Stärkung der globalen Patientensicherheit

Gemäss Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehören Zwischenfälle, die Patientinnen und Patienten im Rahmen der Gesundheitsversorgung erleiden, zu den zehn häufigsten Ursachen für Erkrankungen und Tod weltweit. Die Rede ist hierbei von sogenannten «unerwünschten Ereignissen» («adverse events»). Bei der Patientensicherheit geht es in erster Linie um die Verhinderung solcher Zwischenfälle und den daraus resultierenden Folgen. Patientensicherheit ist ein zentrales Thema der globalen öffentlichen Gesundheit, von grundlegender Bedeutung für die Stärkung von Gesundheitssystemen und einer hochstehender Gesundheitsversorgung. Auch die Schweiz setzt hier einen Schwerpunkt.

Logo des 5. Patient Safety Summit, welcher vom 23.  - 24. Februar 2023 in Montreux, Schweiz, stattfinden wird. Das Logo zeigt ein weisses Kreuz, inmitten einer Kugel, welche in blauen und violetten Farben koloriert ist.

Internationale Aktivitäten

Die aus mangelnder Patientensicherheit resultierenden Folgen stellen heute eine grosse und dringende Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Mit der Verabschiedung der Resolution über «Globale Massnahmen zur Patientensicherheit» im Rahmen der Weltgesundheitsversammlung 2019 wurde die Patientensicherheit auch von den WHO-Mitgliedstaaten als globale Gesundheitspriorität anerkannt. Die globalen Bestrebungen zur Stärkung der Patientensicherheit umfassen diverse Elemente:

Global Patient Safety Action Plan 2021-2030

Die Weltgesundheitsversammlung hat im Mai 2021 den globalen Aktionsplan für Patientensicherheit mit dem Motto «Towards eliminating avoidable harm in health care» als internationalen Strategieplan für die nächsten zehn Jahre verabschiedet.

Welttag der Patientensicherheit

Mit der obengenannten Resolution wurde der 17. September als offizieller Welttag der Patientensicherheit der WHO etabliert.

Diverse WHO-Initiativen

Die WHO publiziert regelmässig evidenzbasierte Empfehlungen und Richtlinien zur Erarbeitung von Strategien für ihre Mitgliedstaaten und stellt konkrete Anleitungen für die Praxis zur Verfügung.

Globaler Ministergipfel zur Patientensicherheit

Der «Global Ministerial Summit on Patient Safety» vereint seit 2016 jährlich hochrangige Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger mit Expertinnen und Experten, um die Qualität der Gesundheitsversorgung und erforderliche Massnahmen zu diskutieren. Ziel der Summit-Reihe ist, das Bewusstsein für Patientensicherheit auf allen Ebenen des Gesundheitssystems und der Gesundheitspolitik zu schärfen.

Weitere internationale Plattformen

Auch Aktivitäten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie Initiativen im Rahmen der G20 und der G7 tragen auf internationaler Ebene zur Stärkung der Patientensicherheit bei.

Mehr Informationen zu den nationalen Aktivitäten im Bereich der Patientensicherheit sind unter folgenden Links zu finden: Qualitätsentwicklung in der Schweiz, Strategie NOSO, Gesundheit2030

5. Globaler Ministergipfel zur Patientensicherheit 2023 in der Schweiz

Zentrales Element des internationalen Engagements der Schweiz ist die Ausrichtung des 5. Globalen Ministergipfels zur Patientensicherheit. Der Gipfel in der Schweiz fokussiert auf die konkrete Umsetzung von Massnahmen zur Stärkung der Patientensicherheit.

Der 5. Globale Ministergipfel zur Patientensicherheit findet am 23./24. Februar 2023 in Montreux statt. Gastgeber ist Bundesrat Alain Berset. In diesem Rahmen werden Expertinnen und Experten sowie hochrangige Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus der ganzen Welt zusammenkommen, um Massnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit zu erörtern.

Der Gipfel wurde 2016 ins Leben gerufen und fand bis anhin im Vereinigten Königreich, in Deutschland, Japan und Saudi-Arabien statt. Dabei lag der Fokus auf der Stärkung des Bewusstseins für Patientensicherheit und der Bekanntmachung von entsprechenden Massnahmen. Der Anlass in der Schweiz konzentriert sich nun auf deren Umsetzung. International wird in diesem Zusammenhang von der Diskrepanz zwischen vorhandenen Ansätzen und ungenügender Umsetzung gesprochen (sogenannte «implementation gap»). Das Motto des Gipfels in der Schweiz lautet in diesem Sinne «Less harm, better care – from Resolution to Implementation». Ziel muss eine adäquate und nachhaltige Umsetzung der Massnahmen sein. Die aus der Covid-19-Pandemie gezogenen Lehren werden dabei eine wichtige Rolle spielen. Im Rahmen des Gipfels arbeitet die Schweiz eng mit internationalen Akteuren zusammen, unter anderem mit der WHO, der OECD und diversen Partnerländern.

Letzte Änderung 17.01.2023

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