Studie zur Impfkompetenz der Schweizer Bevölkerung

Eine Untersuchung der Università della Svizzera italiana zeigte: Generell gesehen ist das objektive Wissen der Schweizer Bevölkerung über den Nutzen von Impfungen gut, doch es zeigen sich auch grössere Wissenslücken, etwa in Bezug auf unerwünschte Auswirkungen von Impfungen.

Die Impfkompetenz ist besser als erwartet

Unter Impfkompetenz versteht man die Fähigkeit, Informationen zum Impfen zu verstehen, sie beurteilen zu können und darauf basierend eigene Entscheidungen in Impffragen zu fällen. Im Jahr 2015 kam eine Studie zum Schluss, dass die Impfkompetenz der Schweizer Bevölkerung möglicherweise geringer ist als in anderen europäischen Ländern. Das BAG gab deshalb beim Institute of Communication and Health der Università della Svizzera italiana in Lugano eine Vertiefungsstudie in Auftrag. Diese wurde im Juni 2019 publiziert und konnte die Abweichungen von den europäischen Ergebnissen nicht bestätigen. Erklären lässt sich dies unter anderem dadurch, dass unterschiedliche Verfahren zur Stichprobenbildung zur Anwendung kamen.

Schweizer Werte vergleichbar mit Europa

Die aktuelle Studie zeigt: 19 Prozent der Befragten gaben Schwierigkeiten an, wenn es darum ging zu verstehen, warum sie Impfungen brauchen (Europa: 15). 34 Prozent fanden es schwierig oder sehr schwierig zu beurteilen, welche Impfungen sie eventuell brauchen (Europa: 33) und 22 Prozent bekundeten Schwierigkeiten zu entscheiden, ob sie sich gegen Grippe impfen lassen sollten (Europa: 26).

Wer mehr weiss, ist besser geschützt

Zwischen dem Wissen und der Einstellung zu Impfungen besteht ein direkter Zusammenhang: Personen mit überdurchschnittlichen Kenntnissen zu Impfungen befürworten diese zu 89 Prozent und verfügen dementsprechend auch über einen besseren Impfschutz.  

Die Studie hat zudem bestätigt: Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker werden von der Bevölkerung zu den glaubwürdigsten Informationsquellen im Impfbereich gezählt. Weitere Quellen, die als sehr glaubwürdig gelten, sind Fachärztinnen und -ärzte, die kantonalen Gesundheitsbehörden und das Bundesamt für Gesundheit – dennoch werden diese wenig genutzt. Hier besteht noch Entwicklungspotenzial.

Die Erkenntnisse der Studie bilden eine gute Grundlage, um künftige Massnahmen zur Sensibilisierung und Information der Bevölkerung zum Thema Impfen zu erarbeiten.

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Letzte Änderung 04.11.2020

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