Gesundheitskompetenz von Benachteiligten stärken

Wir unterstützen Bestrebungen, die Gesundheitskompetenz von sozial Benachteiligten in der Schweiz zu verbessern. Fachpersonen des Gesundheits- und Sozialwesens spielen dabei eine zentrale Rolle.

Personen mit guter Gesundheitskompetenz können im Alltag angemessene Entscheide für die eigene Gesundheit treffen. Damit tragen sie dazu bei, eine übermässige oder unzureichende Nutzung von Gesundheitsleistungen zu vermeiden. Eine geringe Gesundheitskompetenz hängt oft mit sozioökonomischer Benachteiligung zusammen. Auch Faktoren wie Geschlecht, Alter oder Migrationshintergrund haben einen Einfluss auf die Gesundheitskompetenz.

Eine wichtige Voraussetzung für Gesundheitskompetenz ist, dass die gesamte Bevölkerung - auch benachteiligte Bevölkerungsgruppen - auf vorhandene Unterstützungsstrukturen und Instrumente zurückgreifen kann und dass die politischen Rahmenbedingungen der allgemeinen Gesundheit förderlich sind. Die Förderung der Gesundheitskompetenz von Benachteiligten wurde unter anderem mit dem Pilotprojekt Evivo (2017) getestet.

Sozialberatende Stellen sind wichtig

Die Studie «Gesundheitskompetenz in herausfordernden Kontexten» (2021) zeigt, wie wichtig gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen sind. Sozialberatende Stellen sind geeignet, Personen in schwierigen Lebenslagen gesundheitlich zu unterstützen. Denn Benachteiligte können oft keine gesunden Entscheidungen treffen, weil es ihnen an finanziellen Mitteln oder an sozialer Unterstützung fehlt.   

Im Auftrag des BAG werden bzw. wurden verschiedene Studien durchgeführt, auch zur Corona-bezogenen Gesundheitskompetenz der Migrationsbevölkerung. Sie finden die Ergebnisse auf der Webseite Gesundheitskompetenz

Infografik zu Schlüsselmomenten

Fachpersonen des Gesundheits- und Sozialwesens spielen eine zentrale Rolle bei der Informationsvermittlung und damit auch bei der Stärkung der Gesundheitskompetenz von benachteiligten Personen. Um sie zu sensibilisieren und bei ihrer Aufgabe zu unterstützen, steht die Infografik «Empowerment von Personen mit geringer Gesundheitskompetenz» zur Verfügung. Sie zeigt auf, welche Massnahmen, Interventionen und Ansätze zur Entwicklung einer interaktiven und kritischen Gesundheitskompetenz beitragen können. Die Infografik sowie die ihr zugrundeliegende Studie finden Sie unten in der Infobox.

Praxisleitfaden für Fachleute

Auch ein Praxisleitfaden der Allianz Gesundheitskompetenz gibt Rat, wie Fachleute die Gesundheitskompetenz von Patientinnen und Patienten fördern können (siehe Infobox). Im Auftrag des BAG wird die Gesundheitskompetenz von sozial Benachteiligten insbesondere mit Informationen oder Lerneinheiten gefördert, die via Webseite migesplus vertrieben und im Rahmen von Gesundheitsförderungs- bzw. Integrationsangeboten oder Sprachkursen vermittelt werden. Besonders schwer erreichbare Zielgruppen werden mit Angeboten von Femmes-Tische angesprochen.

Weiterführende Themen

Gesundheitskompetenz

Wir setzen uns dafür ein, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu erforschen und zu stärken. Die Ergebnisse des Health Literacy Survey Schweiz 2019-21 zeigen Potenzial zur Verbesserung.

Patientenrechte und Patientenpartizipation

Im Verhältnis zu Ärztin oder Arzt bestehen Rechte und Pflichten. Erfahren Sie hier, welche Rechte Ihnen bei Ärztin und Arzt, im Spital sowie hinsichtlich Patientenverfügung, Organspende und Beratung zustehen.

Letzte Änderung 10.01.2023

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Sektion Gesundheitliche Chancengleichheit
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