Mithilfe von Vergleichen und Analysen ermittelt die Schweiz Stärken, Schwächen und Herausforderungen in ihrem Gesundheitssystem. Die Schweiz ist Mitglied von verschiedenen internationalen Institutionen, deren Aufgabe darin besteht, Vergleiche von Gesundheitssystemen zu vereinfachen.
Die vergleichenden Studien und Analysen ermöglichen den Schweizer Behörden, die Leistungen des Gesundheitssystems im internationalen Vergleich einzuordnen. Die Ergebnisse der Vergleiche können für die Formulierung der Schweizer Gesundheitspolitik verwendet werden. Beispielsweise sind entsprechende Erkenntnisse in die Ausformulierung der Ziele der nationalen Strategie Gesundheit2030 eingeflossen. Durch das Einbringen von Schweizer Positionen und Erfahrungen kann das BAG gleichzeitig die Relevanz von länderübergreifenden Vergleichen von Gesundheitssystemen für die Schweiz steigern.
Für Vergleiche und Analysen zuständige Institutionen
Die Schweiz ist in verschiedenen internationalen Organisationen und Institutionen vertreten, in deren Rahmen Vergleiche von Gesundheitssystemen durchgeführt werden. Deren Studien helfen, ein möglichst vollständiges Bild der Gesundheitssysteme der Schweiz und anderer Staaten zu erhalten. Zudem erleichtert die aktive Schweizer Teilnahme an den Aktivitäten der Institutionen die internationale Vernetzung zwischen verschiedenen Akteuren, die sich mit Fragen der öffentlichen Gesundheit befassen.
OECD: regelmässige empirische Studien
Die OECD verfolgt das Ziel, politische Ansätze zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Wohlfahrt auf der ganzen Welt zu fördern. Die OECD erstellt zahlreiche Publikationsreihen, welche das Schweizer Gesundheitssystem mit denjenigen der OECD-Ländern vergleichen. Die wichtigste Publikation ist das jährlich erscheinende «Gesundheitspanorama», welches vergleichbare Daten zu den Gesundheits- und Gesundheitssystemindikatoren der OECD-Mitgliedstaaten vorlegt.
«The Commonwealth Fund»: globale Vergleiche
Der Commonwealth Fund ist eine private Stiftung, die sich zum Ziel gemacht hat, leistungsfähige und effiziente Gesundheitssysteme zu fördern. Die Stiftung führt jährlich die Befragungsstudie «International Health Policy Survey» durch, an welcher die Schweiz seit 2010 teilnimmt. Im Nachgang zur Befragung veröffentlicht die Stiftung internationale Vergleichsdaten zu gesundheitspolitischen Aspekten.
«European Observatory on Health Systems and Policies»: vertiefte Analysen zur evidenzbasierten Gesundheitspolitik in Europa
Die Schweiz ist seit 2016 Mitglied des Observatory, welches dem WHO-Regionalbüro für Europa angegliedert ist. Das Observatory vereint verschiedene Partnerorganisationen, wie nationale und regionale Regierungen, die Europäische Kommission, Organisationen der öffentlichen Gesundheit und akademische Institutionen. Das Observatory hat sich zum Ziel gesetzt, Gesundheitssysteme zu analysieren und Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen, welche eine evidenzbasierte Politik ermöglichen. Dabei legt das Observatory ein besonderes Augenmerk auf den Einbezug führender akademischer Institutionen sowie auf die Übersetzungsleistung zwischen Wissenschaft und Politik. Dazu werden Schlüsseldaten und konkrete Handlungsoptionen für politische Entscheidungstragende aufgezeigt und der internationale Austausch zur evidenzbasierten Gesundheitspolitik gefördert. Zu den bedeutendsten Publikationsreihen gehören:
- «Health Systems in Transition (HiT series)», wobei jede Publikation einen vertieften Überblick über das Gesundheitssystem eines Mitgliedstaates der WHO-Region Europa oder der OECD gibt. Die letzte Ausgabe zum Schweizer Gesundheitssystem ist 2015 erschienen.
- «Health Systems and Policy Monitor (HSPM)», eine laufend aktualisierte Plattform mit detaillierten Beschreibungen europäischer Gesundheitssysteme und aktuellen Informationen zu nationalen Gesundheitspolitikreformen. Die Angaben zum Schweizer Gesundheitssystem werden regelmässig aktualisiert.
Das BAG beauftragt zudem sporadisch unabhängige Fachleute mit spezifischen Vergleichen oder Analysen.
Letzte Änderung 03.11.2023
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