Ein hoher Bedarf für koordinierte Versorgung wurde bei (hoch-)betagten, multimorbiden Menschen geortet. Deshalb steht diese Patientengruppe in einem ersten Schritt im Fokus des Projekts «Koordinierte Versorgung».

Umgesetzte Massnahmen
Ein Ziel des Projekts «Koordinierte Versorgung» besteht darin, den Patientenwillen zu stärken, so dass die Behandlung und Betreuung besser entlang den Bedürfnissen von Patientinnen und Patienten geplant und koordiniert werden kann. Um dies zu erreichen, hat das BAG eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die ein nationales Rahmenkonzept zur Vorausplanung im Gesundheitswesen erarbeitet hat. Das Konzept beinhaltet Grundlagen und Empfehlungen für die konkrete Umsetzung in die Gesundheitsversorgung der Schweiz.
Hochbetagte Menschen mit Mehrfacherkrankungen sind vielerorts die grösste Patientengruppe in Spitalabteilungen, Pflegeheimen, Hausarztpraxen oder bei Spitex und anderen Diensten der häuslichen Pflege. Die Betreuung und Behandlung dieser Patientinnen und Patienten können sehr komplex sein. Eine neue Broschüre vermittelt anhand von typischen Fallbeispielen auf anschauliche Art geriatrisches Grundwissen und zeigt zudem, wie die Zusammenarbeit berufsgruppen- und sektorenübergreifend erfolgt.
Broschüre: Hochbetagte Menschen mit Mehrfacherkrankungen (PDF, 2 MB, 11.04.2018)Typische Fallbeispiele aus der geriatrischen Praxis.
Im Bericht «Analyse von Good-Practice-Modellen im Bereich der spezialisierten, geriatrischen Versorgung» wurde untersucht, was zum Gelingen solcher Modelle beigetragen hat und welche Lehren und Empfehlungen daraus abgeleitet werden können. Damit liefert diese Analyse wichtige Erkenntnisse, um solche Modelle auch in anderen Regionen und Institutionen umzusetzen.
Am Workshop «den Spitalaustritt planen und koordinieren» haben Leistungserbringer und Verbände, kantonale Behörden und Versicherer auf Einladung des BAG und der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren GDK diskutiert, wie die Planung der Spitalentlassung verbessert werden kann und welche Elemente dazu wichtig sind. Es ging um die Vielfalt an Initiativen, die in der Schweiz bestehen, um die Schnittstellen in der Betreuungskette zwischen Akutsomatik und Nachsorge zu Nahtstellen zu machen.
Das übergeordnete Ziel ist es, die koordinierte Versorgung für (hoch-)betagte, multimorbide Patientinnen und Patienten an den Schnittstellen im Kontext «Spital» zu verbessern. Dies betrifft die spitalinternen Übergänge (z.B. die Abstimmung verschiedener Untersuchungen und Therapien oder der Transfer von einer Abteilung in eine andere), wie auch Übergänge von einem Betreuungsort zu einem anderen (z.B. von zu Hause in ein Spital).
Als (hoch-)betagte, multimorbide Menschen werden Personen bezeichnet, die an zwei oder mehr chronischen Krankheiten bzw. fortgeschrittener Gebrechlichkeit («frailty») leiden und in der Regel 80 Jahre oder älter sind. Rund 90 Prozent der 80-bis 84-Jährigen in der Schweiz leben noch zu Hause. Viele sind auf Unterstützung durch die Spitex oder Angehörige angewiesen, da sie im Alltag wegen Gesundheitsproblemen leicht oder stark eingeschränkt sind.
Symposium «Koordinierte Versorgung für (hoch-)betagte, multimorbide Patientinnen und Patienten»
Am 15. Dezember 2017 informierte das BAG im Rahmen eines Symposiums über die umgesetzten Massnahmen für die erste Patientengruppe. Hier finden Sie die Präsentationen.
Präsentation Prof. Mike Martin (PDF, 2 MB, 18.12.2017)Die Qualität der Behandlung und Betreuung messen
Präsentation Prof. Isabelle Durant-Zalieski (PDF, 826 kB, 19.12.2017)«Gesundheitspfad» für ältere Menschen - Koordinierung der Akteure zur Wahrung der Autonomie

Dokumente
Broschüre: Hochbetagte Menschen mit Mehrfacherkrankungen (PDF, 2 MB, 11.04.2018)Typische Fallbeispiele aus der geriatrischen Praxis
Letzte Änderung 12.04.2019
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