In seinem Bericht zum Postulat Humbel (12.3864) zeigt der Bundesrat auf, welche neuen Aufgaben den Apothekerinnen und Apothekern in der koordinierten ambulanten Grundversorgung zukommen könnten. Der Bund begleitet wissenschaftlich zwei ausgewählte Pilotprojekte.
Der steigende Anteil der älteren Bevölkerung stellt das Gesundheitswesen vor Herausforderungen. Um auch künftig eine gute und für alle zugängliche medizinische Grundversorgung sicher zu stellen, müssen neue Versorgungsmodelle erprobt und die Zusammenarbeit aller Leistungserbringer verbessert werden. Den Apothekerinnen und Apothekern kommt dabei eine wichtige Rolle zu.
Niederschwelliger Zugang zu medizinischer Beratung
Der Bundesrat hat bereits verschiedene Massnahmen umgesetzt, mit denen die Apotheke als einfacher Zugang zu medizinischer Beratung stärker genutzt werden kann. Das revidierte Heilmittelgesetz soll beispielsweise die Behandlung von leichten Erkrankungen direkt in der Apotheke erleichtern. Die entsprechenden neuen Ausbildungsanforderungen an die Apotheker wurden im revidierten Medizinalberufegesetz formuliert.
In verschiedenen Nationalen Strategien, etwa der NCD-Strategie, ist vorgesehen, dass die Apotheken verstärkt in die Präventionsarbeit einbezogen werden, und zwar als niederschwellige Beobachtungs-, Beratungs- und Koordinationsstelle im Präventionsbereich.
Pilotprojekte in der koordinierten Versorgung
Apothekerinnen und Apotheker können auch bei der therapeutischen Begleitung chronisch Kranker und anderer Risiko-Patientengruppen einen wertvollen Beitrag leisten. In der Schweiz existieren dazu bereits erfolgversprechende Ansätze, allerdings erst als Pilotprojekte, die sich bisher nicht breiter etablieren konnten.
Um Nutzen und Vorteile solcher koordinierter Behandlungsformen zu überprüfen, begleitete der Bund zwei ausgewählte Pilotprojekte wissenschaftlich. Es handelt sich dabei um das Programm SISCare zur Förderung der Therapietreue bei Diabetikern, und um die spezialisierten medinform Kinderapotheken. Die Begleitforschung stützt sich auf ein im BAG erarbeitetes Wirkungsmodell; die Berichte der Pilotprojekte sind unter den folgenden Links abrufbar.
Dokumente
Verbesserung der Behandlungsqualität durch interdisziplinäre/interprofessionelle Zusammenarbeit (PDF, 281 kB, 09.11.2016)Erarbeitung eines Wirkungsmodells mit Fokus auf den Beitrag der Apotheker/innen in der koordinierten ambulanten Grundversorgung, Bern: Studie von Büro BASS im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit. Künzi Kilian und Jolanda Jäggi, 2015.
Medien
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Letzte Änderung 17.06.2024
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