Die Tuberkulose ist weiterhin ein Problem der öffentlichen Gesundheit. Deshalb hat das BAG im Jahr 2011 mit seinen Partnern, insbesondere den Kantonen und der Lungenliga Schweiz, eine breit abgestützte Strategie erarbeitet.
Ein Thema der öffentlichen Gesundheit
Probleme sind eine verzögerte Diagnose und damit die Ansteckung von weiteren Personen. Dies hat unter anderem mit Problemen des Zugangs zur Gesundheitsversorgung für Migrantinnen und Migranten und Kommunikationsproblemen zu tun. Andererseits hat die Erfahrung der Gesundheitsfachpersonen mit Tuberkulose in den letzten Jahrzehnten abgenommen. Wenn die Diagnose feststeht, steht die Sicherung einer korrekten mehrmonatigen Behandlung im Vordergrund. Wichtig ist ferner die Eruierung von frisch angesteckten Kontaktpersonen, die ebenfalls behandelt werden sollten. Sobald ein Fall aufgetreten ist, liegt die Koordination der Aufgaben beim entsprechenden Kantonsarztamt, welches oft das spezialisierte Fachpersonal der Lungenliga vor Ort damit beauftragt.
Zielsetzungen der Strategie
Die Strategie setzt Prioritäten und befasst sich mit der Koordination von Bund und Kantonen.
Die Zielsetzungen sind:
- die Pflege des Fachwissens der Ärzteschaft;
- die Sicherung des Zugangs von Risikogruppen, insbesondere von Personen mit illegalem Aufenthaltsstatus und ohne Krankenversicherung, zu Diagnose und Behandlung;
- Die Untersuchung von Kontaktpersonen soll standardisiert und effizient erfolgen;
- Die Massnahmen gegen die Tuberkulose sollen wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sein.
Massnahmen der Strategie
Wichtig ist die Einhaltung von nationalen Standards (TB-Handbuch Lungenliga/BAG). Interventionsachsen und Massnahmen sind folgende:
Erkennung und Diagnose: Zugang zur Diagnose, Sensibilisierung von Personal;
Behandlung und Begleitmassnahmen: Standards, inkl. direkt überwachte Behandlung (DOT), Isolation; keine Ausweisung von Personen unter Behandlung; Informationsaustausch zwischen Institutionen;
Umgebungsuntersuchungen: Standards, Kostenübernahme;
Epidemiologische Überwachung: Meldungen und Datenanalysen, Untersuchung resistenter Stämme;
Information, Ausbildung, Kommunikation: Ausarbeitung von kantonalen Aktionsplänen, Weiterbildung von Berufsgruppen, Kommunikation mit den Risikogruppen;
Internationale Zusammenarbeit: BAG für Einzelfälle, für internationale Empfehlungen, für Bereitstellung epidemiologischer Daten.
Letzte Änderung 18.04.2024
Kontakt
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