Achse 3: Betroffene und ihre Partner

Durch die Fortschritte bei der Behandlung hat die HIV-Infektion eine deutliche Normalisierung erfahren. HIV-positive Menschen unter Therapie geben das Virus sexuell nicht weiter. Sie  Sie können ein weitgehend normales Leben führen.

Von der Krise zum "Swiss Statement"

Der Der HIV-Kontext hat sich seit der Meldung der ersten Fälle im Jahr 1981 stark verändert. Eine HIV-Diagnose ist heute im Westen kein Todesurteil mehr. Der frühzeitige Zugang zu einer HIV-Therapie verhindert den Ausbruch von Aids und erhöht signifikant die Lebenserwartung der Betroffenen. 30 Jahre nach der Entdeckung von Aids bestätigten die Studien HPTN 052 und PARTNER die gemeinhin als «Swiss Statement» bekannte Erklärung der Eidgenössischen Kommission für Aids-Fragen (EKAF) aus dem Jahre 2008, wonach HIV-positive Menschen unter Therapie und ohne nachweisbare Viruslast auch bei Sex ohne Kondom nicht ansteckend sind.

Eine frühe Diagnose ermöglicht eine frühe Therapie

Das «Swiss Statement» bedeutete einen wichtigen Meilenstein in der HIV-Prävention und im Leben der betroffenen Menschen. HIV-positive Menschen ohne nachweisbare Viruslast müssen nicht mehr befürchten, dass sie ihre Sexualpartner oder - partnerinnen anstecken. Mütter unter erfolgreicher HIV-Therapie übertragen das Virus nicht auf ihr Kind, und die Fortpflanzung kann natürlich erfolgen.

Wichtig ist es, den eigenen HIV-Status zu kennen. Im Falle einer Infektion ermöglicht eine frühzeitige Diagnose einen raschen Therapiebeginn, wodurch das Risiko einer Schwächung des Immunsystems gesenkt wird. 

Auch der HIV-Prävention kommt die frühzeitige Diagnose und Behandlung zugute. Nach einer Diagnose wird HIV deutlich seltener weitergegeben.

 Die HIV-Präventionsstrategie in der Schweiz beruht auf dem Grundsatz der Eigenverantwortung (jeder Mensch hat die Verantwortung, sich selbst zu schützen) und des Lernens (jeder Mensch weiss, wie er sich selbst schützen kann).

HIV ist nach wie vor ein Stigma

HIV-positive Menschen sind leider auch heute noch von Diskriminierung und Stigmatisierung betroffen. Die Gesellschaft tut sich schwer damit zu verstehen, dass diagnostizierte HIV-positive Menschen unter erfolgreicher Therapie HIV sexuell nicht weitergeben. Soziale Diskriminierung kann auch in anderen Formen auftreten, beispielsweise beim Abschluss einer Lebensversicherung, obwohl die Lebenserwartung von HIV-positiven Menschen heute dieselbe ist wie bei HIV-Negativen.

Weiterführende Themen

Gesetzgebung Übertragbare Krankheiten – Epidemiengesetz (EpG)

Das Epidemiengesetz soll gewährleisten, dass übertragbare Krankheiten frühzeitig erkannt, überwacht, verhütet und bekämpft werden und trägt dazu bei, Krankheitsausbrüche mit grossem Gefährdungspotenzial besser zu bewältigen.

Letzte Änderung 10.05.2022

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