Zika-Virus

zika

Seit Mai 2015 hat sich das Zikavirus auf spektakuläre Weise rund um den Globus ausgebreitet. Die Infektion mit normalerweise mildem Verlauf kann gelegentlich schwere neurologische Komplikationen verursachen (Mikrozephalie, Guillain-Barré Syndrom).

Erreger und Übertragung

Das Zika-Virus wird hauptsächlich durch den Stich einer infizierten Mücke der Gattung Aedes übertragen (in erster Linie durch Aedes aegypti, aber auch durch Aedes albopictus). Übertragungen durch sexuellen Kontakt sind ebenfalls möglich und schwangere, infizierte Frauen können das Virus an den Fötus übertragen. Eine Übertragung durch Bluttransfusion ist möglich.

Krankheitsbild

In 60–80 Prozent der Fälle verläuft die Infektion asymptomatisch. In den übrigen Fällen können vielfältige klinische Symptome auftreten. Die Symptome klingen in der Regel innerhalb von 4 bis 7 Tagen von selbst ab. In seltenen Fällen kann es zu neurologischen Komplikationen kommen. Eine Infektion mit Zika-Viren während der Schwangerschaft kann zudem zu schwerwiegenden neurologischen Folgeerscheinungen beim Föten führen.
Für die Behandlung der Krankheit besteht keine spezifische Medikation, das heisst, die Therapie erfolgt symptomatisch.

Verteilung und Häufigkeit

Bis 2014 war die Krankheit sporadisch in ca. 20 Ländern in Asien, Ozeanien und Afrika aufgetreten. Seit einer Epidemie 2015-2016, die im Mai 2015 in Brasilien ihren Anfang nahm, sind 60 Länder und Gebiete in Süd- und Mittelamerika, der Karibik, im Pazifik, Asien (Malaysia, Philippinen, Singapur, Thailand, etc.) und Afrika (Kapverden, Guinea-Bissau) davon betroffen. Nach Abflauen der Epidemie in Süd- und Mittelamerika haben auch die Schweizer Fallzahlen bei Reisenden wieder abgenommen.
In Europa wurden die ersten lokal von Vektoren übertragenen Zika-Fälle in Frankreich im 2019 beobachtet. Da sich eingeschleppte asiatische Tigermücken, Aedes albopictus, in der Schweiz ausbreiten, besteht ein Risiko für eine Zika-Übertragung auch in der Schweiz. Doch dieses ist sehr gering und nur unter bestimmten Bedingungen gegeben. Dazu müssten zum Beispiel die Mücken das Virus bei einem infizierten Reiserückkehrer aufnehmen.

Vorbeugung

Für die Behandlung der Krankheit besteht keine spezifische Medikation.
Deshalb werden lediglich die Symptome der Krankheit bekämpft. Aktuell besteht die wichtigste Massnahme zum Schutz vor Infektionen darin, sich vor Mückenstichen zu schützen, sowohl in geschlossenen Räumen als auch draussen. Es wird empfohlen, weite, lange und mit Insektiziden behandelte Kleider zu tragen, tagsüber und nachts ein wirksames Repellent zu verwenden und unter einem Mückennetz zu schlafen (vor allem in nicht klimatisierten Räumen).
Schwangere Frauen, Personen mit einem geschwächten Immunsystem oder anderen chronischen Krankheiten sowie Reisende mit Kleinkindern sollten einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um sich über alle gesundheitlichen Gefahren im Zusammenhang mit Tropenkrankheiten zu informieren.

Diagnostik

Gemäss der Anpassung der Epidemienverordnung vom 5. Mai 2016 müssen Proben von schwangeren Frauen an ein Nationale Referenzzentrum geschickt werden. Für das Zikavirus ist dies das Referenzzentrum für Neuauftretende Virusinfektionen (NAVI) in Genf.

Zahlen zu Zika-Virus Infektionen

Datendetails zu Zika

Entwicklung der wöchentlichen Fallzahlen auf der Basis des obligatorischen Meldesystems, welches aufgrund von Meldungen der Ärzte erstellt wird.

Wöchentliche Fallzahlen

Basis: obligatorisches Meldesystem

Letzte Änderung 07.11.2023

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