Das BAG engagiert sich gegen die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) und unterstützt seit 2016 die Informations-, Beratungs- und Präventionsaktivitäten des Netzwerks gegen Mädchenbeschneidung Schweiz. Im November 2020 hat der Bundesrat diese Massnahmen bekräftigt.
In der Schweiz leben schätzungsweise 22'400 Frauen und Mädchen, die von Genitalverstümmelung betroffen sind oder der Gefahr ausgesetzt sind, beschnitten zu werden. Die weibliche Genitalverstümmelung ist eine grobe Verletzung der körperlichen Unversehrtheit und verstösst gegen internationales und nationales Recht. Die Sensibilisierungs- und Präventionsarbeit ist oft eng mit der medizinischen Versorgung der Betroffenen verknüpft. Medizinische Fachpersonen müssen Beschwerden im Zusammenhang mit FGM erkennen und adäquat behandeln können.
Webplattform gegen Mädchenbeschneidung
Das BAG und das Staatssekretariat für Migration unterstützen seit 2016 die Informations-, Beratungs- und Präventionsaktivitäten des Netzwerks gegen Mädchenbeschneidung Schweiz. Dieses Netzwerk wird durch Caritas Schweiz, Terre des Femmes, Sexuelle Gesundheit Schweiz und das Schweizerische Kompetenzzentrum für Menschenrechte getragen und betreibt auch eine Informationsplattform gegen Mädchenbeschneidung. Die Plattform bietet Informationen und Unterstützung in zwei Bereichen an: auf einer «Fachwebsite» für Fachleute und auf einer «Community-Site» für Gefährdete und Betroffene.
Bundesrat hat Massnahmen bekräftigt
Das BAG engagiert sich seit 2003 mit Präventions-, Sensibilisierungs- und Vernetzungsarbeit gegen die weibliche Genitalverstümmelung und hat verschiedene Organisationen bei ihren Aktivitäten gegen FGM unterstützt. 2015 wurde der Bericht zur Motion Bernasconi 05.3235 «Sexuelle Verstümmelungen an Frauen. Sensibilisierungs- und Präventionsmassnahmen» vorgelegt, der das Vorgehen in diesem Bereich definierte.
Im November 2020 verabschiedete der Bundesrat den Bericht zum Postulat Rickli 18.3551 «Massnahmen gegen Mädchenbeschneidungen». Im Fokus stehen weiterhin der Aufbau regionaler Beratungsstellen, eine intensive Präventionsarbeit und die engere Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure.
- FGM in der Schweiz (PDF, 552 kB, 09.11.2016)Weibliche Genitalverstümmelung in der Schweiz. Risiko, Vorkommen, Handlungsempfehlungen.
- Massnahmen gegen FGM (PDF, 1 MB, 09.11.2016)Bestandesaufnahme: Massnahmen gegen weibliche Genitalverstümmelung in der Schweiz.
- Handlungsempfehlungen gegen FGM (PDF, 317 kB, 01.03.2013)Literaturreview: Bestehende Handlungsempfehlungen im Bereich FGM.
- Rechtsstudie zu FGM (PDF, 381 kB, 01.08.2014)Rechtliche Bestimmungen gegen FGM.
- Versorgung und Schutz FGM (PDF, 831 kB, 01.03.2014)Best Practices: Prävention, Versorgung, Schutz und Intervention betr. FGM.
- Résumé Soins et protection MGF (PDF, 70 kB, 01.04.2014)
Links
Gesetze
Strafnorm gegen weibliche Genitalverstümmelung
Letzte Änderung 06.12.2020
Kontakt
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Abteilung Gesundheitsstrategien
Sektion Gesundheitliche Chancengleichheit
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