Die drei Interventionsachsen des NPHS

Das NPHS 2011–2017 bündelt sämtliche Ziele und Massnahmen in drei Interventionsachsen. Die Ziele und Massnahmen in den einzelnen Achsen richten sich an bestimmte Zielgruppen.

Interventionsachsen NPHS 2011-2017

Interventionsachse 1

Die Interventionsachse 1 richtet sich an alle in der Schweiz lebenden Menschen. Speziell angesprochen werden:

  • Sexuell aktive Jugendliche und junge Frauen und Männer
  • Migrantinnen und Migranten aus Ländern, in denen HIV nicht in der Allgemeinbevölkerung, sondern nur in bestimmten Gruppen stark verbreitet ist
  • Freier
  • Reisende in Gebiete, in denen HIV stark verbreitet ist.

Alle in der Schweiz lebenden Menschen sollen wissen, dass HIV und STI ein Problem darstellen, und sie sollen sich bei Risikokontakten schützen. Sie sollen die Safer-Sex-Regeln auch in Ausnahmesituationen wie auf Reisen oder bei unvorhergesehenen sexuellen Erlebnissen einhalten. Es ist ihnen bekannt, wie sie ihre sexuelle Gesundheit erhalten können – dafür braucht es beispielsweise für Migrantinnen und Migranten gezielte Aufklärungsarbeit.

Interventionsachse 2

Die Interventionsachse 2 richtet sich an sexuell aktive Menschen mit erhöhtem Risiko, sich mit HIV und/oder einer STI anzustecken. Dies sind einerseits Angehörige von Bevölkerungsgruppen, in denen HIV stärker verbreitet als in der Allgemeinbevölkerung. Andererseits sind dies auch Gruppen, die aus verschiedenen Gründen, wie zum Beispiel aufgrund der Häufigkeit der Sexualkontakte, ein erhöhtes Risiko haben, sich mit HIV und anderen STI anzustecken. Konkret sind dies:

  • Männer, die Sex mit Männern haben (MSM)
  • Migrantinnen und Migranten aus Ländern, in denen HIV auch in der Allgemeinbevölkerung stark verbreitet ist
  • Menschen, die Drogen spritzen (Intravenös Drogenkonsumierende, IDU)
  • Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter
  • Gefängnisinsassen

Interventionsachse 3

Die Interventionsachse 3 richtet sich an Menschen mit HIV und/oder einer STI sowie deren (nicht-infizierte) Sexualpartnerinnen und -partner. Menschen mit HIV sollen rechtzeitig und richtig therapiert werden, sodass ihre Viruslast unter der Nachweisgrenze liegt und sie bei sexuellen Kontakten nicht mehr ansteckend sind. Menschen mit einer STI müssen so rasch als möglich therapiert und – wo dies möglich ist – geheilt werden. Die wichtigste Herausforderung besteht darin, die (sexuellen) Partnerinnen und Partner infektionsfrei zu halten. Deshalb kommt der freiwilligen Partnerinformation und der zeitgleichen Behandlung eine wichtige Bedeutung zu.

Letzte Änderung 30.07.2018

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Sektion Prävention & Promotion
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