Hier erhalten Sie einen Überblick zu allen Massnahmen des Bundes zum Thema Betreuende und pflegende Angehörige für Private, Gesundheitsfachpersonen sowie Gesundheitspolitikerinnen und Gesundheitspolitiker.
Mit betreuenden Angehörigen sind Personen aller Altersstufen (d. h. auch Kinder und Jugendliche) gemeint, welche für ein unterstützungsbedürftiges Familienmitglied Betreuungs- und Pflegeaufgaben übernehmen.
Der Betreuungs- und Pflegebedarf kann bei der betreuten Person grundsätzlich mehrere Ursachen haben: schwere physische und/oder psychische Erkrankungen, Unfälle und Behinderungen, die zu Beeinträchtigungen im Alltag führen; altersbedingte Gebrechlichkeit oder Situationen am Lebensende.
Wie viele betreuende Angehörige es gibt, kann ganz unterschiedlich gemessen werden. Das trifft auch auf die vorhandenen Datenquellen in der Schweiz zu, entsprechend unterscheiden sich die Resultate. Eine vom Bundesamt für Gesundheit in Auftrag gegebene Studie schätzt die Gruppe der betreuenden Angehörigen für das Jahr 2018 auf rund 592'000 Personen, wovon rund 49'000 im Alter zwischen 9 und 15 Jahren sind (Otto et al. (2019). Bedürfnisse und Bedarf von betreuenden Angehörigen nach Unterstützung und Entlastung – eine Bevölkerungsbefragung (Studie G01a).
Die Angehörigen übernehmen verschiedene Betreuungsaufgaben zur Bewältigung des Alltags der betreuten Person. (z. B. psychische und soziale Unterstützung, Haushaltsführung, Administration, Fahrdienste) und/oder Pflegeaufgaben (z. B. Hilfe bei Pflegeaufgaben in Ergänzung zu den spitalexternen professionellen Diensten).
Was macht der Bund für Betroffene und betreuende Angehörige?
Der Bund bietet selbst keine Hilfeleistungen für betreuende und pflegende Angehörige an. Er unterstützt aber die Politik und Organisationen, die sich für betreuende Angehörige einsetzen.
Hier erhalten betreuende Angehörige und Betroffe direkt Unterstütztung:
Das Erhebungsinstrument «Assessment-Tool für die Hausarztpraxis: Betreuende Angehörige» ermöglicht, den Entlastungbedarf für betreuende Angehörige frühzeitig zu erkennen.
Die Webseite www.bag-blueprint.ch zeigt Gesundheitsprojekte zu den Fachbereichen Betreuende Angehörige, Demenz, Häusliche Gewalt und Gewalt an Frauen, Interprofessionalität, Palliative Care, Selbstmanagement-Förderung und Suizidprävention.
Das Förderprogramm «Entlastungsangebote für betreuende Angehörige 2017-2020» hat die Situation von betreuenden Angehörigen erforscht und Grundlagen geschaffen, damit die Angebote für betreuende Angehörige bedarfsgerecht weiterentwickelt werden können.
Aufgrund der demografischen Entwicklung werden die Betreuung und Pflege kranker Familienmitglieder durch Angehörige künftig noch wichtiger. Der Bundesrat setzt deshalb verschiedene Massnahmen um: Aktionsplan für betreuende und pflegende Angehörige
Der Bundesrat will abklären, ob Zivildienstpflichtige künftig Angehörige von betreuungsbedürftigen Personen unterstützen sollen. Der Bundesrat hat das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) beauftragt, Piloteinsätze durchzuführen und auszuwerten. Eine Befragung durch «Careum Hochschule Gesundheit» hatte ergeben, dass bei Angehörigen von betreuungsbedürftigen Personen Bedarf an Entlastungseinsätzen besteht. Zivildienst: Piloteinsätze zur Unterstützung von Angehörigen betreuungsbedürftiger Personen
Wie unterstützt der Bund Politikschaffende?
Das BAG schafft Wissensgrundlagen zuhanden von Politikerinnen und Politiker sowie interessierten Kreisen. Es definiert gemeinsam mit weiteren Akteuren nationale Standards. Zudem beantwortet das BAG politische Vorstösse aus dem Parlament.
Parlamentarische Vorstösse:
Postulat Maret 21.3232 Kosten-Nutzen-Analyse der Massnahmen, die Unternehmen für ihre Angestellten zur Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenbetreuung ergriffen habe.
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Abteilung Gesundheitsversorgung und Berufe
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