An der Nationalen Konferenz Gesundheit2030 besprechen die wichtigen Akteure und Akteurinnen die grössten Herausforderungen im Gesundheitswesen. Die letzte Konferenz vom 20. Februar 2024 stand im Zeichen der Digitalisierung im Gesundheitswesen.
Digital vernetzt und menschlich verbunden
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider eröffnete den Anlass vom 20. Februar 2024 unter dem Motto «Digital vernetzt und menschlich verbunden». Sie betonte in ihrer Rede vor rund 320 wichtigen Akteurinnen und Akteuren im Gesundheitswesen die Bedeutung einer starken und finanziell tragbaren Grundversorgung und einer engen Zusammenarbeit aller involvierten Partner.
Höchste Priorität habe für sie die digitale Transformation – das Thema der Konferenz. Damit könne das Gesundheitssystem gestärkt werden. Auch in der Schweiz sei zwar viel in die Digitalisierung investiert worden, jedoch seien diese Investitionen zu wenig aufeinander abgestimmt. Damit die wichtigsten Gesundheitsinformationen einfacher digital zugänglich sind, brauche es eine bessere Vernetzung der verschiedenen Systeme.
Rede von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider
Sie möchten wissen, wo Elisabeth Baume-Schneider, die neue EDI-Vorsteherin seit dem 1. Januar 2024, die gesundheitspolitischen Prioritäten sieht?
Ihre Rede vom 20. Februar 2024 ist auf der Website des EDI verfügbar.
Programm DigiSanté
Die Fachleute des Bundes erläuterten an der Konferenz das Programm zur Förderung der digitalen Transformation (Digisanté) und vertieften mit Vertreterinnen und Vertretern der Kantone und der Wissenschaft sowie mit zahlreichen weiteren Gesundheitsakteuren konkrete Projekte.
Erklärvideo DigiSanté
Im Erklärvideo DigiSanté (youtube.com) wird DigiSanté übrigens anschaulich erklärt.
Aufzeichnung der Ansprachen und Referate
Haben Sie die Konferenz verpasst oder möchten sich einen Beitrag noch einmal anhören? Wir haben die Ansprachen und Referate in der Originalsprache und in deutscher, französischer oder italienischer Simultanübersetzung aufgezeichnet.
Hier finden Sie alle Beiträge:
Nationale Konferenz Gesundheit2030 - Referate und Fazit (Youtube Playlist)
Präsentationen zu den Inputreferaten
Die Präsentationen sind auf Deutsch und Französisch verfügbar.
Adrien Bron, Generaldirektor, Office cantonal de la santé, République et Canton de Genève
Dimitra Panteli, Leiterin Fachbereich Innovation, European Observatory on Health Systems and Policies
Felix Gille, Projektleiter an der Digital Society Initiative der Universität Zürich
Thematische Ateliers
Die Beteiligung und Expertise der Teilnehmenden sind entscheidend bei der Gestaltung des zukünftigen, digitalisierten Gesundheitswesens. Deshalb konnten die Gäste ihre Meinungen und ihr Knowhow einbringen.
Das waren die fünf thematischen Ateliers:
Durchgeführt von eHealth Suisse
Die Einführung des EPD ist komplex und stösst sich an mangelnden Informationen über die Verfügbarkeit des Dossiers, aber auch an Vorbehalten gegenüber seinem Nutzen und seiner Anwendung. Das EPD erfordert mehrere Entwicklungen im Gesundheitswesen: Interoperabilität der IT-Systeme, systematische interprofessionelle Zusammenarbeit und eine aktive Rolle der Patientinnen und Patienten. Wie kann ich die effiziente Implementierung des EPD in meiner Funktion unterstützen?
Durchgeführt von BAG und BFS
Das Programm DigiSanté entsteht im Auftrag des Bundesrats und wird vom BAG und dem BFS in einer Initialisierungsphase bis Ende 2024 formuliert und anschliessend bis Ende 2034 umgesetzt. Die rund 50 Vorhaben sind in vier Pakete gegliedert und sollen schrittweise umgesetzt werden. Im Atelier vertiefen wir Fragen zum Programm und möchten erfahren, wo die Projekte der Gäste eine Schnittmenge mit DigiSanté haben und wo ihre Prioritäten in der Digitalisierung liegen.
Durchgeführt von Swiss Personalized Health Network (SPHN)
Im Rahmen des Swiss Personalized Health Network (SPHN) wurden diverse Infrastrukturkomponenten für die Forschung etabliert. Sie bilden die Basis für einen effizienten und verantwortungsvollen Datenaustausch zur Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten. Die Teilnehmenden diskutieren nach einer kurzen Einführung zur SPHN Initiative darüber, inwiefern die Umsetzungserfahrungen von SPHN für eine nationale Skalierung genutzt werden können.
Durchgeführt von Fachgruppe Datenmanagement
Es besteht eine grosse Zahl von Krankheitsregistern in der Schweiz, die unterschiedlich aufgebaut sind. Ziel wäre hier die Voraussetzungen für eine Harmonisierung zu schaffen. Dafür wurde als erster Schritt eine Umfrage erstellt um einen Überblick zu gewinnen, welche Register in der Schweiz existieren und wie diese aufgebaut sind. Die vorläufigen Ergebnisse der Umfrage werden präsentiert und mit den Teilnehmenden diskutiert.
Durchgeführt von Swiss Nurse Leaders
Innovative und smarte digitale Anwendungen können die Pflege bei der Dienstplanung entlasten. Die Teilnehmenden teilen ihre Erfahrungen und Expertise. Gefragt sind konkrete Beispiele, wo eine den Bedürfnissen der Mitarbeitenden angepasste Dienstplanung die Arbeitszufriedenheit der Pflegenden erhöht und damit den Verbleib im Beruf unterstützt.
Infostände
An Infoständen stellten verschiedene Akteure inspirierende digitale Vorhaben vor. Auch hier fand ein lebendiger Austausch statt.
Das waren die fünf Infostände:
Präsentiert von: Bundesamt für Gesundheit und Bundesamt für Statistik
In Zusammenarbeit mit den Akteuren und Akteurinnen im Gesundheitswesen fördert DigiSanté die nachhaltige Umsetzung des Gesundheitsdatenraums Schweiz. DigiSanté etabliert digitale und standardisierte gesundheitsbezogene Behördenleistungen beim Bund und ermöglicht einen effizienten Arbeitsalltag.
Präsentiert von: Bundesamt für Statistik
Das Bundesamt für Statistik (BFS) vereinfacht die Erhebung der Spitaldaten. Nach dem Once-Only-Prinzip arbeiten die Beteiligten auf einer kollaborativen Plattform zusammen und erheben die Daten nur einmal. Mit der I14Y-Interoperabilitätsplattform tauschen sie ihre Metadaten aus. Am Stand wurde eine Live-Demo der I14Y-Plattform am Beispiel der SpiGes User Journey gezeigt.
Präsentiert von: Berner Fachhochschule
Studierende stellten drei Projekte vor:
- Roboter-unterstützte Pflegedokumentation
Die Kombination von einfachen Robotern mit Künstlicher Intelligenz eröffnet neue Einsatzmöglichkeiten, auch in einem Pflegeheim. In diesem Studentenprojekt wird eine automatisierte Pflegedokumentation während der Pflegevisite prototypisch umgesetzt – zur Entlastung des Pflegepersonals.
- «Ambient Speech Recognition in der Notfallmedizin»
Die Dokumentation nimmt in der Medizin einen hohen Stellenwert ein. In diesem Projekt wird evaluiert, wie Patientenkontakte mittels Spracherkennung transkribiert und relevante Informationen strukturiert extrahiert werden können. Ziel ist die automatische Generierung einer Behandlungsdokumentation.
- KI-basierte Entscheidungsunterstützung in der Telemedizin
Ein erster wichtiger Schritt im Kontext der telemedizinischen Betreuung ist bei Bedarf das Auffinden einer weiterführenden Gesundheitsinstitution. In diesem Projekt wurde eine Lösung entwickelt, die mittels automatischer Spracherkennung und Künstlicher Intelligenz diesen Arbeitsschritt während der Telekonsultation unterstützt.
In Kooperation mit dem Swiss Center for Design and Health
Sprachbarrieren behindern eine gleichwertige und qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung. Talking Pictures entwickelt eine bildbasierte, digitale Kommunikationshilfe für fremdsprachige Patientinnen/Patienten und Gesundheitsfachpersonen zur Unterstützung bei Sprachbarrieren.
Präsentiert von: Unisanté und Gesundheitszentrum der Pays-D’Enhaut
«NaviSanté» ist eine Plattform zur Navigation durch das Waadtländer Sozial- und Gesundheitssystem. Die Nutzerinnen und Nutzer können in ihrer Sprache Gesundheitsfragen eingeben. Dies ermöglicht eine generative künstliche Intelligenz vom Typ ChatGPT, die mit Daten aus offiziellen Quellen, wie den Websites des Kantons Waadt, von Unisanté und des «Etablissement Vaudois d'Accueil des Migrants» (EVAM), trainiert wird.
Die Antwort wird dann spezifisch auf die Frage zugeschnitten und automatisch in der Sprache des Nutzers oder der Nutzerin formuliert. So haben Nutzerinnen und Nutzer Zugang zu den Informationen auf den Websites in ihrer eigenen Sprache, ohne dass sie darauf navigieren müssen.
Dokumente
Medien
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Letzte Änderung 02.10.2024
Kontakt
Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Kommunikation und Kampagnen
Gesundheit2030
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