Menschen mit Migrationserfahrung sind in der Schweiz teilweise überdurchschnittlich von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) betroffen. Das BAG unterstützt Massnahmen zur Prävention von HIV und STI für Personen mit erhöhten Risiken.
Gründe für erhöhte Risiken
HIV ist in einigen Ländern stärker verbreitet als in der Schweiz. Menschen, die aus diesen Ländern in die Schweiz eingewandert sind, sind im Durchschnitt häufiger von HIV betroffen als die Gesamtbevölkerung.
Bestimmte Gründe können dazu führen, dass es für Menschen mit Migrationserfahrung schwieriger ist sich zu schützen oder Zugang zu Gesundheitsangeboten zu haben. Beispiele sind ein unsicherer Aufenthaltsstatus, finanzielle Notlagen, Verständigungsschwierigkeiten, Tätigkeit im Sexgewerbe, Erfahrungen mit Diskriminierung und Beziehungen, die von Abhängigkeit geprägt sind. Das Risiko ist dann auch in der Schweiz erhöht, sich mit HIV und STI zu infizieren. Und bei einer Infektion kann es bedeuten, dass der Zugang zu Test und Behandlung nicht sichergestellt ist.
Es ist deshalb wichtig, dass Menschen mit Migrationserfahrung, die erhöhte HIV/STI-Risiken haben, besonders von Präventionsmassnahmen profitieren.
Massnahmen zur Prävention
Das BAG unterstützt Massnahmen, die den Zugang zu Information, Test und Behandlung verbessern. Das sind zum Beispiel:
- Broschüren und Videos mit Informationen in Migrationssprachen
- Persönliche Vermittlung von Informationen an Treffpunkten und Veranstaltungen der Migrationsbevölkerung (aufsuchende Peer-Angebote)
- Beratungs- und Testangebote für Sexarbeitende und Menschen aus Ländern mit starker Verbreitung von HIV
Angebote der HIV/STI-Prävention und Gesundheitsversorgung sind so zu gestalten, dass ein chancengerechter Zugang für Menschen mit Migrationserfahrung und erhöhten HIV/STI-Risiken gewährleistet ist. Diese Bevölkerungsgruppen sollen dazu in die Planung und Umsetzung von Angeboten einbezogen werden. Sprachliche und finanzielle Hürden sind abzubauen. Es ist speziell zu beachten, dass Angebote frei von Stigmatisierung und Diskriminierung umgesetzt werden.
Letzte Änderung 27.06.2023
Kontakt
Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Übertragbare Krankheiten
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