Verschiedene Studien legen dar, welche Patientengruppen einen hohen Bedarf an koordinierter Versorgung haben. Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für das Projekt «Koordinierte Versorgung für ausgewählte Patientengruppen».
Das Projekt «Koordinierte Versorgung für ausgewählte Patientengruppen» hat zum Ziel, die koordinierte Versorgung für diejenigen Patientengruppen zu verbessern, die viele unterschiedliche und aufwändige Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen – also jene 10 Prozent der Versicherten, die gemeinsam 70–80 Prozent der Leistungen beanspruchen.
Im Rahmen dieses Projekts haben wir – auf Grundlage von Studien und gemeinsam mit den Akteuren – diese Patientengruppen ermittelt. Es sind Patientinnen und Patienten, die an mehreren Krankheiten leiden und von verschiedenen Fachpersonen behandelt und betreut werden.
Erste Patientengruppe:
Ältere Menschen mit Mehrfacherkrankungen
Zweite Patientengruppe:
Psychisch kranke Menschen mit gleichzeitig somatischer Erkrankung
Studien: Patientengruppen mit Koordinationsbedarf
- Mit den Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2012 (n = 18'357) wurden Personen oder Personengruppen identifiziert, die das Gesundheitswesen intensiv bzw. wenig in Anspruch nehmen. (Volken, Bopp & Rüesch 2014, vgl. Dokumente).
- Eine Studie mit Daten der Helsana Krankenversicherung aus dem Jahre 2013 zeigt, dass für die leistungsintensiven Patientengruppen mit den höchsten Gesamtausgaben sowie für die Gruppe der multimorbiden älteren Patienten eine umfassende, koordinierte medizinische Versorgung über alle verschiedenen Krankheiten hinweg zentral ist, um die Qualität und Effizienz der Krankheitsbehandlung zu optimieren. Eine weitere Auswertung dieser Studie zeigt, dass Menschen mit sozialen Problemen sehr oft auch gesundheitliche Probleme haben und das Gesundheitssystem stärker in Anspruch nehmen (Brüngger, Fischer, Früh et al., 2014, vgl. Dokumente).
- Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) hat im Auftrag des BAG die wichtigsten Behandlungsketten und Schnittstellen ermittelt und das Verbesserungspotenzial bei der Qualität und Koordination in der Gesundheitsversorgung älterer Menschen analysiert (vgl. Dokumente).
Letzte Änderung 10.06.2024
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