Die Nationale Plattform Demenz organisiert jährlich Forumsveranstaltungen und Webinare zu aktuellen Themen ihrer strategischen Schwerpunkte, um den Wissensaustausch zu fördern. Zudem haben Akteure die Möglichkeit, ihre Projekte im Bereich Demenz auf bag-blueprint.ch mit anderen zu teilen.

Die jährlichen Forumsveranstaltungen sind den Forumsmitgliedern vorbehalten und bieten die Möglichkeit, sich zu vernetzen, aktuelle Themen zu diskutieren und eigene Projekte oder Aktivitäten vorzustellen, um den schweizweiten Erfahrungsaustausch zu fördern.
Zusätzlich organisiert die Plattform jährlich ein Webinar zu einem spezifischen Thema. Die Webinare stehen allen Interessierten offen und bieten Raum für den Austausch mit anderen Akteuren sowie Expertinnen und Experten im Bereich Demenz geben.
Die Nationale Plattform Demenz ist zudem Partnerin der Nationalen Demenzkonferenz. Diese wird jährlich von Alzheimer Schweiz und Public Health Schweiz organisiert und richtet sich an Forschende, Fachpersonen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich, Behörden sowie Betroffene und Angehörige.
Nächste Forumsveranstaltung
Die nächste Forumsveranstaltung findet am 7. November 2025 statt. Weitere Informationen erhalten die Forumsmitglieder zu gegebener Zeit.
Bisherige Forumsveranstaltungen
Die Ergebnisse einer explorativen Studie, die das Obsan in unserem Auftrag durchgeführt hat, zeigen, dass es möglich ist, Behandlungsverläufe von Demenzpatientinnen und -patienten nachzuzeichnen, indem verschiedene Datenbanken miteinander verknüpft werden. Die Studie identifiziert acht typische Behandlungsverläufe und hebt deren Besonderheiten hervor.
Die Präsentation der Ergebnisse der Studie „Betreuung im Alter – Bedarf, Angebote und integrative Betreuungsmodelle“ des BSV trug dazu bei, die Thematik der «Betreuung» im Kontext der Alterspolitik und des komplexen Sozialversicherungswesens auf Bundesebene besser einzuordnen.
Im Austausch mit dem Verein mosa!k wurde ein Vorhaben des Kantons St. Gallen thematisiert, das die Finanzierungssituation der Langzeitpflege im Bereich Demenz nachhaltig verändern könnte.
Nach der Mittagspause tauchten wir mit dem Nationalen Forum Alter und Migration in das Thema «Demenz im Migrationskontext» ein. Die Dokumentation des Nachmittagsprogramms finden Sie unter Demenz_Migration — Nationales Forum Alter und Migration.
Die aktuellen Ergebnisse der Kantonsbefragung zur Demenzversorgung wurden erstmals präsentiert. Den kompletten Bericht finden Sie in der Rubrik «Datengrundlagen» (Direktlink: hier (PDF, 5 MB, 19.03.2024)). Er zeigt unter anderem auf, was in den letzten zehn Jahren erreicht wurde und wo noch Handlungsbedarf besteht.
Die Präsentation einer laufenden Obsan-Studie zum Einsatz von Psychopharmaka bei Demenz zeigte erste Resultate zur Entwicklung von Bezug und Kosten dieser Medikamente zwischen 2016 und 2022 auf. Die Studienergebnisse werden im Frühling 2024 publiziert. In engem Zusammenhang damit stehen die neuen Empfehlungen zum Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten bei Demenz (BPSD), die ebenfalls präsentiert wurden. Auch diese Publikation wird im Frühjahr 2024 erwartet. Die Präsentationen zu Psychopharmaka und BPSD wurden durch eine Podiumsdiskussion mit einer betreuenden Angehörigen und Fachpersonen abgerundet.
Zudem gab es einen Ausblick auf das neue Alzheimermedikament Lecanemab: Nach einem Input zur klinischen Sicht auf das Medikament wurde das allgemeine Verfahren zur Aufnahme eines Arzneimittels in die Spezialitätenliste erläutert.
Ausserdem wurde die Projektförderrunde 2024 von Gesundheitsförderung Schweiz vorgestellt, die sich speziell dem Thema Demenz widmet. Sie können Ihren Projektantrag noch bis am 19. Januar 2024 einreichen. Nähere Informationen finden Sie auf der Webseite der Stiftung (Link: hier).
Im Mittelpunkt der diesjährigen Präsenzveranstaltung stand das voneinander Lernen und die Frage «Was können wir tun, um die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren betreuenden Angehörigen zu verbessern?». Andrea Koppitz – Pflegefachfrau und Professorin an der Hochschule für Gesundheit Freiburg – machte in ihrem Inputreferat deutlich, dass die subjektive Lebensqualität von Menschen mit Demenz in Heimen gesteigert werden kann. Die zentralen Erfolgsfaktoren sind Zeit und die Implementierung von vorhandenem Wissen.
Vier Praxisbeispiele zeigten auf, wie die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen erhalten oder sogar verbessert werden kann. Diese Projekte sind Teil unserer Sammlung von Gesundheitsprojekten (www.bag-blueprint.ch) und dienen als Inspiration für Fachpersonen und Interessierte.
Ein Ausschnitt des Kinodokumentarfilms «Tiger und Büffel» und eine anschliessende Diskussion mit dem Filmemacher Fabian Biasio und einem betreuenden Angehörigen erlaubten den Teilnehmenden einen Perspektivenwechsel und rundeten den Anlass ab.
Inputreferat von Andrea Koppitz:
Praxisbeispiele 1-4:
Wenn Sie mehr zu den vier Projekten erfahren möchten, finden Sie sie unter www.bag-blueprint.ch
Die zweite Forumsveranstaltung der Nationalen Plattform Demenz war dem Thema "Demenz und Lebensqualität" gewidmet.
In ihrem Beitrag stellte Sandra Oppikofer, Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich, grundsätzlich bekannte Aspekte von Lebensqualität bei Menschen mit Demenz bzw. lebensqualitätserhaltende Interventionen vor.
2022 soll eine Sammlung von Praxisbeispielen im Bereich Demenz entstehen, in der lebensqualitätserhaltende Interventionen (im weitesten Sinne) dokumentiert werden. Sie soll Inspirationsquelle für diverse Akteure sein und den Erfahrungsaustausch fördern. In vier Workshops diskutierten die Mitglieder des Forums deshalb Ein- und Ausschlusskriterien für Projekte.
An der ersten Forumsveranstaltung vom 5. März 2021 wurden die Prioritäten der Plattform zu konsolidiert. Vier Workshops zu den Themenbereichen Datengrundlagen, vulnerable Personen, stationäre Langzeitpflege und ambulantes Betreuungssetting brachten viele neue Inputs von den Mitgliedern.
Nächstes Webinar
Demenzerkrankungen diagnostizieren - Empfehlungen der Swiss Memory Clinics
Eine sorgfältige Diagnostik bildet die Basis für eine rechtzeitige und individuell abgestimmte Beratung, Behandlung und Betreuung bei Demenz. Dabei gewinnt auch die geschlechtsspezifische Diagnostik zunehmend an Bedeutung.
Möchten Sie mehr über die aktuellen Diagnostikempfehlungen bei Demenz erfahren? Dann reservieren Sie sich den Termin für unser nächstes Webinar: Dienstag, 16. September 2025, von 14:00 bis 15:30 Uhr.
Nach einer Einführung von Dr. med. Rafael Meyer stellt Prof. Dr. med. Julius Popp die kürzlich überarbeiteten Diagnostikempfehlungen bei Demenz vorstellen, die unter der Federführung des Vereins Swiss Memory Clinics erarbeitet wurden. Im Anschluss gibt es Zeit für Fragen und Diskussion.
Die Nationale Plattform Demenz hat Alzheimer Schweiz mit der Durchführung des Webinars beauftragt. Es findet auf Zoom statt. Die Details zur Anmeldung werden im Frühling bekanntgegeben.
Die Vorträge werden auf Deutsch gehalten und simultan ins Französische übersetzt. Die Diskussion wird simultan in beide Sprachen übersetzt.
Wir freuen uns, wenn Sie diese Information in Ihrem Netzwerk teilen. Es ist kostenlos und steht allen interessierten Personen offen.
Bisherige Webinare
Nach einer thematischen Einführung durch Dr. med. Ansgar Felbecker stellte Prof. Dr. med. Stefan Klöppel die neuen Therapieempfehlungen in der Schweiz vor, die unter der Leitung des Vereins Swiss Memory Clinics (SMC) erarbeitet wurden.
Herr Klöppel stellte verschiedene Behandlungsoptionen im Bereich der Primärversorgung vor, darunter die kognitive Rehabilitation und die Physiotherapie. Er betonte die wichtige Rolle von sogenannten Dementia Care Managern, die dazu beitragen können, eine Heimeinweisung zu verzögern. Zudem wurden aktuelle Herausforderungen wie die Finanzierung und der Fachkräftemangel thematisiert, aber auch neue Chancen, wie der Einsatz von Sensortechnik in der stationären Alterspsychiatrie beleuchtet.
Die Publikation zu den Therapieempfehlungen finden Sie unter dem Schwerpunktthema Ambulantes Betreuungssetting.
Nach einer Einführung von Dr. Stefanie Becker, Direktorin von Alzheimer Schweiz und Co-Autorin, präsentierte Prof. Dr. med. Egemen Savaskan die überarbeiteten Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie der BPSD. Diese betonen die Wichtigkeit nichtmedikamentöser Interventionsmöglichkeiten wie milieutherapeutische Massnahmen oder Psychoedukation, die auf klinischer Erfahrung basieren und vorrangig angewendet werden sollten.
Herr Savaskan erläuterte auch die Grundsätze und Herausforderungen des Einsatzes von Medikamenten bei BPSD. Diese kommen zum Einsatz, wenn nichtmedikamentöse Interventionen nicht ausreichen. Es ist jedoch wichtig, eine Nutzen-Risiko-Abwägung vorzunehmen, da Medikamente häufig mit schweren Nebenwirkungen verbunden sind. Insbesondere wurde die Problematik der Polymedikation angesprochen.
Die Früherkennung und Diagnose von Demenz erfordern auch den Einbezug des Sozialbereichs und der Langzeitpflege.
Prof. Dr. Barbara Lucas und Dr. Olivier Giraud haben die Ergebnisse ihres Projekts vorgestellt, das im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms «Gesundheitsversorgung» (NFP 74) durchgeführt wurde. Ziel der Studie war es, ein umfassendes Bild der Diagnose von Demenz in den Schweizer Kantonen zu erstellen.
Das Groupement Romand d’Etudes des Addictions (GREA) hat die Ergebnisse dieses Auftrags insbesondere im Bereich Demenz vorgestellt.
Sie finden weitere Informationen unter vulnerable Personen
Praxisbeispiele auf bag-blueprint.ch
Das Wissen und die Erfahrungen aus unterschiedlichen Projekten und Initiativen sind wertvolle Ressourcen. Wir wollen diese bündeln und breit zugänglich machen. Auf www.bag-blueprint.ch finden Sie Praxisbeispiele zu lebensqualitätserhaltenden Interventionen für Menschen mit Demenz und ihre betreuenden Angehörigen. Die Website enthält auch Projekte zu anderen Gesundheitsthemen. Die Sammlung richtet sich an Fachpersonen und Multiplikatoren aus Gesundheit, Sozialem, Bildung und Verwaltung sowie an alle Interessierten. Haben auch Sie ein Projekt, das Sie mit uns teilen möchten? Sie können es hier erfassen.
Letzte Änderung 05.03.2025