Die Kampagne

Seit 1987 informieren das BAG und die Aids-Hilfe Schweiz (AHS) die Schweizer Bevölkerung regelmässig über HIV/Aids und über die Möglichkeiten, sich davor zu schützen, dies zuerst mit der STOP AIDS-Kampagne, von 2005 bis 2010 mit der LOVE LIFE – STOP AIDS-Kampagne und seither zusammen mit SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ (SGCH) mit der LOVE LIFE-Kampagne.

Die Entwicklung der Kampagne von STOP AIDS über LOVE LIFE – STOP AIDS hin zu LOVE LIFE

1987 bis 2004

Von 1987 bis 2004 hatte die STOP AIDS-Kampagne beachtlichen Erfolg und viel bewirkt. Der Präservativgebrauch und die Marke STOP AIDS sind gesellschaftlich breit etabliert.

Im Laufe der Zeit wurden jedoch neue Herausforderungen identifiziert:

  • HIV und Aids hatten an Aktualität und Bedrohlichkeit verloren. HIV wurde behandelbar.
  • Gleichzeitig stehen für die HIV-Prävention weniger Mittel zur Verfügung.
  • Und schliesslich musste es der STOP AIDS-Kampagne gelingen, die junge Generation für ein vermeintlich bekanntes Thema zu sensibilisieren und sich in einem zunehmend sexualisierten Werbeumfeld geschickt zu positionieren.

2005

Auf diese Herausforderungen reagierten die Träger der STOP AIDS-Kampagne im Jahr 2005 mit der neuen Ausrichtung LOVE LIFE – STOP AIDS, die den universellen und zeitlosen Wunsch nach einem unbeschwerten Liebesleben verdeutlichte:

  • Dem Ansatz der Gesundheitsförderung folgend stellte sie die sexuelle Gesundheit der Bevölkerung ins Zentrum.
  • Mit positiven Provokationen schaffte die Kampagne neue Aktualität und erhöhte das Involvement der Zielgruppen und die Emotionalität der Botschaften.
  • Die Kampagne verband die positiven Botschaften mit konkreten Handlungsanweisungen und schaffte damit persönliche Relevanz.

2010

Ende 2010 wurde das Nationale Programm HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen 2011–2023 vom Bundesrat verabschiedet. Das Programm umfasste neben HIV neu auch andere sexuell übertragbare Infektionen (STI). Damit musste sich auch die Kampagne weiterentwickeln.

Folgende Herausforderungen ergaben sich aus der neuen Situation:

  • Mit der Ausweitung der Kampagnenthematik auf andere sexuell übertragbare Infektionen wurde STOP AIDS als Teil der Marke hinfällig. Die Marke musste, wie im Übrigen bereits zu Beginn von LOVE LIFE – STOP AIDS angedacht, zu LOVE LIFE weiterentwickelt werden. Trotzdem sollte der Bezug zu STOP AIDS und LOVE LIFE – STOP AIDS erhalten bleiben, um an die vorangegangenen Kampagnen anknüpfen zu können.
  • Eine einzige Kampagne sollte die Botschaften zu mehreren sexuell übertragbaren Infektionen vermitteln, die in Übertragungswegen, Schutzmassnahmen, Relevanz für verschiedene Zielgruppen und weiteren Aspekten sehr unterschiedlich sind.

Diesen Herausforderungen wurde wie folgt begegnet:

  • Das Logo der neuen Marke LOVE LIFE lehnte sich weitgehend an das LOVE LIFE – STOP AIDS-Logo an. Die Präservativpackung und das Kondom als «O» im Wort LOVE wurden beibehalten.
  • Die Positionierung und damit die Tonalität und das Erscheinungsbild der Kampagne wurden fortgeführt.
  • Die Kampagne kommunizierte eine übergreifende, maximal reduzierte Botschaft und Handlungsanweisung, die für alle sexuell übertragbaren Infektionen galt.

2020 bis 2023

Im Zuge der Corona-Pandemie wurde LOVE LIFE von 2020 bis 2023 pausiert. Im November 2023 wurde das nationale Programm «Stopp HIV, Hepatitis B-, Hepatitis C-Virus und sexuell übertragene Infektionen» (NAPS) vom Bundesrat verabschiedet. Die Kampagne LOVE LIFE ist Bestandteil des Programms und unterstützt dessen Vision, dass es bis 2030 zu keinen neuen Übertragungen von HIV sowie des Hepatitis B- und Hepatitis C-Virus mehr kommen soll und dass die Inzidenzen der anderen sexuell übertragbaren Infektionen sinken. Mit dem neuen Programm wurde auch LOVE LIFE weiterentwickelt.

Folgende neue Herausforderungen stellen sich LOVE LIFE unter dem Programm NAPS:

  • Das Kondom ist ein zentrales Präventionsmittel, um das Ziel bis 2030 keine Übertragungen von HIV zu erreichen, aber nicht das einzige.
  • Gleichzeitig braucht es für eine Reduktion der Inzidenzen der anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) differenzierte und persönlich angepasste Test- und Schutzempfehlungen.
  • Eine Safer-Sex-Regel für alle wird diesem Anspruch nicht mehr gerecht.
  • Die Gesamtbevölkerung soll aber weiterhin für die Risiken sensibilisiert sowie über entsprechende Schutz- und Testmöglichkeiten informiert werden.
  • Dabei sollen sich die Präventionsbemühungen verstärkt auch an Menschen mit erhöhten Infektionsrisiken richten (Schlüsselgruppen).

Dieser neuen Ausgangslage begegnet die Kampagne LOVE LIFE wie folgt:

  • Das Logo wurde modernisiert. Das bekannte Kondom als «O» im Wort LOVE wurde beibehalten, wohingegen die Kondompackung und damit ein konkretes Kondomelement entfernt wurde.
  • Die neue Strategie führt weg von allgemeinen Safer-Sex-«Regeln» für alle hin zu personalisierten, risikobasierten Schutz- und Test-«Empfehlungen».
  • Der technisch, strukturell, inhaltlich und grafisch neue Safer-Sex-Check spielt erstmals die Hauptrolle in der Kampagne. Mit einer einfachen Präventionsbotschaft für alle: «Mach deinen Safer-Sex-Check!».
  • Die Website www.lovelife.ch wurde zur umfassenden Informationsplattform mit aktuellen und verlässlichen Informationen zu Schutz, Risiken, Symptomen, Tests, STI sowie Links zu Adressen von Beratungs- und Teststellen ausgebaut.

Weiterführende Informationen

Safer-Sex-Check neu im Zentrum der Kampagne LOVE LIFE

Gemeinsam mit Partnern informieren wir regelmässig alle Menschen in der Schweiz über HIV/Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten sowie die Möglichkeiten, sich davor zu schützen.

HIV, Hepatitis B und C und andere sexuell übertragene Infektionen (NAPS)

Bis 2030 soll es in der Schweiz keine Übertragungen von HIV, Hepatitis B- und C mehr geben. Auch die Zahlen der anderen sexuell übertragenen Infektionen sollen sinken. Informationen zum Programm NAPS erhalten Sie hier.

Sexuell übertragene Infektionen

Hier erfahren Sie Wissenswertes zu HIV/Aids und anderen sexuell übertragenen Infektionen. Wie werden sie übertragen? Wie man kann sich vor einer Infektion schützen? Wo kann man sich beraten und testen lassen?

Letzte Änderung 24.04.2024

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Kontakt

Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Kommunikation und Kampagnen
Sektion Kampagnen
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Tel. +41 58 463 87 79
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