begrenzung des Einsatzes von Reserve-Antibiotika).

Hilfsmittel zur Kommunikation mit Patientinnen und Patienten

Faktenblatt Antibiotikaresistenzen für Patientinnen und Patienten

Das von FMH, pharmaSuisse und BAG erstellte Faktenblatt enthält einfach verständliche Informationen und Empfehlungen rund um die Antibiotikaeinnahme sowie Gründe, warum bei gewissen Infektionen kein Antibiotikum notwendig ist. Es enthält auch allgemeine Informationen über Antibiotika und Antibiotikaresistenzen. Das Faktenblatt ist in 13 Sprachen erhältlich und kann im Rahmen eines Beratungsgesprächs verwendet werden. Das Faktenblatt und seine Begleitprodukte (Erklär-Video, Poster und Post-it) sind kostenlos bestellbar auf antibiotika-richtig-einsetzen.ch.

Entscheidungshilfen Antibiotikavergabe für Praxis und Qualitätszirkel

Das Berner Institut für Hausarztmedizin (BIHAM) hat evidenzbasierte Ärzteinformationen und Entscheidungshilfen erstellt, die Hausärztinnen und Hausärzte und ihre Patientinnen und Patienten bei der partizipativen Entscheidungsfindung bezüglich Antibiotikavergabe unterstützen. Einfach verständliche Grafiken zeigen die Vor- und Nachteile einer Therapie mit und ohne Antibiotika bei Tonsillopharyngitis, Otitis Media, Harnwegsinfekten, akutem infektiösem Husten und Rhinosinusitis. Die Hilfen eignen sich auch optimal als Denkanstoss und Trainingshilfe in Qualitätszirkeln. Sie sind abrufbar unter biham.unibe.ch/entscheidhilfen.

Letzte Änderung 03.09.2024

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Kontakt

Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Übertragbare Krankheiten
Sektion Infektionskontrolle und Bekämpfungsmassnahmen
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Tel. +41 58 463 87 06
E-Mail

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