Das BAG erarbeitet und publiziert zusätzliches Wissen zum Thema Dolmetschen im Gesundheitswesen. Forschungsergebnisse, Literatur-Reviews und Empfehlungen sollen dazu beitragen, diese Dienstleistung optimal bereitzustellen und zu nutzen.
Herausforderungen in der Praxis
Verschiedene Studien und Video-Reportagen beleuchten, wie dank interkulturellem Dolmetschen die Verständigung und damit auch die Qualität der Versorgung verbessert werden kann:
Covid-19 und Digitalisierung im Bereich des interkulturellen Dolmetschens: Ergebnisse einer Onlinebefragung in Schweizer Spitälern zu den Dolmetscheinsätzen vor und während der Covid-19-Pandemie und zum Einfluss der Corona-Krise auf die Digitalisierung.
Das Video Dolmetschen beim Contact Tracing zeigt, wie sich Contact Tracer in den Kantonen Waadt, Genf und Zürich mit Personen verständigen, die unsere offiziellen Landessprachen nicht sprechen.
Der Videobeitrag Interkulturelles Dolmetschen und Pandemie zeigt, wie in den Universitätsspitälern Lausanne und Genf mit Personen kommuniziert wird, die unsere offiziellen Landessprachen nicht sprechen.
Anhand von Gesprächen mit Hebammen wurden deren Einstellungen und Erfahrungen hinsichtlich Telefondolmetschen ermittelt. Die Erkenntnisse dienten zur Erarbeitung von Fallvignetten für die Weiterbildung von Gesundheitsfachpersonen und Dolmetschenden (siehe Seiten 52ff).
Finanzierung des interkulturellen Dolmetschens
Die Kantone regeln die Finanzierung des interkulturellen Dolmetschens bei medizinischen Behandlungen unterschiedlich. Hier finden Sie Studien, Stellungnahmen und aktuelle Empfehlungen zur Finanzierung des Dolmetschens:
- Finanzierung Dolmetscherdienste SRK INTERPRET (PDF, 143 kB, 02.12.2021)
- Finanzierung des interkulturellen Dolmetschens durch die OKP (PDF, 136 kB, 24.03.2019)
- Hospitals for Equity Empfehlungen ikD (PDF, 216 kB, 01.07.2016)
- Regelung und Finanzierung ikD in Schweizer Spitälern (PDF, 869 kB, 01.01.2013)
- Empfehlungen Dolmetschen der GDK (PDF, 56 kB, 26.05.2010)
- Gutachten Übersetzen im Gesundheitsbereich (PDF, 490 kB, 30.06.2008)
- Abstract Gutachten Übersetzen im Gesundheitsbereich (PDF, 17 kB, 09.11.2016)
- Finanzierung Dolmetschleistungen (PDF, 174 kB, 31.01.2008)
Gebärdensprachdolmetschen
Professionelle Gebärdensprachdolmetschende sind erforderlich, um sich mit gehörlosen oder hörgeschädigten Patientinnen und Patienten zu verständigen. Diese sind somit in der Lage, die Gesundheitsfachpersonen korrekt über ihre Beschwerden und Anliegen zu informieren und können im Gegenzug vollständig über Diagnose und Behandlung aufgeklärt werden.
Hier finden Sie Empfehlungen zur Finanzierung des Gebärdensprachdolmetschens im Gesundheitswesen:
Faktenblatt: Finanzierung von Gebärdensprachdolmetschenden im Gesundheitswesen durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP):
Stiftung Procom - professionelle Gebärdensprach-Dolmetschdienste in drei Landessprachen.
Nutzen des Dolmetschens
Durch das interkulturelle Dolmetschen entstehen kurzfristig zusätzliche Kosten. Gesamtgesellschaftlich und längerfristig betrachtet, lohnt sich jedoch diese Investition:
Das BAG liess 2012 in Schweizer Spitälern und Kliniken analysieren, in welchen Bereichen und bei welchen Patientinnen bzw. Patienten interkulturell Dolmetschende eingesetzt werden. Es wurde auch untersucht, wie sich die Anzahl dieser Einsätze entwickelte und welche Wirkungen des Dolmetschens sich nachweisen lassen.
Der Bericht „Kosten und Nutzen des interkulturellen Übersetzens im Gesundheitswesen" (2009) belegt mit Fakten, dass sich Dolmetschen lohnt.
Weitere Wissensgrundlagen
Im Literaturreview 2012-18 sind Forschungsergebnisse aus der Schweiz, Europa, USA, Kanada und Australien sowie Empfehlungen und Trends zusammengestellt und kommentiert. «Sprachliche Brücken zur Genesung» (2011) resümiert wesentliche Erkenntnisse aus Expertenberichten.
Der Bericht „Dolmetschen im Gesundheitswesen: per Telefon und vor Ort“ (2014) beleuchtet, wie das Dolmetschen im niederländischen Gesundheitswesen organisiert ist und illustriert die Nutzung von Dolmetschleistungen am Beispiel von zwei Spitälern in Amsterdam.
Letzte Änderung 13.01.2022
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