LGBT-Personen sind in der Schweiz gesundheitlich benachteiligt. Dies vor allem hinsichtlich psychischer und sexueller Gesundheit sowie Substanzkonsum. LGBT-Personen sollen in nationalen Strategien und Programmen besser berücksichtigt werden. Die Datenlage betreffend sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität soll in nationalen Befragungen ebenfalls verbessert werden.
Diskriminierung beeinflusst Gesundheit
An der Sitzung vom 9. Dezember 2022 hat der Bundesrat den Postulatsbericht zur Gesundheit von LGBT-Personen verabschiedet. Er wurde mit dem Postulat Marti (19.3064) vom Parlament beauftragt, einen Bericht über die Gesundheit von lesbischen, schwulen und bisexuellen Personen zu erarbeiten. Das BAG liess deshalb durch die Hochschule Luzern einen Forschungsbericht zur Gesundheit von LGBT-Personen erstellen. Neben der sexuellen Orientierung wird auch die Geschlechtsidentität berücksichtigt. Dieser Bericht basiert auf einem Literaturreview, der Schweizerischen Gesundheitsbefragung und einer Online-Befragung von LGBT-Personen. Seine Erstellung wurde von LGBT-Akteuren begleitet.
Der Bericht zeigt: Es bestehen gesundheitliche Ungleichheiten zwischen LGBT-Personen und der übrigen Schweizer Bevölkerung. Besonders ausgeprägt sind diese Ungleichheiten in den Bereichen psychische Gesundheit, Substanzkonsum und sexuelle Gesundheit. Ein Teil der LGBT-Personen berichtete über Diskriminierungserfahrungen in der Gesundheitsversorgung und gab an, aus Sorge vor Diskriminierung und aus mangelndem Vertrauen auf Gesundheitsleistungen verzichtet zu haben.
Hier finden Sie den Forschungsbericht der Hochschule Luzern (HSLU) und den Postulatsbericht:
Der Forschungsbericht ist auf Deutsch auch als Buch erhältlich oder kann als open-access E-Book heruntergeladen werden: Gesundheit von LGBT-Personen in der Schweiz.
Datenlage zu LGBT-Personen
Aktuelle Bundesratsberichte zeigen, dass die vorhandenen Daten zur gesundheitlichen und sozialen Situation von LGBT-Personen in der Schweiz nicht ausreichend sind. Das BAG und das Bundesamt für Statistik (BFS) haben daher geprüft, wie Fragen zur Geschlechtsidentität und sexuellen Orientierung in nationale Erhebungen integriert werden können. Basierend auf Literaturanalysen, statistischen Analysen und Interviews mit LGBT-Organisationen wurden Empfehlungen abgeleitet. Dazu gehören beispielsweise einheitliche Standards für die Erhebung der Daten zur Geschlechtsidentität und sexuellen Orientierung zu entwickeln und grosse Erhebungen im Gesundheitsbereich zu priorisieren. Der vollständige Bericht dient als Informations- und Entscheidungsgrundlage für die zuständigen Bundesämter.
Lesen Sie den Bericht hier:
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Gleichstellung fördern
Die Schweiz setzt sich für die Bekämpfung von Diskriminierungen aufgrund sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität ein. Dies entspricht ihrem innen- und aussenpolitischen Engagement zur Stärkung der Menschenrechte. LGBTI-Themen sind seit 2024 dem Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) angegliedert. Das EBG fördert gemäss Gleichstellungsgesetz die Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen und setzt sich für die Beseitigung jeglicher Form direkter und indirekter Diskriminierung ein. Siehe Medienmitteilung des Bundesrats.
Letzte Änderung 26.02.2025