Nationale Strategie Palliative Care: Bildung und Forschung

Das Teilprojekt «Bildung und Forschung» hatte zum Ziel, dass Lehr- und Fachpersonen in der Palliative Care über die erforderlichen stufengerechten Kompetenzen verfügen.

Bildung

Medizinisches Fachpersonal

Das gemeinsame Bildungskonzept zur Palliative Care bildet die Basis für eine koordinierte Umsetzung. Palliative Care soll integraler Bestandteil der Aus-, Weiter- und Fortbildung der universitären und der nicht-universitären Gesundheits- und Sozialberufe sowie weiteren relevanten Berufsgruppen sein. Zuständig für das Teilprojekt waren das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI).

Verankerung von Palliativmedizin in der ärztlichen Aus-, Weiter- und Fortbildung

Palliativmedizin in der ärztlichen Aus- und Weiterbildung bzw. forschungsbezogenen Lehre ist im Medizinalberufegesetz (MedBG), Art. 6, Abs. 1, lit. a + b sowie in Art. 17, Abs. 1 und Abs. 2, lit. c als Kompetenzziel verankert. Die lebenslange Fortbildung ist eine ethische und im Rahmen von Art. 40 lit. b MedBG eine gesetzliche Pflicht eines jeden Arztes und einer jeden Ärztin.

Ausbildung zur Ärztin oder zum Arzt

Die Schweizerische Medizinische Interfakultätskommission SMIFK hat am 21. November 2012 einstimmig den Vorschlag der Arbeitsgruppe «Undergraduate Medical Education in Palliative Care» zur Ergänzung des Schweizerischen Lernzielkataloges (SCLO) gutgeheissen und die Umsetzungsempfehlungen zur Kenntnis genommen (vgl. Downloads).

Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt

Die Fachgruppe des BAG «Undergraduate – Postgraduate Medical Education in Palliative Care» hat zusammen mit der «fachgruppe ärzte palliative ch» Weiterbildungsinhalte in Palliativmedizin für die Facharztausbildungen formuliert. Das Plenum des Schweizerischen Instituts für ärztliche Weiter- und Fortbildung SIWF hat am 21. November 2013 die Empfehlungen angenommen (vgl. Downloads).

Spezialisierung zur Palliativmedizinerin oder zum Palliativmediziner

Die «fachgruppe ärzte palliative ch» hat in enger Zusammenarbeit mit der Fachgruppe des BAG «Undergraduate – Postgraduate Medical Education in Palliative Care» und dem SIWF ein Weiterbildungsprogramm für die spezialisierte Palliativmedizin erarbeitet, welches Fachärztinnen und Fachärzten aller Weiterbildungstitel ermöglicht, sich in Palliativmedizin zu spezialisieren und sich Experten-Kompetenzen in Palliative Care anzueignen.

Dem Antrag zur Schaffung eines interdisziplinären Schwerpunkts «Palliativmedizin» wurde an der Plenarversammlung des SIWF vom 26. November 2015 stattgegeben.

Das neue Weiterbildungsprogramm für die spezialisierte Palliativmedizin trat am 1. Januar 2016 in Kraft.

Forschung

Palliative Care Forschung Schweiz

Das Netzwerk «palliative care forschung schweiz» ist ein disziplinenübergreifender Zusammenschluss von Forscherinnen und Forschern aus allen Landesteilen. Ziel ist, Informationen zu Palliative Care Forschung zu vermitteln und die Zusammenarbeit zu fördern. Der Aufbau dieser Aktivitäten wurde im Rahmen der Umsetzung der «Nationalen Strategie Palliative Care» unterstützt.

Forschungsförderung des SNF und der SAMW

Der Bundesrat hat den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) mit der Durchführung eines Nationalen Forschungsprogramms «Lebensende» (NFP 67) beauftragt. Das NFP 67 zielt mit seinem Budget von 15 Mio. Franken darauf ab, neue Erkenntnisse über die Verläufe der letzten Lebensphase von Personen jeden Alters zu generieren sowie deren sozialen, ökonomischen, institutionellen, rechtlichen und kulturellen Bedingungen für das Sterben in der Schweiz aufzuzeigen.

Die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) unterstützt die Forschung in Palliative Care für die Periode 2014 bis 2017 mit dem Förderprogramm «Forschung in Palliative Care». Zusätzlich hat die SAMW eine Tenure-Track-Assistenzprofessur für Palliative Care ausgeschrieben, die mit drei Millionen Franken dotiert ist. Mit diesem ausserordentlichen Engagement trägt die SAMW dazu bei, Palliative Care in der Schweiz langfristig in Forschung und Lehre zu verankern (vgl. Links).

Letzte Änderung 08.01.2025

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Abteilung Gesundheitsversorgung und Berufe
Sektion Weiterentwicklung Gesundheitsversorgung
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